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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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gut, Kleines. Rusty hat sich einen blöden Scherz erlaubt. Sam will ihr die Hölle heißmachen. Es wird Zeit, dass Mom endlich zur Vernunft kommt. Das Mädchen macht nichts als Ärger, aber diesmal ist sie eindeutig zu weit gegangen.«
    Unglücklich runzelte Rachel die Stirn. »Das ist ja schade. Geht mit ihr oder Mom nicht allzu hart ins Gericht. Rusty hat eine schlimme Zeit hinter sich. Sie wirkt so verletzlich.«
    Zu ihrer Überraschung lächelte Ethan, er strahlte sogar übers ganze Gesicht. Dann trat er zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    »Meine Güte, du klingst fast so wie früher. So zartfühlend, immer auf der Seite der Benachteiligten.«
    »Ich bemühe mich, Ethan. Wirklich. Ich möchte wieder die Rachel sein, die alle kennen. Ich muss mich nur wieder an sie erinnern.«
    »Ich weiß, Kleines, ich weiß. Aber du solltest dich jetzt langsam auf den Weg machen. Pass auf dich auf. Und wenn dich irgendwas nervös macht oder du es dir anders überlegst, ruf mich an, und ich bin sofort da.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. »Wird gemacht. Fest versprochen.«
    Rusty hockte auf dem Bettrand und starrte auf ihre Finger, die schon seit fünf Minuten ganz gefühllos waren. Sie hatte die Hände so fest ineinander verschränkt, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Sogar durch die geschlossene Tür hörte sie die lauten Stimmen, die vom Wohnzimmer aus über die Treppe bis zu ihr hinaufdrangen. Sam, Garrett und Ethan waren da unten zusammen mit Nathan, Joe, Marlene und Frank. Eine richtige Familienzusammenkunft. Es fehlten lediglich Donovan und Rachel.
    Rusty runzelte unglücklich die Stirn. Diesmal hatte sie sich echt in die Scheiße geritten. Und das noch nicht einmal absichtlich, aber das würde ihr ohnehin niemand glauben. Die würden sie auf die Straße setzen, weil es unverzeihlich war, die arme, bedauernswerte Rachel so aufzuregen.
    Im Grunde genommen konnte sie schon anfangen zu packen, allerdings war sie hier mit leeren Händen angekommen. Was sie besaß, hatte ihr Marlene gekauft, und es kam ihr nicht richtig vor, diese Sachen mitzunehmen.
    Der Klumpen in ihrem Magen wurde immer größer. Dumm, dumm, dumm. Es war nicht das erste Mal, dass sie auf ein freundliches Gesicht hereingefallen war. Wann würde sie endlich lernen, dass kein Mensch nett zu ihr war, ohne Hintergedanken zu haben? Abgesehen von Marlene. Diese Frau behandelte sie offenbar nur aus einem einzigen Grund so freundlich: Sie war eben so.
    Die Brüder imponierten ihr, weil sie sich nicht verstellten. Sie konnten sie nicht leiden, sie akzeptierten sie nicht, und sie machten keinen Hehl daraus. Mit dieser Form der Offenheit konnte sie umgehen. Wenn sie ehrlich war, musste Rusty allerdings zugeben, dass sie mit ihnen ansonsten nicht viel anfangen konnte, auch wenn sie sie auf ihre verquere Art sogar bewunderte.
    Sie bewunderte alle Kellys. Sie waren bedingungslos loyal zueinander, und Rusty wünschte sich dazuzugehören.
    »Träum weiter«, murmelte sie. Nach dem heutigen Tag würde sie wieder auf der Straße stehen und nicht wissen, woher sie die nächste warme Mahlzeit nehmen sollte.
    Als sie schwere Schritte auf der Treppe hörte, zuckte sie zusammen und verschränkte die Finger noch fester ineinander, damit niemand sah, wie sehr ihre Hände zitterten.
    Kein Klopfen. Zweifellos hatte sie jedes Privileg verloren, das sie sich in diesem Haus erworben haben mochte. Die Tür wurde aufgestoßen. Nathan trat ins Zimmer und sah sie ernst an. Zumindest funkelte ihr aus seinen Augen kein abgrundtiefer Hass entgegen. Aber den würde sie zu spüren kriegen, sobald sie Rachels kleiner Schutzbrigade gegenübertreten musste.
    »Du sollst zu Mom runterkommen, Rusty.«
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. »Du meinst wohl, deine Brüder wollen mich zur Schnecke machen, oder?«
    Nathan lehnte sich an den Türrahmen und musterte sie mit diesem verstörend bohrenden Blick, der ihr deutlich zeigte, dass er mehr sah, als er sollte. »Glaubst du nicht, dass sie dazu allen Grund haben?«
    Sie wollte schon mit einem schlauen Spruch kontern, ließ es dann aber bleiben. Sie hatte keine Rechtfertigung, und das war ihnen beiden klar. Mit einem resignierten Seufzer stand sie auf. Sie wollte es hinter sich bringen.
    »Na dann, auf zum Erschießungskommando«, murmelte sie.
    Nathan wies sie nicht zurecht, sondern starrte sie nur schweigend an. Ihr wäre es lieber gewesen, er hätte sie ordentlich zusammengestaucht und ihr die Leviten

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