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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hätte gern mit dir zu Mittag gegessen. Bei mir ist im Augenblick nicht viel los. Glücklicherweise.«
    »Wenn es dir nur um Gesellschaft beim Essen geht...«
    Antona lächelte sichtlich erfreut. »Ja. Ich habe keine Lust, dauernd allein zu essen. Kannst du vorher noch bei mir vorbeikommen? Du wirst immer noch als inaktiv geführt, und das wollen wir doch ändern.«
    Auf dem Weg in die Krankenstation machte Killashandra sich zuerst Sorgen, hinter Antonas Bitte könnte etwas anderes stecken als die Veränderung ihres Status.
    Dann schalt sie sich eine Närrin. Wahrscheinlich hatte es überhaupt nichts mit ihrer Eignung für den Job auf Optheria zu tun. Es wäre sicher nicht klug, durchblicken zu lassen, daß sie von diesem Auftrag überhaupt etwas wußte. Außerdem wollte sie Antona über die Annehm-lichkeiten der nahegelegenen Welten ausfragen.
    Die medizinischen Formalitäten erforderten nur wenig Zeit, und dann gingen die beiden Frauen zum Ver-sorgungstrakt auf der Hauptebene des Gildenhauses.
    »Es ist so entsetzlich leer«, murmelte Antona mit ge-dämpfter Stimme, während sie sich in dem schwach be-leuchteten Speisesaal mit seinen Nischen umsah.
    »Ich fand es noch entsetzlicher, als alle außer mir ihre prächtige Ausbeute feierten«, sagte Killashandra düster.
    »Ja, ja, das kann ich mir vorstellen. Oh, Mist!« Antona lenkte Killashandra rasch in den Schatten. »Borella, Concera und dieser Trottel von Gobbain«, raunte sie, während sie sich weiter zurückzog.
    »Magst du sie nicht?« fragte Killashandra amüsiert.
    Antona zuckte die Achseln. »Freundschaften entstehen durch gemeinsame Erlebnisse und ähnliche Meinungen.
    Die da erinnern sich an nichts und haben deshalb auch nichts zu sagen. Und noch weniger zu bereden.«
    Antona packte Killashandra ohne Vorwarnung am Arm und drehte sie zu sich herum. »Tu dir einen Gefallen, Killa! Es ist wichtig. Steck alles, was du bisher erlebt hast, alle Kleinigkeiten, an die du dich erinnern kannst, deine Ausflüge in die Berge, deine Gespräche, die Witze, die du gehört hast, einfach alles ...« Als Killashandra Überraschung heuchelte, drückte Antona heftig ihren Arm. »Ja, ich meine wirklich >alles< — pack alles in deine persönlichen Gedächtnisspeicher. Was du getan hast, was du gesagt und was du gefühlt hast.«
    Antonas grimmiger Blick verriet, daß sie auch das Privatleben meinte. »Wie und wen du geliebt hast. Und wenn dann dein Verstand genauso leer ist wie ihrer, kannst du dein Gedächtnis aus dem Speicher wieder auf-frischen, und dann bist du wieder du selbst!« Sie machte ein trauriges Gesicht. »Oh, Killa. Sei anders! Tu, was ich dir sage! Tu es jetzt! Bevor es zu spät ist!«
    Dann fand sie ihre gewohnte Fassung wieder, ließ Killashandras Arm los und schien ihre
    Leidenschaftlichkeit in ihren schlanken aufrechten Körper zurückzuziehen. »Eins kann ich dir sagen«, sagte sie auf den letzten Schritten zur Essensausgabe. »Wenn dein brillanter Verstand und deine Schlagfertigkeit so billig und boshaft werden wie ihre«, — sie deutete mit dem Daumen auf das schweigsame Trio —, »dann suche ich mir zum Mittagessen jemand anders als Gesellschaft. Und jetzt«, — sie hielt die Finger über das Bestellterminal —, »was willst du haben?«
    »Yarran-Bier.« Killashandra nannte das erste Ge-tränk, das ihr einfiel. Antonas unerwarteter Ausbruch hatte sie etwas verwirrt.
    Antona hob in gespielter Überraschung die Augenbrauen, dann tippte sie schnell die Bestellungen ein.
    Der Apparat spuckte lautlos die Bestellung aus, und sie gingen mit ihren Tabletts zum nächsten freien Tisch.
    Während Antona heißhungrig über ihr Essen herfiel, nippte Killashandra an ihrem Bier und verdaute Antonas bemerkenswerten Ratschlag. Bislang hatte Killashandra noch keine Gelegenheit gehabt, sich mit den Ansichten einer Kollegin auseinanderzusetzen, bei der Gedächtnisverlust nicht zum Berufsrisiko gehörte. Killashandra hatte es ganz gern, wenn sie bestimmte Ereignisse ihres Lebens vergessen konnte. Fehlschläge zum Beispiel.
    »Du wirst bald eine neue Fuhre verwirrter Geister bekommen«, sagte Killashandra. Sie tupfte sich etwas Bierschaum von der Oberlippe und wich der weiteren Auseinandersetzung mit Antonas beunruhigendem Ratschlag aus.
    »Eine neue Ausbildungsgruppe? Wie kommst du an diese vertraulichen Informationen? Du bist doch gerade erst aus dem Becken gestiegen. Aber auf jeden Fall kannst du es dir aus dem Kopf schlagen, sie einzuweisen.«
    »Warum

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