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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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gewesen? Hatte sie während ihrer Ehe für diese Augenblick der Intimität gelebt? Oder hatte sie das alles für selbstverständlich gehalten, wie es die meisten Paare tun?
    Nie wieder. Sie würde jeden Moment genießen und festhalten. Sie wusste jetzt aus eigener Erfahrung, wie schnell sich alles ändern, wie schnell ein Leben zerstört werden konnte.
    Aber sie wollte nicht nur passiv auf seinen Kuss reagieren, deshalb strich sie mit der Zunge über seine und stöhnte leise, als er im Gegenzug ihren Mund eroberte. Sanft und überaus zärtlich intensivierte er den Kuss, seine Finger fuhren in ihr Haar, verhakten sich darin und zogen sie noch näher zu sich heran.
    Sie spürte, wie sein Körper bebte, seine Brust vibrierte. Es überwältigte sie schier, dass dieser Mann solch tiefe Empfindungen für sie in sich barg, dass er ebenso bewegt war wie sie und sich offenbar ebenso nach ihrer Berührung sehnte wie sie sich nach seiner.
    Sie hob die Hand und streichelte zögernd seinen Hals und dann seine glatt rasierte Wange. Sie wollte ihn berühren, überall, wollte alle Rundungen seines Körpers neu erkunden. Sie wollte sehen und berühren, erforschen und für sich in Anspruch nehmen, was ihr gehörte.
    Sie stand kurz davor, ihm zu sagen, dass sie gar nicht mehr zu seinen Eltern fahren wollte.
    Nach Luft schnappend riss er sich schließlich los, nur um sie gleich darauf erneut zu küssen, ihre Lippen, die Mundwinkel, die Wangen.
    »Sag mir, was du brauchst, Rachel, und du bekommst es. Egal was. Ich schwöre es dir.«
    Um ihm zu verraten, was sie sich am meisten wünschte, brauchte sie ihren ganzen Mut. Bisher war er so aufopferungsvoll gewesen, geduldig und verständnisvoll. Er hatte es verdient. Er hatte ihren Mut verdient.
    »Willst du mit mir schlafen? Heute Abend?«
    Flammen loderten in seinen Augen auf, sodass sie in tiefstem Blau erstrahlten. Er machte den Mund auf, aber ebenso schnell wieder zu. Seine Nasenflügel bebten, solche Mühe kostete es ihn, zu atmen. Und als er endlich sprach, klang er heiser. »Ich schlafe mit dir, Kleines. Ich mache alles, was du willst.«
    Sie streichelte seine Wange, der Wunsch, ihn zu berühren, wurde übermächtig.
    »Begehrst du mich? Als Frau, meine ich.«
    Die Worte sprudelten so schnell aus ihr heraus, dass sie ins Stottern geriet. Ihr wurde erst klar, dass sie die Luft angehalten hatte, als sie fast explosionsartig ausatmete.
    Er nahm ihre Hand und legte den Mund in ihren Handteller. Der Kuss jagte ihr einen Schauer über den Rücken, und sie bekam eine Gänsehaut.
    »Willst du? Ich möchte es so sehr, dass es schon wehtut. Es gibt nicht eine Sekunde, in der ich dich nicht begehre. Aber noch mehr wünsche ich mir, dass du dich sicher und geborgen fühlst. Ich würde nie etwas tun, das dich erschrecken könnte, habe aber Angst, dass das unabsichtlich geschieht. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, es zu vermasseln und dich zu verletzen.«
    Die Qual war ihm anzusehen. Ihr Herz hämmerte so wild, dass sie kaum noch Luft bekam.
    »Ethan.«
    Mehr brachte sie nicht heraus. Ihre Kehle war zu trocken.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn mit all der Leidenschaft, die sie zuvor nicht zu zeigen gewagt hatte. Unbeholfen strich sie über sein Gesicht und verschränkte die Hände schließlich hinter seinem Nacken. Ihre Finger spielten mit seinen kurzen Nackenhaaren.
    Als die Lungen ihr Recht forderten, ließ sie ihn los. Beide schnappten keuchend nach Luft.
    »Du wirst mich nicht verletzen, Ethan. Ich fühle mich bei dir geborgen. Ich wusste in dem Moment, wo du in die Hütte gekommen bist, dass du meine Rettung warst. Ich habe von dir geträumt. Du warst das Einzige, an das ich mich von meinem früheren Leben noch erinnern konnte. An dir habe ich mich festgehalten, als mir alles andere entglitt.«
    Er legte seine Stirn an ihre. Ihre Lippen waren sich so nahe, dass sie den Atem des anderen spüren konnten.
    »Es tut mir so leid, dass ich nicht früher gekommen bin«, sagte er.
    Lächelnd hob sie das Kinn so weit, dass ihre Lippen wieder über seine streiften.
    »Du bist gekommen. Das allein zählt.«
    Seufzend ließ er sie los. »Willst du wirklich zu Mom? Ich kann immer noch absagen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, sie hat diese Party doch so gründlich geplant. Ich möchte sie nicht enttäuschen. Nathan und Joe kommen auch, und sie schien so begeistert von der Vorstellung, alle mal gleichzeitig dazuhaben. Allzu oft kommt das wohl nicht vor.«
    Er grinste.

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