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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Becken einem wilden Rhythmus folgten.
    Er vergrub das Gesicht an ihrem Hals und wisperte ihren Namen. »Rachel.«
    Sie flog. Anders ließ es sich nicht beschreiben. Sie hob ab. Euphorisch, federleicht. Beinahe konnte sie den Windhauch spüren. Sie reckte das Gesicht der Sonne entgegen und spürte die Wärme auf der Haut nach der langen Zeit in der Finsternis. Dann schwebte sie abwärts, und Ethan war da, um sie aufzufangen. Faul ließ sie sich in seine Arme treiben. Nach Hause. Endlich war sie wieder zu Hause.
    Er küsste sie, lange und hingebungsvoll. Heiße Tränen liefen ihre Wangen hinab und wurden von ihren Zungen aufgefangen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Erneut küsste sie ihn, zu ermattet, um zu sprechen. Sie wusste ohnehin nicht, ob sie die richtigen Worte finden könnte, um ihre Empfindungen auszudrücken. Deshalb schwieg sie und nickte nur.
    »Ich liebe dich, Kleines. Daran darfst du keine Sekunde lang zweifeln.«
    Sie berührte sein Gesicht, strich über seine Wange.
    »Das werde ich nicht.«
    Vorsichtig löste er sich von ihr, rollte sich auf die Seite, hielt sie aber weiterhin fest an sich gedrückt. So fest, dass sie spüren konnte, wie sein Herz pochte.
    »Danke«, wisperte sie.
    Überrascht und verwirrt sah er sie an. »Wofür?«
    »Dass ich dank dir wieder weiß, was Liebe ist.«
    Er legte die Stirn an ihre und fuhr mit einem Finger durch ihre Haarsträhnen.
    »Und daran soll sich auch nie etwas ändern«, gelobte er.

25
    Der Traum war düster und hässlich. Er traf sie mit solch emotionaler Wucht, dass es sie ängstigte. Ethan war da, aber nicht als ihr Tröster oder als der Kämpfer, dessen Bild so lange durch ihre Gedanken gegeistert war. Er war wütend auf sie.
    Sie verspürte Verzweiflung, weil das, was sie einst füreinander gewesen waren, längst verschwunden war, begraben unter missbrauchtem Vertrauen. Sie sah ihn an, angsterfüllt, und sie wusste, es war vorbei. Das Ende ihrer Ehe, ihrer Liebe. Sie war nicht stark genug, ihn anzuschauen, aber er ließ ihr keine andere Wahl. Er wollte, dass sie es begriff. Wieso war er so unerbittlich? In den Augen, die sie so geliebt hatte, lag weder Wärme noch Unterstützung, nur Härte und Entschlossenheit.
    »Nein«, wisperte sie. So wollte sie ihn nicht sehen. Es war nur ein Traum. Ein Albtraum. Das war nicht die Wirklichkeit. Oder?
    Du bist eine Betrügerin. Deine Ehe ist ein einziger Betrug. Er liebt dich nicht.
    Die leise Stimme drang in den verletzlichsten Teil ihrer Seele vor und hinterließ auf ihrem Weg eine Woge der Verzweiflung.
    »Nein. Nein!«
    »Rachel. Rachel, wach auf, Kleines. Es ist nur ein Traum. Komm her zu mir.«
    Sanft strich er ihr übers Gesicht, wischte ihr die Tränen von den Wangen. Sie schlug die Augen auf und musste erst ein paarmal blinzeln, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    »Hey«, sagte Ethan leise. »Ist ja gut. Du bist in Sicherheit, Rachel.«
    Er nahm sie fest in die Arme. Ihr Herz hämmerte ruhelos gegen seine Brust. Am Rande ihres Bewusstseins kämpfte sie immer noch gegen die Panik.
    Warum hatte sie diesen Traum? Statt schwächer wurde er immer stärker mit der Zeit. Man sollte doch meinen, dass ihre Panikattacken mit der Zeit nachlassen würden. Und warum träumte sie überhaupt auf diese Art von Ethan?
    Ein Psychotherapeut hätte wahrscheinlich von unbewussten Ängsten gesprochen, die ihr hässliches Haupt hoben, wenn sie am wehrlosesten war.
    Sie kuschelte sich an Ethan, klammerte sich an ihn, als könnte sie durch bloße Willenskraft auf ihn zeigen und sagen: Seht ihr? Er hasst mich nicht. Er ist da. Er liebt mich .
    Er gab ihr einen Kuss und streichelte ihre kühle Haut. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hatte sie sich nichts übergezogen, und eigentlich sollten sich seine Hände immer noch magisch anfühlen, stattdessen verspannte sie sich voller Furcht. Vielleicht hatte sie wirklich den Verstand verloren.
    »Kleines, rede mit mir«, murmelte Ethan. »Was hat dir solchen Schrecken eingejagt? Kannst du mir erzählen, was du geträumt hast?«
    Sie machte die Augen wieder zu. Was sollte sie sagen? Ethan, ich habe geträumt, dass du ein richtiger Schweinehund bist und mich gehasst hast? Danach würde er sich ganz gewiss großartig fühlen.
    Aber irgendjemandem musste sie es erzählen.
    Sie fühlte sich unwohl bei der Vorstellung, zu der Therapeutin zu gehen, die Ethan für sie ausfindig gemacht hatte. Als hätte sie nun jegliche Kontrolle über sich verloren und wäre völlig hilflos. Aber

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