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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Wand. Sam zog einen heraus und bedeutete allen, sie sollten verschwinden. In dem Moment kam der Polizist herein, der draußen Wache gestanden hatte.
    »Die Sicherheitsleute des Krankenhauses bevölkern draußen den Gang. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich vom Zimmer fernhalten, aber glücklich sind sie nicht darüber. Sean ist in etwa fünf Minuten hier.«
    Sam nickte. »Die sollen draußen warten, bis er da ist. Sean erledigt das.«
    Dann streifte er sich den Handschuh über und zog die Nadel vorsichtig heraus.
    »Irgendwie ist es mir lieber, ich steche mich nicht an dem Ding«, grummelte er vor sich hin.
    Rachel zitterte immer noch wie Espenlaub. Eine Hand krallte sie in Ethans T-Shirt.
    »Ich will nicht mehr hierbleiben.«
    »Musst du auch nicht, Kleines. Ich nehme dich mit nach Hause.«
    Er wartete, ob sie sich weigerte und sich lieber jemand anderem anvertrauen wollte. Aber sie sagte nichts dergleichen und lehnte sich weiter stumm an ihn. Er schaute zu Sam, der immer noch wie gebannt die Spritze anstarrte.
    »Ich bringe sie zu Mom und Dad. Mom soll Doc Campbell anrufen und fragen, ob er gleich rüberkommen und sich Rachel anschauen kann. Sie kann nicht hierbleiben, solange wir nicht genau wissen, wem wir trauen können.«
    »Ich warte auf Sean. Er wird später sicher noch von Rachel persönlich hören wollen, was hier los war. Das da gebe ich ihm, dann kann er es zur Untersuchung ins Labor schicken. Die Arschlöcher nehmen ganz schön überhand in der Gegend.«
    »Castle«, murmelte Rachel undeutlich. »Es ist Castle.«
    Verwirrt schaute Ethan sie an. »Was hast du gesagt, Kleines?«
    »Senator Castle«, wiederholte sie lauter und klarer. Dann löste sie sich von Ethan und starrte ihn angsterfüllt an. »Mit dem, was ich weiß, lässt er mich nie am Leben.«

40
    Sie bekam die Szene nicht aus dem Kopf. Immer wieder spielte sich die Unterredung vor ihrem inneren Auge ab, so klar und deutlich wie an dem Tag, als sie sie belauscht hatte. Sie war durcheinander und hatte Todesängste, aber eins wusste sie mit Sicherheit: Das Gespräch, das sie vor einem Jahr zufällig mit angehört hatte, war der Grund, dass sie durch die Hölle gehen musste.
    Sie hatte Kopfschmerzen, und der Arm tat ihr so weh, dass sie am liebsten gestorben wäre. Sean war mit mehreren Polizisten im Krankenhaus eingetroffen, als Ethan und Sam sie gerade zum Auto brachten, um sie zum Haus ihrer Eltern zu fahren. Mittlerweile hatte sich auch in Marlenes Wohnzimmer ein Haufen Ärzte und Polizisten versammelt.
    Erneut wurde ihr übel vor Schmerzen, aber nach den Vorkommnissen im Krankenhaus traute sie sich nicht mehr, etwas einzunehmen. Wahrscheinlich waren ihre Ängste irrational, aber sie kam nicht dagegen an. Sie war einfach insgesamt nicht in der Verfassung für klare Gedanken.
    »Rachel, Sie müssen etwas einnehmen, dann werden Sie sich gleich besser fühlen«, sagte der ältere Arzt freundlich.
    Sie blinzelte, um ihn deutlicher sehen zu können. Die Schmerzen setzten ihr dermaßen zu, dass sie schon mehrfach ohnmächtig geworden war, seit der Arzt hier war.
    Er machte einen netten Eindruck. Er war nicht mehr der Jüngste, sein Gesicht war voller Falten. Wahrscheinlich war sie ihm schon oft begegnet, da er ein Freund der Familie Kelly zu sein schien. Aber nett hieß nicht, dass er keinen Versuch unternehmen könnte, sie umzubringen.
    Er saß neben ihr auf der Couch, hatte sich den Gipsverband angesehen, ihr den Puls gefühlt und die Schnitte und Schrammen untersucht, die man schon im Krankenhaus versorgt hatte. Die kleine Verletzung, die das Herausreißen des Katheters hinterlassen hatte, hatte er verbunden, und jetzt bot er ihr scheinbar harmlose weiße Tabletten an. Weiße Tabletten, die alles Mögliche enthalten konnten.
    Sie schloss die Augen. Man konnte sie nicht für paranoid erklären, wenn tatsächlich jemand hinter ihr her war, oder? Und jetzt wusste sie auch den Grund dafür. Sie schwebte in Gefahr. Ihre ganze Familie schwebte in Gefahr.
    Sie sah sich nach Ethan um. Er stand kaum einen Meter entfernt, und jetzt musste sie auch noch an die Scheidungspapiere denken, an Ethans Wut, seine Vorwürfe und das Scheitern ihrer Ehe. Was dachte er? Zwischen ihnen war so viel ungeklärt, aber irgendwie kam ihr das im Moment gar nicht so wichtig vor. Liebte er sie? Wollte er wirklich, dass sich in ihrer Beziehung etwas änderte?
    Wie gern hätte sie hierauf Antworten bekommen, aber sie war zu müde, um ihre Gefühle und Empfindungen zu

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