Kill your friends
runterzuholen. Endlos, schrecklich lange – die Zähne gebleckt, Schweißtropfen herumschleudernd – lässt sie ihre Faust, um das butterweiche Wabbelbündel gekrampft, das ich anstelle eines Schwanzes habe, auf- und niedersausen. Nach etwa fünfzehn Minuten dieser Tortur – sie stößt bereits gelegentliche Schmerzensschreie aus, ihr Arm ist nur noch ein irres, verwischtes Etwas, wie eine dieser Maschinen, die sie in Baumärkten benutzen, um Farben zu mischen – beginnt mein Schwanz wie durch ein Wunder von Minute zu Minute steifer zu werden, verändert seine Konsistenz langsam von – sagen wir – Glibber zu Knetgummi. Als sie schließlich übereifrig, in einem verzweifelten Versuch, mich zu besteigen, ein Bein um meinen Brustkorb windet, erschauere ich, stöhne – und ejakuliere.
Gut, »ejakulieren« ist vermutlich ein wenig übertrieben. »Ejakulieren« ist, als würde man den Begriff »Explosion« benutzen, um zu beschreiben, was passiert, wenn man den Foliendeckel eines Nescafé-Glases einsticht. In Wahrheit schreie ich nur kurz auf, und ein Tropfen Sperma von der Größe eines Reiskorns sickert aus dem Ende meines Schwanzes. Noch nicht einmal genug, als dass es auf ihre Hand herabtropfen könnte. Jene Hand, die – immer noch! – wie wild versucht, mich in sie einzuführen.
Ich wälze mich herum und trete dankbar ab.
***
Als ich aufwache, ist sie weg. Aber ich habe jetzt eine gleichermaßen grausame wie unvermeidliche Titanenerektion. Ich ziehe die Laken zur Seite und betrachte sie. Mein Verhältnis zu meinem Pimmel beginnt langsam der Art von Freundschaft zu gleichen, die man zu einem alten, alkoholkranken Klassenkameraden hegt: Er ist völlig unzuverlässig, taucht immer zum ungünstigsten Zeitpunkt auf und kostet dich einen Haufen Geld. Trotzdem hängst du mit ihm ab. Wütend starre ich ihn an. »Was, verdammt noch mal, willst du? Du bist zu spät«, sage ich. Am liebsten würde ich ihn umhauen.
Aber schweren Herzens und noch schwereren Schädels fange ich an, auf dem Fußboden herumzuwühlen. Ich fische die Geldbörse aus meiner Hose und beginne die Nummer eines örtlichen Escort Service zu wählen. »Ahhh«, denke ich und lege eine kühle, beruhigende Faust um meine brennende Eichel, »wie könnte ich dir jemals länger böse sein?«
Als ich gerade aus Cannes zurück bin, haben wir ein Notfall-Marketing-Meeting, um eine angemessene Strategie für Rudis Platte zu entwickeln. Anwesend sind Ross, eine seiner Produktmanager-Marionetten, Dunn, die TV-Promo-Mädels Hannah und Claire (hab beide schon gefickt), Barry und Alex, die Club-Promotion-Kids, die versuchen werden, jeden DJ in jeder heruntergekommenen Bauerndisco dieses Landes dazu zu kriegen, die Platte zu spielen, Bill, der für die Herstellung zuständig ist, die Pressepromoterin Suzy (habe ich beinahe gefickt, Blowjob) und Nicky. Wie immer ertappe ich mich dabei, wie ich saumäßig wütend über die abgrundtiefe Hässlichkeit von Nicky werde. Normalerweise hat Ross den Vorsitz des Meetings inne, aber Derek, der einen fetten Hit wittert, dem er seine Visitenkarte beilegen könnte, hat sich entschlossen, diesen Part zu übernehmen, »Also gut«, legt Derek mit ausladender Geste auf mich deutend los. »Steven kommt gerade von der MIDEM zurück, wo er sich – und es freut mich aufrichtig, das zu sagen – den heißesten Club-Track der ganzen Messe unter den Nagel gerissen hat.« Es gibt eine Runde Applaus und etwas Gejohle von Barry und Alex, die die Platte bereits kennen. Barry deutet sogar an, er hätte bereits vor Weihnachten versucht, sie mir vorzuspielen. Ich gehe rüber zur Stereoanlage. »Das ist der Club-Mix«, sage ich, während ich zum nächsten Track skippe. »Ich arbeite gerade an einem Radio Edit.« Einen Scheißdreck tue ich. Einer von Rudis Jungs wird sich um den Radio-Mix kümmern, aber das müssen diese Clowns ja nicht wissen. Wenn das Ding erst mal ein fetter Hit ist, wird es – natürlich – mein Radio-Mix sein, der das Baby geschaukelt hat. Ich drehe den Lautstärkeknopf bis zum Anschlag nach rechts, drücke »Play«, und der Bass drückt die Goldenen Schallplatten und Poster platt gegen die Wände. Alle nicken mit.
Du hättest gedacht, mit so was hättest du nichts an der Mütze, nicht wahr? Damit, die verfickte Platte den Leuten in deiner eigenen Firma zu verkaufen. Aber das hast du. Gestern hab ich mir Dunn und Ross vorgenommen, habe ihnen die Platte jeweils in ihren persönlichen Büros vorgespielt und beiden
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