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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schließe die Tür beim Rausgehen ab. Öffnen Sie nicht, für niemanden.«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Ich gehe rauf in den vierten Stock und schau mich um.« Er öffnete eine Schublade und fasste hinein. Seine Hand kam mit einer großen, dunklen Pistole wieder zum Vorschein. Obwohl Sharon keine Expertin auf diesem Gebiet war, hatte sie eine Menge Krimis im Fernsehen gesehen. Sie glaubte, dass es sich um eine Halbautomatik, Modell 1911, Kaliber 45 handelte. Die Waffe, die Mike Hammer häufig benutzte.
    Hal hielt die Pistole in der einen Hand und griff mit der anderen erneut in die Schublade. Sie kehrte mit zwei komplett geladenen Magazinen zurück. Er ließ sie in eine seiner vorderen Hosentaschen rutschen.
    »Sind Sie Polizist oder so?«, wollte Sharon wissen.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Privatdetektiv?«
    »Ich erledige alle möglichen eher ungewöhnlichen Jobs. Je ungewöhnlicher der Job, desto besser gefällt er mir.« Er bedachte sie mit einem jungenhaften Lächeln.
    »Hören Sie auf!«
    Er kippte die Pistole und ließ eine Kugel in die Kammer rutschen.
    »Finden Sie nicht, dass wir lieber die Polizei rufen sollten?«
    »Ich rufe nie die Polizei.«
    »Oh, großartig.«
    »Wir hatten letzten Monat hier im Haus ein bisschen Ärger. Hätte nicht länger als zwei Minuten gedauert, das zu regeln, aber irgend so ein Schlappschwanz von Anwalt hat die Bullen gerufen. Sie haben das ganze Gebäude räumen lassen und wir konnten vier Stunden lang nicht zurück. Hat mich einen ganzen Tag gekostet.« Er schenkte ihr erneut ein Lächeln. Dann lief er um den Schreibtisch herum. »Sie bleiben schön hier sitzen. Ich kümmere mich um die Sache.«
    »Auf keinen Fall.«
    Hal blieb in der Tür stehen und musterte sie über seine Schulter hinweg mit einem Stirnrunzeln.
    Sharon stand auf. »Ich bleibe nicht allein in diesem Raum.«
    »Sie sind hier absolut sicher.«
    »Oh, na klar. Es sei denn, der Mistkerl bläst Ihnen den Schädel weg. Dann schnappt er sich Ihre Brieftasche und Ihre Schlüssel, und selbst wenn Sie es ihm mit einer Visitenkarte nicht zu leicht machen, steht Ihr Name auf der Bürotür … und wahrscheinlich auch im Telefonverzeichnis beim Pförtner. Und ehe ich mich versehe, kommt er reingestürmt und sucht nach mir.«
    »Ich schätze, das liegt im Bereich des Möglichen. Im entfernten Bereich. Aber wenn Sie wirklich mitkommen wollen …« Er zuckte mit den Schultern. »Wie käme ich dazu, Sie davon abzuhalten?«
    »Danke.«
    5
    Hal zog die Bürotür zu. Er blickte Sharon in die Augen und sagte: »Sie wollen doch nicht wirklich zurück da rauf, oder?«
    »Lieber das, als allein hier unten zu bleiben.«
    »Ich bringe Sie mit dem Fahrstuhl ins Foyer und sorge dafür, dass Sie sicher aus dem Gebäude kommen.«
    »Und dann gehen Sie allein da hoch?«
    »Jap.«
    »Wenn Sie da hingehen, dann geh ich auch.«
    »Warum?«
    »Sie tun das nur meinetwegen.«
    »Ich tu das, weil ich’s tun will.«
    »Sie wüssten doch überhaupt nichts von der Sache, wenn ich Ihnen nichts erzählt hätte.«
    »Ich schätze, das stimmt. Aber das ist kein Grund für Sie, Ihr Leben zu riskieren.«
    Sie nahm an, dass er recht hatte. Trotzdem wollte sie ihn begleiten.
    Vielleicht will ich ja nur bei ihm sein.
    Sie kannte Hal zwar erst seit ein paar Minuten, aber sie mochte ihn. Er machte einen freundlichen, anständigen und mutigen Eindruck. Alt genug, um ihr Vater zu sein, nahm sie an, aber sie fragte sich, ob das so eine große Rolle spielte.
    Ich geh nur mit dem Kerl nach oben, ich will ihn ja nicht heiraten.
    »Wie dem auch sei«, meinte sie, »der Killer ist wahrscheinlich längst weg.«
    »Höchstwahrscheinlich«, stimmte Hal zu. »Aber in so einer Situation kann man nie wissen. Bleiben Sie einfach hinter mir und halten Sie die Augen offen.«
    Sharon folgte ihm.
    Er ging mit schnellen Schritten und hielt die Pistole ganz dicht neben seinem rechten Oberschenkel in Schussposition.
    Im Korridor war alles still, bis auf das Klacken von Hals Schuhen und das Tappen von Sharons nackten Füßen. Trotzdem hatte sie Angst, dass sich jemand in ihrem Rücken an sie heranschlich. Alle paar Schritte wandte sie sich halb um und schaute zurück.
    Der Flur hinter ihnen blieb leer.
    »Sieht aus, als sei außer uns niemand hier«, meinte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    »Wahrscheinlich sind inzwischen wirklich schon fast alle weg. Freitagnachmittag. Hinzu kommt, dass das Gebäude nur zu 50 Prozent ausgelastet ist.«
    »Was?«
    »Etwa die

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