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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vertrauen.«
    »Das ist mal was Neues«, murmelte Killashandra. Sie sah verstohlen zu Antona. Dann bemerkte sie Rimbols forschenden Blick und lenkte geschickt ab. »Was hast du denn in der letzten Zeit geschnitten?«
    »Grüne«, erwiderte Rimbol sehr selbstzufrieden. Er kreuzte die Finger. »Und wenn der Sturm nicht zuviel Schaden angerichtet hat, was ich sehr hoffe, weil die Ader geschützt liegt, dann kann ich dir sogar auf Maxim Gesellschaft leisten. Ich habe nämlich ...« Er ließ sich ausgiebig über seine Zukunftsaussichten aus.
    Während Rimbol in seiner amüsanten Art plauderte, fragte Killashandra sich, ob die Kristalle den anstecken-den Humor des Scartiners ebenso löschen würden wie sein Gedächtnis. Ob Antona ihm den gleichen dringenden Rat gegeben hatte? Jeder Kristallsänger besaß eine einzigartige Fähigkeit, die behütet und ein Leben lang erhalten werden mußte. Antonas Ausbruch war das Ergebnis langer Enttäuschung gewesen. Wie vielen Sängern hatte sie in ihrer jahrzehntelangen Arbeit für die Gilde den gleichen Rat gegeben, der doch immer wieder mißachtet wurde?
    »... und so bin ich mit vierzig Grünen reingekommen«, sagte Rimbol, offenbar stolz auf seine Leistung.
    »Das ist aber ein ziemlich guter Schnitt«, erwiderte Killashandra mit der erwarteten Begeisterung.
    »Hast du keine Schwierigkeiten, die Kristalle loszulassen?« fragte Antona.
    »Bei meiner ersten Fahrt schon«, gab Rimbol offen zu, »aber ich habe deinen Rat beherzigt, Killa — man muß die Kristalle, die man geschnitten hat, sofort ver-packen. Ich werde nie vergessen, wie du hier mitten im Gedränge ins Kristallfieber gefallen bist. Es war wirklich ein guter Rat zur rechten Zeit!«
    »Oh, du hättest es sicher auch so gelernt«, sagte Killashandra. Seine Dankbarkeit machte sie etwas verlegen.
    »Manche lernen's nie«, bemerkte Antona.
    »Und was passiert dann? Stehen sie betäubt herum wie eine Statue, bis der Abend kommt? Oder ein lauter Sturm?«
    »Die Unfähigkeit, Kristalle loszulassen, ist kein Scherz, Rimbol.«
    Rimbol starrte Antona an. Der amüsierte Ausdruck wich aus seinem Gesicht. »Meinst du, daß der Bann so stark werden kann, daß er nicht mehr zu durchbrechen ist?« Antona nickte langsam. »Das könnte tödlich sein.
    Ist das schon passiert?«
    »In einigen Fällen, ja.«
    »Dann stehe ich doppelt in deiner Schuld, Killa«, sagte Rimbol. Er stand auf. »Deshalb geht die nächste Runde auf meine Rechnung.«
    Sie tranken ihre Gläser aus. Das Essen, die Getränke und die Unterhaltung hatten sie erfrischt.
    »Ich glaube, von den vier nächstgelegenen Planeten ist Rani im Punjabi-System der beste«, sagte Antona zu Killashandra, als sie sich verabschiedeten. »Das Essen ist gut, und das Klima ist nicht ganz so rauh. Dort gibt es auch schöne heiße Mineralquellen. Nicht ganz so wirk-sam wie unser Regenerationsbad, aber sie können dir helfen, die Kristallresonanz zu mindern. Du brauchst das. Obwohl wir erst eine Stunde zusammen sind, stehen mir wegen deiner Kristallresonanz die Haare zu Berge.
    Siehst du?«
    Killashandra wechselte einen Blick mit Rimbol, bevor sie Antonas ausgestreckten Arm untersuchte.
    Antona lachte beruhigend und legte die Hand auf Killashandras Unterarm.
    »Das ist völlig normal für eine Sängerin, die seit mehr als einem Jahr ständig draußen in den Ranges war. Euch macht das nichts aus, aber da ich keine Kristallsängerin bin, fällt es mir auf. Man gewöhnt sich daran. Daran erkennt man euch Sänger überall in der Galaxis. Aber die heißen Quellen von Rani werden die Wirkung deutlich dämpfen. Ebenso die Tatsache, daß du eine Weile nicht hier sein wirst. Bis bald!«
    Während Killashandra wartete, bis Antona in den Aufzug gestiegen war, spürte sie Rimbols Hand zärtlich über ihren Arm gleiten.
    »Für mich fühlst du dich ganz gut an«, sagte er. Seine blauen Augen blinzelten amüsiert. Dann spürte er, wie sie sich versteifte und eine abwehrende Bewegung unterdrückte. Er zog die Hand zurück. »Entschuldige, Killa!« Er trat einen Schritt zurück.
    »Ich muß mich entschuldigen, Rimbol, du hast das nicht verdient. Es ist wohl eine Nebenwirkung des Kristallsingens, daß ich so spröde bin.« Sie brachte ein entschuldigendes Lächeln zustande. »Ich stehe so unter Strom, daß ich als Rundfunksender aushelfen könnte.«
    »Schon gut, Killa. Ich verstehe. Wir sehen uns, wenn du zurückkommst.« Damit kehrte er in seinem wiegen-den Gang ins gelbe Viertel zurück, in dem sein Quartier

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