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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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zusammen?
    Er hasst mich.
    Am liebsten hätte er sich übergeben. Wen hatte sie damit gemeint? Gott bewahre, dass er es war. Sie sollte auch nicht eine Sekunde lang glauben, dass er sie hasste. Lieber wollte er sterben.
    Ich liebe dich.
    Ihm ging nicht aus dem Kopf, wie leicht sie diese Worte zu Garrett gesagt hatte. Er wünschte sich sehnlichst, diesen Satz von ihr zu hören – an ihn gerichtet. Am liebsten hätte er die Zeit zurückgedreht, zum Beginn ihrer Ehe, als kein Tag verging, ohne dass sie ihm sagte, wie sehr sie ihn liebte.
    Aber ohne eine entsprechende Gegenreaktion setzt eine Frau ihr Herz nur eine begrenzte Zeit aufs Spiel. Wenn er doch nur richtig reagiert hätte. Ich liebe dich auch, Kleines. Das hatte er nur anfangs geantwortet, später hatte er lediglich genickt oder gelächelt. Schließlich nicht einmal mehr das. Er hatte sich so schuldig gefühlt. Die Worte, die zu Beginn so angenehm waren, hatten sich in Dolche verwandelt, die sich ihm heimtückisch in die Rippen bohrten. Er war sich vorgekommen wie der letzte Heuchler. Also hatte er geschwiegen, bis schließlich auch sie verstummt war.
    Das war das Schlimmste gewesen. Jeden Tag hatte er gehofft, diese Worte wieder zu hören, und war gekränkt und wütend gewesen, wenn sie ausblieben. Er hatte sie bestraft für etwas, das er allein zu verantworten hatte.
    »Ethan.«
    Ethan blickte auf. Sam musterte ihn im Rückspiegel.
    Sam seufzte. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Mann. Ich weiß, das ist nicht leicht für dich.«
    »Um mich geht es hier nicht«, knurrte er. »Um sie geht es. Ganz allein um sie. Nur sie ist wichtig.«
    Sam nickte. »Schon klar. Aber auch du leidest. Du bist keine Maschine. Du kannst dich nicht einfach abschalten, nur weil du den Schmerz nicht spüren willst.«
    »Hauptsache, ich bekomme sie zurück, dann werde ich mit allem fertig«, sagte Ethan leise und verzweifelt.
    Garrett drehte sich um und sah ihn nachdenklich an. »Du hast sie doch zurück, Mann. Wovor hast du solche Angst?«
    Ethan schluckte. Nie würde er seinen Brüdern gegenüber zugeben, wie groß sein Anteil daran war, dass Rachel überhaupt in dieses Flugzeug nach Südamerika gestiegen war. Er hatte sie dazu getrieben, weil er sie und ihre Liebe zurückgewiesen hatte. Wie konnte er ihnen erklären, dass seine größte Angst war, sie erneut zu verlieren … jetzt, wo er sie wiedergefunden hatte.

16
    »Rusty ist verschwunden!«, rief Marlene und fuchtelte wild mit den Händen herum.
    »Beruhige dich, Mom«, sagte Joe beschwichtigend.
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Nein, ich beruhige mich nicht. Ich habe es satt, dass meine Söhne mir dauernd erzählen, ich solle mich beruhigen.«
    »Was soll das heißen, sie ist verschwunden?«, fragte Nathan.
    Marlene betrachtete verzweifelt die drei ihrer Söhne, die in ihrem Wohnzimmer herumlungerten. Keiner von ihnen machte den Eindruck, als würde es ihm auch nur im Geringsten etwas ausmachen, dass Rusty davongelaufen war. Seit Rusty von Rachels Heimkehr erfahren hatte, war sie sehr still gewesen, aber Marlene hatte nicht damit gerechnet, dass sie verschwinden würde, noch dazu an dem Tag, an dem Rachel zurückerwartet wurde.
    »Manchmal frage ich mich, ob der gesamte gesunde Menschenverstand schon verteilt war, bevor ihr beide an der Reihe wart«, murmelte sie.
    Nathan zuckte zusammen. »Autsch, Mom. Das war jetzt aber nicht nett.«
    Donovan musste lachen. Doch bevor er eine schlagfertige Antwort geben konnte, brachte Marlene ihn mit einem vorwurfsvollen Stirnrunzeln zum Schweigen.
    »Ihr werdet euch sofort allesamt auf die Suche nach ihr machen. Ich habe dafür keine Zeit. Rachel muss jeden Moment ankommen, und ausgerechnet jetzt ist Rusty verschwunden.«
    »Hast du dir schon mal überlegt, dass sie vielleicht gar nicht gefunden werden will?«, fragte Donovan vorsichtig. »Du kannst sie nicht zwingen zu bleiben, Mom. Sie ist ein schwieriges Kind. Du kannst nicht jeden retten.«
    »Es ist mir egal, ob sie gefunden werden will oder nicht – wobei ich nicht eine Sekunde lang glaube, dass sie allein da draußen rumlaufen will. Schafft sie mir wieder nach Hause. Ich habe keine Ahnung, was los ist, aber bevor ich nicht aus ihrem eigenen Mund höre, dass sie wegwill, behandeln wir sie wie ein Familienmitglied, das in Schwierigkeiten steckt. Würdet ihr seelenruhig hier sitzen und mit mir diskutieren, wenn ich euch sagen würde, dass einer eurer Brüder verschwunden ist? Als ihr erfahren habt, dass Rachel in

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