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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Geschlechtskrankheiten untersuchen.«
    Ethan musste mehrmals schlucken. Bei dem Gedanken, was diese Schweine ihr angetan haben könnten, hätte er am liebsten gekotzt. Sie war ihre Gefangene gewesen, den Entführern hilflos ausgeliefert, während er in einer ganz anderen Welt gelebt hatte.
    »Sich selbst zu quälen, hilft Ihnen nicht«, sagte Dr. Scofield freundlich. »Wie gesagt, Beweise für sexuelle Übergriffe in jüngerer Vergangenheit habe ich keine entdeckt. Größte Sorgen bereitet mir jedoch ihr Drogenmissbrauch.«
    »Man hat sie dazu gezwungen«, sagte Ethan wütend.
    »Das ist mir klar. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was sie ihr gegeben haben. Eine naheliegende Vermutung wäre natürlich Kokain, weil das in der Gegend, wo man sie festgehalten hat, leicht verfügbar ist. Und einige der Symptome passen zum Kokainentzug. Allerdings gibt es auch Hinweise – so seltsam das klingen mag – , dass man ihr regelmäßig Heroin gespritzt hat.«
    Ethans Wut und sein Schmerz wurden so heftig, dass er die Augen schließen musste.
    »Viele ihrer Symptome weisen auf Heroinentzug hin. Positiv daran ist, dass Heroinentzug nicht so lange dauert und nicht so weitreichend ist wie Kokainentzug. Solange er andauert, ist er schrecklich, aber Gott sei Dank ist er nach ein paar Tagen vorüber. Kokainsüchtige hingegen leiden oft Monate darunter, manchmal sogar länger.«
    »Und ihr Gedächtnis? Ist ihr Gedächtnis irreparabel geschädigt?«
    »Das kann ich aus medizinischer Sicht nicht mit Sicherheit beantworten. Das menschliche Gehirn ist eine faszinierende Angelegenheit. Unvorhersehbar. Die Drogen könnten ihr Gehirn geschädigt haben. Ob das endgültig ist, kann ich nicht sagen. Genauso gut könnte es sein, dass sie nur einige Zeit braucht, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.«
    »Und was schlagen Sie jetzt vor?«
    Dr. Scofield lächelte ihm aufmunternd zu. »Sie bringen sie nach Hause und sorgen dafür, dass sie sich erholt. Sie muss ein paar Kilo zunehmen. Das Wichtigste jedoch ist ihre geistige Gesundheit. Das wird nicht einfach werden, Ethan. Ich schlage vor, Sie wenden sich an einen Therapeuten, sobald Sie wieder zu Hause sind. Außerdem sollte ein Arzt ihre Genesung überwachen. Sie müssen Geduld haben und Verständnis zeigen, auch wenn Sie an Ihre Grenzen stoßen. Die Gefahr ist groß, dass sie an der Situation zerbricht.«
    Er stieß heftig den Atem aus, erschrocken über die Tränen, die seine Sicht trübten.
    »Und vergessen Sie nicht, dass auch Sie Unterstützung brauchen«, fuhr Dr. Scofield fort. »Lassen Sie sich von Ihrer Familie helfen. Suchen Sie sich ebenfalls einen Therapeuten. Allein können Sie das alles nicht schaffen.«
    »Ich werde alles tun, was notwendig ist, damit es ihr wieder besser geht.«
    Dr. Scofield nickte. »Sie schläft jetzt. Sie ist nur kurz zu sich gekommen, und als ich ihr versichert habe, dass sie in Sicherheit ist und Sie ganz in der Nähe sind, ist sie sofort wieder eingeschlafen. Sie ist offenkundig auf Entzug. Selbst im Schlaf zittert sie und hat Muskelkrämpfe.«
    Ethan beugte sich vor. »Wie bald kann ich sie mit nach Hause nehmen?«
    Einen Moment lang tippte sie mit ihrem Stift auf den Schreibtisch. »In ihrem jetzigen Zustand ist sie nicht transportfähig. Entzugserscheinungen kann man nicht einfach wegzaubern. Ein paar Infusionen und gute Ernährung reichen nicht, damit sie sich besser fühlt. Normalerweise würde ich den Aufenthalt in einer Rehaklinik empfehlen, bis das Schlimmste überstanden ist, aber mir ist klar, dass wir hier eine besondere Situation haben und Sie im Ausland kein Aufsehen erregen möchten. Als zweitbeste Lösung schlage ich deshalb vor, sie hier bei mir zu lassen, wo ich ihre Fortschritte überwachen und dafür sorgen kann, dass sie wieder zu Kräften kommt. Sie jetzt nach Hause zu bringen, würde sie traumatisieren. Deshalb sollten Sie nichts überstürzen.«
    »Traumatisieren?«
    »Na ja, überfordern wäre vielleicht der bessere Ausdruck. Ich denke, Ihre Brüder sollten vorausfliegen und alles für ihre Rückkehr vorbereiten, möglichst ruhig und zurückhaltend. Sie macht eine sehr schwere Phase durch, und man darf sie auf keinen Fall unter Druck setzen.«
    »Dann bleiben wir hier«, sagte Ethan. »Ist das wirklich kein Problem? Für Sie, meine ich.«
    »Besprechen Sie das Ganze mit Sam. Er wird mir zustimmen, da bin ich mir sicher. Ich persönlich habe kein Problem damit. Seit der Geschichte in Afrika fürchte ich mich so leicht vor

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