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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Schwierigkeiten steckt, habt ihr schließlich auch keine Zeit verloren.«
    Nathan warf ihr einen finsteren Blick zu und stand auf. »Einen Moment mal, Mom. Du kannst dieses Kind doch nicht mit Rachel vergleichen. Die Kleine nutzt dich und Dad doch bloß aus.«
    Marlene starrte ihn wütend an. »Ihr macht euch jetzt sofort auf die Suche nach ihr, alle drei. Und wagt ja nicht, ohne sie zurückzukommen. Ich hole euren Dad, und wir nehmen den Pick-up. Wenn ihr sie gefunden habt, ruft ihr mich auf der Stelle an, verstanden?«
    Seufzend verdrehte Joe die Augen.
    »Ein bisschen mehr Respekt, junger Mann«, fuhr Marlene ihn an.
    »Ja, Ma’am«, erwiderte er gehorsam.
    Sie sahen alle drei nicht begeistert aus, standen aber brav auf und gingen zur Haustür.
    Nathan stieg in seinen Pick-up und warf seinen Brüdern, die ebenfalls in ihre Autos stiegen, einen resignierten Blick zu. Wenn Mom sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es kein Entrinnen. Sie würde das gesamte Stewart County auf den Kopf stellen, um Rusty zu finden.
    Nathan fuhr rückwärts aus der Auffahrt und lenkte den Wagen dann Richtung Westen. Er würde die Landstraße entlang des Sees absuchen, während sich seine Brüder in Dover umsahen.
    Er fuhr etwas schneller als nötig, weil er bald wieder zu Hause sein wollte, um zu hören, ob Ethan und Rachel gut angekommen waren. Außerdem wollte er unbedingt wissen, was Garrett zu berichten hatte. Aber das ging nicht, solange er wegen einer Schnapsidee seiner Mutter einen sinnlosen Auftrag erledigen musste.
    Das war vermutlich nicht ganz fair, aber sein Ärger ließ keinen Platz für wohlgesinnte Gedanken. Seine Mutter hatte ein außergewöhnlich weiches Herz. Sie war viel zu gutmütig. Und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts und niemand sie davon abbringen.
    Eine halbe Stunde lang bog er immer wieder in gewundene Nebenstraßen ein, dann fuhr er die 232 wieder zurück und weiter in südlicher Richtung. Er hatte gerade den Leatherwood Creek überquert, als er hinter einer Kurve eine einsame Gestalt entdeckte, die am Straßenrand entlanglief. Rusty.
    Er bremste und ließ das Fenster auf der Beifahrerseite hinuntergleiten. Als er neben ihr zum Stehen kam, sah sie ihn misstrauisch an. Dann wurde ihr klar, wer er war, und ihr ganzer Körper versteifte sich.
    »Gibt es irgendeinen speziellen Grund, warum du hier mutterseelenallein den Highway entlangspazierst, während meine Mutter vor lauter Sorge bald den Verstand verliert?«, fuhr er sie an.
    Rusty starrte stur geradeaus und ging einfach weiter. »Ich bin ihr ja sowieso egal«, murmelte sie.
    »Ach wirklich? Deshalb hat sie dich vermutlich auch aufgenommen, dir Essen und Kleidung und ein Zuhause gegeben und uns alle schier in den Wahnsinn getrieben mit der Forderung, dich ja zu akzeptieren und bloß kein böses Wort zu dir zu sagen. Und deshalb hat sie uns auch alle losgejagt, um dich zu suchen, obwohl wir uns jetzt lieber auf Rachels Heimkehr vorbereiten würden.«
    Rusty blieb abrupt stehen und verzog das Gesicht. »Rachel! Ich kann den Namen echt nicht mehr hören. Rachel ist so großartig. Die Tochter meines Herzens. Alle lieben Rachel. Marlene braucht mich nicht mehr, jetzt, wo ihre richtige Tochter wieder da ist.«
    Trotz seiner Wut wurde Nathan etwas nachgiebiger, während er das Mädchen betrachtete. Rusty litt, und sie gab sich alle Mühe, ihn nicht spüren zu lassen, wie sehr sie litt.
    »Steig ein«, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Na los, wir fahren ein bisschen spazieren. Wenn du noch nicht nach Hause willst, fahren wir eben einfach durch die Gegend.«
    Sie zögerte. Ihre Lippen zitterten. Nathan beugte sich zur Seite und öffnete die Beifahrertür. Rusty stieß einen tiefen Seufzer aus und stieg ein.
    »Schnall dich an«, sagte er geduldig.
    Sie setzte ein mürrisches Gesicht auf, folgte aber gehorsam seiner Anweisung.
    Nathan fuhr weiter den Highway entlang, damit sie wusste, dass er noch nicht mit ihr nach Hause fuhr.
    »So, würdest du mir jetzt bitte erklären, wieso du glaubst, dass die Rückkehr eines so wundervollen Menschen wie Rachel irgendetwas an den Gefühlen meiner Mutter für dich ändern könnte?«
    »Ich bin doch ein Niemand«, erwiderte sie missmutig. »Ich habe deiner Mom nur leidgetan. Sie war traurig wegen Rachel und hat wohl gedacht, ich könnte sie ersetzen.«
    »Hat sie dir das gesagt?«
    Rusty zögerte. »Äh … nein.«
    »Vielleicht hast du es zufällig gehört?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf.

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