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Kiesgaerten

Kiesgaerten

Titel: Kiesgaerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Hertle
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Orange und Grau. Die warmen Töne besitzen eine höhere Leuchtkraft und treten stärker in den Vordergrund. Es empfiehlt sich daher, blau oder violett blühende Pflanzen in größerer Zahl zu verwenden und die gelb oder orangefarbenen Vertreter etwas zurückhaltender einzusetzen.
    Hell und dunkel
    Herausfordernde Bilder entstehen ebenso durch ausgeprägte Hell-Dunkel-Kontraste, in der extremsten Ausprägung von Schwarz und Weiß. Trotz aller Bemühungen von Züchtern ist es bisher nicht gelungen, Sorten mit schwarzen Blüten oder Blättern zu bekommen. Doch bereits der Wechsel von tiefvioletten mit weißen oder zartgelben Blüten, das Miteinander von kräftig karminroten und zartrosa Blüten oder das Zusammenspiel heller und dunkler Blätter erzeugen Spannung. In künstlerisch gestalteten Kiesgärten sind Ihrer Fantasie im Umgang mit solchen Kontrasten keine Grenzen gesetzt. Im naturnahen Kiesgarten dagegen wirken bereits kräftig purpurfarbene Blatttönungen fremd. Es ist ein Fingerzeig, dass Sie Stil und Farbgebung Ihres Kiesgartens sorgfältig aufeinander abstimmen sollten.
    Aufregender Gegensatz: das zarte Grüngelb von Herbstkopfgras und Brandkraut und das kräftige Purpurrot von Dost und Indianernesseln.

    Farbdreiklang im Frühjahr

    Wenn ein Künstler sich zufrieden zurücklehnt und wohlwollend sein Werk betrachtet, ist das Bild vollendet. Ist der letzte Rest der frischen Farbe getrocknet, so behält das Kunstwerk über Jahre hinweg sein Aussehen.
    Im Garten hingegen ist nichts beständiger als der Wandel. Dies trifft sowohl für das Erscheinungsbild im Jahreslauf als auch für die Entwicklung der Pflanzung über Jahre hinweg zu. Dabei lässt sich das jahreszeitliche Geschehen mit einer Theateraufführung vergleichen. Die kulissenbildenden Gehölze zeigen in den einzelnen Akten ein unterschiedliches Aussehen. Im Frühjahr dominieren frische und zarte Tönungen, im Sommer satte Farben. Im Herbst wandelt sich das Bild nochmals und bringt oft berauschende gelbe, orangefarbene oder rote Pigmente zum Vorschein, bevor im Winter das Geäst der sommergrünen Bäume und Sträucher die Szene prägt. Die Farbgebung der Kulisse wird demnach durch Blüten- und Fruchtschmuck, von den wechselnden Tönungen des Laubs und der Farbe von Stämmen und Zweigen bestimmt
    Bühne frei für Lavendel & Co.
    Wie Schauspieler auf einer Bühne übernehmen einzelne Halbsträucher, Stauden und Zwiebelpflanzen unterschiedliche Rollen. Lavendel, Salbei, Heiligenkraut und andere sind Hauptdarsteller. Sie sind lange Zeit präsent – und meist erhalten sie den größten Applaus. Andere wie Tulpen, Zwiebel-Iris oder Traubenhyazinthen geben ein kurzes Stelldichein. Oft erheitern sie ihr Publikum durch farbfrohe Blütengewänder. Weitere Nebendarsteller ordnen sich den Stars unter – aber ohne sie wüsste das Ensemble nicht zu überzeugen. Es ist ein Kommen und Gehen, auf der Bühne herrscht Bewegung. Bilder einer Pflanzung sind daher ebenso Momentaufnahmen wie Fotos einer Theateraufführung.

Pflanzliste
1
1
Elfenbein-Geißklee ( Cytisus x praecox ‘Albus’)
2
3
Stein-Ginster ( Genista lydia )
3
5
Katzenminze ( Nepeta ‘Six Hills Giant’)
4
3
Purpur-Salbei ( Salvia officinalis ‘Purpurascens’)
5
3
Pracht-Fetthenne ( Sedum spectabile )
6
15
Persischer Lauch ( Allium aflatunense ‘Purple Sensation’)
7
3
Knollen-Brandkraut ( Phlomis tuberosa ‘Amazone’)
    Purpur, blauviolett und gelb
    Das Bild der hier vorgestellten Pflanzung wurde im Mai fotografiert. Zu dieser Zeit tritt eine ganze Reihe des Persischen Lauchs (Allium aflatunense ‘Purple Sensation’) als Komparsen auf. Die wohlgeformten kugelförmigen Blütenstände in intensivem Purpurviolett stehlen den anderen Pflanzen fast die Schau. Doch der Zauber verblasst bald: Nach ihrer Blütezeit präsentieren sich die Fruchtstände grün, bevor sie zur Samenreife einen strohigen Ockerton zeigen.
    Das Purpurviolett der Lauchblüten findet sich im Laub des Purpur-Salbeis (Salvia officinalis ‘Purpurascens’) wieder. Der immergrüne Halbstrauch ist das ganze Jahr über attraktiv. Im Frühjahr, wenn neue Blätter austreiben, zeigen die Pflanzen ihre größte Farbintensität. Im Vorsommer schmücken dann blauviolette Lippenblüten, die gut mit dem lang anhaltenden Flor der Katzenminzen (Nepeta ‘Six Hills Giant’) korrespondieren. Im Zusammenspiel von Lauch und Salbei mit den gelben Blüten des bodendeckenden Stein-Ginsters (Genista lydia) entsteht ein ausdrucksstarker Kontrast.

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