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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Sie blickte ihn verdrießlich an, weil sie schon ahnte, wohin das führte.
    »Oder vielleicht hat meine Mutter dir irgendwie den Eindruck vermittelt, sie würde es nicht außerordentlich ernst meinen, sondern gern junge Mädchen rumschubsen, die in Schwierigkeiten stecken?«
    »Du weißt genau, dass sie das nicht getan hat«, murmelte Rusty.
    »Tja, dann fällt mir auch nichts mehr ein. Also los, sag es mir einfach. Wir Männer sind manchmal ein bisschen begriffsstutzig.«
    Rusty starrte lange schweigend auf ihre Hände hinunter, die in ihrem Schoß lagen. »Ich habe einfach gedacht … Ich habe angenommen, dass sie mich jetzt, wo Rachel nach Hause kommt, nicht mehr will.«
    Nathan streckte den Arm aus und nahm ihre Hand, ohne ihr überraschtes Zusammenzucken zu beachten. »Ich kann verstehen, wieso du das fürchtest. Aber eins kannst du mir glauben: Meine Mutter verfügt über unbegrenzte Fähigkeiten, für andere zu sorgen. Sie war viele Jahre lang Lehrerin, und sie kann dir heute noch den Namen jedes einzelnen Schülers nennen, der jemals einen Fuß in ihr Klassenzimmer gesetzt hat.« Nathan lächelte. »Stell dir mal vor, du wärest ihr jüngstes Kind – bei fünf älteren Brüdern. Wenn jemand Angst haben müsste, übersehen zu werden, dann ja wohl ich. Aber irgendwie schafft sie es immer, jedem Einzelnen von uns das Gefühl zu geben, er wäre etwas Besonderes, als wäre er der einzige Mensch auf der Welt, der ihr wichtig ist. Aber versteh mich nicht falsch. Sie lässt nicht alles mit sich machen, und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist sie wie ein Alligator mit einem Stück Frischfleisch.«
    Rustys Lippen zitterten, und mit einem Ruck entzog sie ihm ihre Hand. »Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand Interesse an mir hat.«
    »Tja, vielleicht wird es Zeit, dass sich das ändert.«
    »Das kann dir doch egal sein«, erwiderte sie kratzbürstig. »Du und deine Brüder, ihr mögt mich ja sowieso nicht. Euch wäre es lieber, wenn ich weg wäre.«
    »Hier geht es aber nicht um mich und meine Brüder. Meiner Mutter bist du wichtig. Wir dagegen kennen dich nicht. Ob wir uns Sorgen machen, dass du unsere Mutter ausnutzt? Klar tun wir das. Und wir werden dich gut im Auge behalten, da kannst du Gift drauf nehmen. Ein falscher Schritt, und du bist geliefert. Aber solange du keinen Scheiß baust, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Soll das heißen, du willst, dass ich mitkomme?«, fragte Rusty misstrauisch.
    Nathan seufzte. »Hör auf, mir das Wort im Mund rumzudrehen, Rusty. Du musst die Verantwortung für deine Entscheidungen selbst übernehmen. Wenn du mit zurückwillst, dann sag es und hör auf, unser beider Zeit zu verschwenden. Wenn du nicht willst, auch gut, aber dann kommst du trotzdem mit und sagst das meiner Mutter ins Gesicht und schleichst dich nicht wie ein undankbarer Feigling davon.«
    Schockiert starrte sie ihn an, doch dann huschte plötzlich ein Lächeln über ihr Gesicht. Schlagartig sah sie völlig anders aus. Von einer missmutigen Verliererin verwandelte sie sich auf einmal in ein lebhaftes junges Mädchen, das eigentlich sogar recht hübsch war.
    »Ich mag Leute, die sagen, was Sache ist.«
    Nathan lachte. »Dann müsstest du mit der Kelly-Sippe eigentlich ganz gut klarkommen. Und, was ist jetzt? Fahren wir nach Hause, oder nicht?«
    Ihre Augen funkelten, und sie wirkte irgendwie … hoffnungsvoll. Fast schon aufgeregt. Dann, so plötzlich wie ihr Strahlen aufgelodert war, erlosch es auch wieder. Ängstlich sah sie ihn an.
    »Bist du sicher? Ich meine, bist du sicher, dass sie mich will?«
    Er betrachtete sie einen Moment lang, dankbar, dass er sich in seinem Leben noch nie unerwünscht hatte fühlen müssen. »Ja, Rusty. Da bin ich mir ganz sicher.«

17
    Rachel blickte durch das Fenster des Geländewagens, den Sam soeben in der Auffahrt geparkt hatte, auf das Haus und wartete auf irgendein Zeichen des Wiedererkennens. Doch sie konnte es nur emotionslos anstarren, als wäre es das Haus von Fremden, nicht ihres.
    Es war ein schönes Haus, und sie konnte sich gut vorstellen, dass sie hier gern gewohnt hatte. Ein Haus aus Zypressenholz mit einer Veranda im Landhausstil samt Hollywoodschaukel und Farnen in Blumentöpfen.
    Ethan hatte ihr erzählt, dass sie nicht sehr weit vom See entfernt wohnten.
    »Wie lange haben wir hier gelebt?«, fragte sie leise.
    »Drei Jahre«, antwortete Ethan. »Wir sind gleich nach den Flitterwochen hier eingezogen.«
    Sie neigte den Kopf und blickte ihn

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