Kiesgaerten
Blütenwolken einer weiß blühenden Sorte des Elfenbein-Geißklees (Cytisus x praecox ‘Albus’) erweitern das Farbspiel zu einem gefälligen Dreiklang.
Doch der üppige Blütenreigen ist vergänglich. Schon im Sommer folgt dem stürmischen Crescendo des Frühlings ein ruhigeres Piano. Auch wenn die Farbigkeit nachlässt, sorgen die verschiedenen Wuchsformen weiterhin für ein ansehnliches Bild. Der Rhythmus unterschiedlicher Pflanzenhöhen und ein abwechslungsreiches Spiel der Texturen lassen diesen Kiesgarten das ganze Jahr lebendig erscheinen. In kühleren Regionen sollten Sie Purpur-Salbei, Geißklee und Ginster im Winter etwas schützen, damit die Pflanzen keinen Schaden erleiden und Sie sich lange Zeit an der alljährlichen Blütenpracht erfreuen können.
Harmonie – kühl oder warm
Nahe verwandte Purpur- und Rosatöne verleihen dieser Pflanzung vollendete Harmonie.
Im Gegensatz zu spannungsreichen Kontrasten, die auf dem Gegensatz unterschiedlicher Partner beruhen, entsteht Harmonie durch ein sanftes Miteinander verträglicher Farben. Während kontrastreiche Bilder belebend, herausfordernd, mitunter sogar unangenehm wirken können, werden harmonische Kompositionen als ausgeglichen und angenehm empfunden. Bei Störung des Gleichklangs sprechen wir von Disharmonie, sie ruft beim Betrachter Ablehnung hervor.
Im Garten können Sie harmonische Farbkombinationen erzielen, indem Sie Pflanzen auswählen, deren Blütenfarben eng verwandt sind und auf dem Farbkreis unmittelbar ineinander übergehen. Beispielsweise können Sie kräftig gelbe und orangefarbene Farbtöne kombinieren oder karminrote und lilafarbene. Sie werden dadurch jeweils in sich stimmige und dennoch sehr verschiedenartige Pflanzungen schaffen, denen eine höchst unterschiedliche Ausstrahlung zu eigen ist. Während Farbgemeinschaften mit kalten Tönen kühle, distanzierte Wirkung besitzen, können Sie mit warmen Farbkombinationen leuchtkräftige und in den Vordergrund strebende Bilder verwirklichen. Durch entsprechende Arrangements können Sie sogar die Raumwirkung Ihres Gartens beeinflussen: Pflanzungen im kalten Kolorit verleihen Tiefe und Weite, die Fläche erscheint größer. Warme Töne signalisieren dagegen Nähe. Ein derart ausgestatteter Raum wirkt kleiner.
Wenn Sie sich bei der Gestaltung Ihres Kiesgartens für eine harmonische Farbgebung entschließen, brauchen Sie sich keinesfalls auf zwei Farben zu beschränken. Es ist jedoch hilfreich, wenn Sie entscheiden, ob Sie kühlen oder warmen Farben den Vorzug geben wollen. Innerhalb eines Spektrums können Sie dann Zweiklänge zu Drei- oder Vierklängen erweitern. Gelb und Orange lassen sich wirkungsvoll durch lichtes Lindgrün oder kräftiges Scharlachrot ergänzen. Und natürlich passen auch bräunliche und andere warme Zwischentöne zu diesen sonnig-warmen Farben, wie beispielsweise die strohfarbenen Halme fruchtender Gräser.
Vornehm und zart: Im einfarbig weißen Garten bringt Silberlaub weiße Blüten zum Leuchten.
Eine Frage der Dosis
Abhängig von ihrer Wirkung sollten Sie Farben sehr bewusst einsetzen. Manche verwendet man besser nur dosiert, weil sie im Übermaß andere Töne in den Schatten stellen. So ist leuchtendes Scharlachrot die wärmste und intensivste Farbe. Sie signalisiert Feuer und ist überaus vital. Im Garten sollten Sie Scharlachrot deshalb vorsichtig und nicht in zu großer Menge einsetzen, da andere Farben neben ihm sonst untergehen.
Gelb wiederum ist die Farbe des Lichts. Sie besitzt hohe Leuchtkraft und spiegelt die Sonne wider. Kombinationen aus warmen Farben mit leuchtkräftigen, nicht gedämpften Tönen sind charakteristische Farben des Sommers. Sie wirken noch in den Mittagsstunden sonniger Tage überzeugend, wenn helle und kühle Farbkombinationen längst zu zerfließen scheinen. Arrangements in kalten Tönungen hingegen verleihen dem Garten zurückhaltenden Charme. Als kühlste Farbe weckt Blau Assoziationen an die Weite des Meers und des Himmels. Blaue Blüten sind deshalb in der Gartengestaltung überaus begehrt. Bei ansprechender Anordnung ergeben sich romantische, fast verträumte Gartenbilder von großer Weite. Am besten wirken sie bei gedämpftem Licht – am Morgen, in der Abenddämmerung oder an bewölkten Tagen. Schöne Farbverläufe mit kühler Wirkung lassen sich gleichfalls durch die Abfolge von Lila zu Karminrot und die Aufhellung von Rosa zu Weiß erzielen. Zusammen mit den Grauabstufungen des Laubs von Halbsträuchern und Stauden
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