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Kid & Co - V3

Titel: Kid & Co - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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darüber staunst, werden die andern noch mehr staunen. Und wenn sie staunen, werden sie angestürmt kommen. Durch dein Staunen beweist du, daß ich die Sache psychologisch richtig sehe. Und jetzt hör mal zu, Kurz: ich habe die Absicht, Dawson ein Geschenk zu machen, das diesem verdammten Eiergrinsen den Boden ausschlagen wird. Komm jetzt mit hinein.«
    »Nun?« sagte Sanderson, als sie wieder eintraten. »Ich dachte, ich würde euch nicht wieder zu sehen bekommen...«
    »Nun sagen Sie mir Ihre letzte Forderung«, sagte Kid.
    »Zwanzigtausend.«
    »Ich gebe zehntausend.«
    »Schön, zu dem Preis verkaufe ich. Das ist ja meine ursprüngliche Forderung. Wann bezahlen Sie?«
    »Morgen - in der Nordwest-Bank. Aber ich stelle zwei Bedingungen. Erstens, daß Sie, wenn Sie das Geld bekommen haben, sofort den Fluß hinab nach Forty Mile fahren und den Rest des Winters dort bleiben.«
    »Das kann ich ohne weiteres. Was sonst?«
    »Daß ich Ihnen fünfundzwanzig auszahle und Sie mir fünfzehntausend wiedergeben.«
    »Kann ich gern machen.« Sanderson wandte sich zu Kurz. »Die Leute sagen, daß ich verrückt war, als ich hierherzog und die Grundstücke parzellierte«, spottete er. »Aber jedenfalls bin ich doch nicht verrückter gewesen, als daß ich zehntausend Dollar daran verdient habe.«
    »In Klondike gibt's wahrhaftig Verrückte genug«, war alles, was Kurz antworten konnte. »Und wenn es so viele gibt, muß einer von ihnen wohl mal Glück haben.«

    Am nächsten Morgen wurden die juristischen Formalitäten des Grundstücksverkaufs geregelt, und auf Kids ausdrücklichen Wunsch wurde im Vertrag bemerkt, daß dieser Grundstückskomplex künftig den Namen »Tra-li« tragen sollte. Dann wog der Kassierer der Nordwest-Bank Goldstaub im Werte von fünfundzwanzigtausend Dollar ab, während ein halbes Dutzend zufällige Zuschauer dem Abwiegen, der Auszahlung und dem Empfang beiwohnten.
    In einem Goldgräberlager sind alle mißtrauisch. Alles, was jemand unerwartet unternimmt, kann ja der Schlüssel zu einem geheimnisvollen Goldfund sein, selbst wenn der Betreffende in Wirklichkeit nur auf die Elchjagd geht oder einen Abendspaziergang macht, um das schöne Nordlicht zu betrachten. Und als bekannt wurde, daß eine so bekannte Persönlichkeit wie Alaska-Kid dem alten Dwight Sanderson fünfundzwanzigtausend Dollar ausgezahlt hatte, wollte ganz Dawson wissen, wofür er diesen Betrag gezahlt hatte. Was hatte nun Dwight Sanderson, der drüben auf seinen einsamen Grundstücken hockte und halb verhungerte, was hatte er zu verkaufen, das fünfundzwanzigtausend Dollar wert war? Da die Leute von Dawson nirgends eine Antwort auf diese Frage bekamen, war es nur selbstverständlich, daß sie mit fieberhafter Spannung alles beobachteten, was Kid jetzt unternahm. Am Nachmittag wußte man bereits überall in der Stadt, daß eine ganze Anzahl von Männern leichte Wanderbündel geschnürt hatten, die sie in verschiedenen, ihnen geeignet erscheinenden Kneipen an der Hauptstraße versteckten. Wo Kid auch hinging, beobachteten ihn viele Augen. Und zum Beweis, wie ernst man ihn nahm, mag erwähnt werden, daß keiner die Stirn hatte, ihn offen über seine Geschäfte mit Sanderson auszufragen. Andererseits gab es auch keinen, der die Geschichte mit den Eiern vor ihm zu erwähnen wagte. Kurz war natürlich Gegenstand einer ähnlichen Beobachtung und derselben diskreten Freundlichkeit.
    »Ich habe fast das Gefühl, als ob ich irgend jemand totgeschlagen oder die Pocken bekommen hätte, so lauern sie auf alles, was ich tue, und solche Angst haben sie, mir etwas zu sagen«, gestand Kurz, als er Kid zufällig vor dem »Elchgeweih« traf. »Schau dir mal Bill Saltman da drüben an - er platzt schon fast vor Neugierde und guckt doch dabei immerfort anderswohin... wenn man ihn ansieht, glaubt man, er hätte überhaupt keine Ahnung davon, daß wir beide auf der Welt sind. Aber ich wette Schnaps soviel du willst, Kid, daß wir, wenn wir um die Ecke hier abbögen, als ob wir irgendwohin gehen wollten, und dann an der nächsten Ecke umkehrten, sehen würden, daß er uns nachrennte, als ob ihm der Teufel auf den Hacken wäre.«
    Sie machten den Versuch, und als sie an der nächsten Ecke umkehrten und zurückkamen, liefen sie Saltman direkt in die Arme. Er war ihnen tatsächlich im Schlittentrott nachgelaufen.
    »Tag, Bill«, grüßte Kid. »Wohin denn?«
    »Nur ein bißchen herumbummeln«, antwortete Saltman. »So ein klein bißchen bummeln. Es ist verdammt schönes

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