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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Entschuldigung. Am liebsten hätte sie sie laut hinausgeschrien, aber sie schämte sich zu sehr.
    Ethan schien keineswegs wütend zu sein, nur angespannt, als müsste er irgendeine Reaktion niederkämpfen. Sam dagegen lachte laut heraus.
    »So langsam zeigt sich wieder die Rachel, die wir alle kannten und mochten«, sagte er und grinste sie im Rückspiegel breit an. »Du warst schon immer die liebenswerteste Frau, die ich je kennengelernt habe, auch weil du dein Herz auf der Zunge trägst.«
    Ethan lachte nun auch und schien sich wieder zu entspannen. Dennoch bedauerte sie, was sie gesagt hatte. Sie schloss die Augen und wandte sich ab, versagte sich zum ersten Mal Ethans beruhigende Umarmung.
    »Rachel.« Garretts warme Stimme streichelte sie wie warmes Wasser.
    Langsam hob sie den Kopf, bis sie ihm direkt in die Augen blickte.
    »Ich liebe dich auch, Süße. Wir alle lieben dich.«
    Zaghaft lächelte sie und nickte dann. Ethans Hand schloss sich langsam um ihre. Sie nahm all ihren Mut zusammen und schaute zu ihm hinüber. Was würde sie in seinen Augen wohl sehen?
    Seine Gefühle, ungezähmt und leidenschaftlich, zeigten sich ihr unverhüllt. Vor Schreck bekam sie kaum noch Luft.
    Er berührte ihre Wange, fuhr mit einem Finger am Ohr vorbei ihren Hals entlang. Dann zog er sie sanft an sich, bis sich ihre Lippen fast berührten.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er.
    »Ich … «
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, und bevor sie einen neuen Anlauf machen konnte, gab er ihr einen Kuss auf die Wange. Zärtlich und ohne eine Gegenleistung zu fordern, als fürchtete er, schon der geringste Druck würde sie zusammenbrechen lassen.
    Mit der Panik wuchs auch der Frosch in ihrem Hals. Wieso jagte der Satz, den sie gerade noch so mühelos ausgesprochen hatte, ihr nun plötzlich solche Angst ein, dass sich ihr der Magen umdrehte? Sie riss sich los, drehte sich zur Seite und schnappte nach Luft. Ethan berührte vorsichtig ihre Schulter, aber sie zuckte zurück. Ihr wurde schlecht.
    »Sam, halt sofort an«, rief Ethan.
    Ethan hielt Rachels Hand, bis Sam an den Straßenrand gefahren war. Sofort riss sie die Tür auf und schwankte nach draußen. Sam fing sie auf, als ihre Knie nachgaben und sie zu Boden sank.
    »Tief durchatmen«, sagte Sam leise. »Ganz ruhig.«
    Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr war gleichzeitig heiß und kalt. Ihre Kleidung war schweißgetränkt, dennoch fror sie. In schneller Folge rasten unerträgliche Bilder durch ihren Kopf.
    Ethans Gesicht, finster und wutverzerrt. Schreie. Forderungen. Vorwürfe. Sie hielt sich die Ohren zu und schüttelte den Kopf, um all die hässlichen Dinge auszusperren.
    »Rachel.«
    Wie aus weiter Ferne vernahm sie Ethans Stimme.
    »Rachel, was ist los?«
    Diesmal Garrett, näher.
    »Er hasst mich«, flüsterte sie. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    Zwei Paar Arme legten sich um sie, Finger strichen ihr Haar nach hinten und wischten die Tränen weg.
    »Niemand hasst dich, Kleines.« Ethan klang so entschlossen, als wollte er ihre Dämonen allein mit seiner Stimme verjagen.
    Langsam wich die Dunkelheit wieder. Die inneren Stimmen stellten ihren Angriff ein, die Kälte löste sich auf, ihr wurde warm.
    Sie sackte in sich zusammen, ihr Kopf sank auf die Brust.Starke Finger massierten ihren Nacken, andere stützten die Schultern.
    »Steigen wir wieder ein«, sagte Garrett.
    Noch ehe sie antworten konnte, zog Ethan sie hoch und drückte sie an sich. Seine Brust hob und senkte sich. Sie schlug die Augen auf und sah seinen kummervollen Gesichtsausdruck. Er wirkte … gepeinigt.
    »Ich bin müde«, flüsterte sie und lehnte den Kopf an seinen Hals.
    »Dann schlaf, Kleines. Ich wecke dich auf, wenn wir da sind.«
    Ethan schob sie auf die Rückbank, dann schloss er die Autotür, stieg auf der anderen Seite ein und legte ihren Kopf in seinen Schoß.
    Die beiden vorderen Türen wurden zugeschlagen, als Sam und Garrett einstiegen. Dann wurde der Motor angelassen. Sie spürte das leise Vibrieren im Rücken, als Sam wieder auf den Highway fuhr.
    Ich verliere wirklich den Verstand. Vielleicht habe ich ihn schon verloren und bekomme ihn nie wieder zurück.
    Sie schloss die Augen, immer mehr Tränen liefen ihr lautlos übers Gesicht. Hilflos musste Ethan zusehen, wie sie feuchte Spuren auf ihrer blassen Haut hinterließen. Was hatte sie damit gemeint? Kehrten die Erinnerungen zurück? Quälten die Erinnerungen an ihre Ehe sie so sehr? Setzte sie die Puzzleteilchen derart schnell

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