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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lag.
    Killashandra starrte ihm nach. Sie war wütend auf sich, weil sie auf eine beiläufige Zärtlichkeit so heftig reagiert hatte. Auf Lanzecki hatte sie nicht so reagiert.
    Oder war gerade das ihr Problem? Sie wanderte nachdenklich zu ihrem Zimmer zurück. Treue war eine Krankheit, gegen die sie weitgehend immun war. Sie genoß ihr Liebesleben mit Lanzecki, und sie zwar zweifellos sehr von ihm fasziniert. Lanzecki hatte es auf un-nachahmliche Weise geschafft, seine berufliche Arbeit von seinem Privatleben zu trennen.
    »Rani, soso«, murmelte sie, während sie den Daumen auf das Türschloß legte. Sie betrat ihr Zimmer, schloß die Tür und lehnte sich von innen dagegen.
    Jetzt, da die Hintergrundgeräusche ausgesperrt waren, hörte sie die Resonanz in ihrem Körper. Sie spürte, wie sie durch ihre Knochen brandete und in ihren Blutgefäßen pochte. Der Lärm zwischen ihren Ohren war wie ein bro-delnder Fluß zur Schneeschmelze. Sie streckte die Arme aus, doch die statische Elektrizität konnte ihr, der Erzeu-gerin, anscheinend nichts anhaben. Oder das Phänomen war durch lange Gewohnheit schwächer geworden.
    »Mineralbäder! Wahrscheinlich stinken die nach Schwefel oder Schlimmerem.«
    Sie hörte sofort das Schmatzen, mit dem die Regenerationsflüssigkeit in das Becken im Bad lief. Sie wunderte sich, daß der Zimmercomputer eingeschaltet war, und wollte schon den Mund öffnen, um den Vorgang abzubre-chen, doch dann schalteten sich die Lautsprecher ein, und ihr Name wurde ausgerufen.
    »Killashandra Ree?« Die Baßstimme gehörte unverkennbar Trag.
    »Ja, Trag?« Sie schaltete den Bildschirm ein. »Du stehst wieder auf der Liste der Aktiven.«
    »Ich will den Planeten verlassen, sobald ich ein Trans-portmittel gefunden habe, Trag.«
    Trag betrachtete sie ausdruckslos wie immer. »Für eine Sängerin mit deinem Status ist ein interessanter Auftrag frei.«
    »Das optherianische Manual?« Trag nickte bestätigend, und Killashandra mußte sich zusammennehmen, um ihre Überraschung zu verbergen. Warum kam Trag auf sie zu, obwohl Lanzecki sich klar dagegen ausgesprochen hatte, daß sie den Auftrag übernahm?
    »Sind dir die Einzelheiten etwa schon bekannt?« Trag schien überrascht.
    »Rimbol hat es mir erzählt. Er sagte mir außerdem, daß er den Auftrag nicht übernehmen wolle. War er deine erste Wahl?«
    Trag beobachtete sie einen Moment lang gelassen.
    »Natürlich warst du meine erste Wahl, Killashandra Ree, aber bis vor einer Stunde warst du noch inaktiv.«
    »Ich war deine erste Wahl?«
    »Erstens, weil du ohnehin diesen Planeten verlassen willst und nicht genug Kredite besitzt, um über die nächstgelegenen bewohnten Systeme hinauszukommen. Zweitens, weil von der medizinischen Abteilung ein längerer Aufenthalt auf einem anderen Planeten empfohlen wird.
    Drittens, weil du genug praktische Erfahrung hast, um weiße Kristalle zu installieren. Und viertens spricht dein Lebenslauf für verborgene pädagogische Fähigkeiten, so daß dir die Ausbildung der Wartungstechniker auf Optheria nicht schwerfallen dürfte.«
    »Bisher habe ich noch gar nichts von der Ausbildung von Technikern gewußt. Borella und Concera haben au-
    ßerdem mehr Lehrerfahrung als ich.«
    »Borella, Concera und Gobbain Tekla haben weder das Taktgefühl noch die Diplomatie an den Tag gelegt, die bei diesem Auftrag unverzichtbar sind.«
    Killashandra amüsierte sich darüber, daß Trag auch Gobbain erwähnte. Hatte Bajorn an Trag weitergegeben, wer sich für Transportmöglichkeiten nach Optheria interessierte?
    »Es gibt noch siebenunddreißig andere aktive Gildenmitglieder, die qualifiziert wären!«
    Trag schüttelte bedächtig den Kopf. »Nein, Killashandra Ree, du mußt fahren. Die Gilde braucht Informationen über Optheria ...«
    »Die diplomatisch und taktvoll zu beschaffen sind? In welcher Hinsicht?«
    »Wir wollen wissen, warum die optherianische Regierung ihren Bürgern interstellare Reisen verbietet.«
    Killashandra schnaufte entzückt. »Du meinst, warum trotz ihrer Musikbesessenheit kein einziger Optherianer Mitglied der Heptitergilde ist?«
    »Das ist nicht der Punkt, Killashandra. Der Federated Sentient Council wäre uns dankbar, wenn der Vertreter der Gilde als unparteiischer Beobachter klären könnte, ob diese Beschränkung von der Bevölkerung akzeptiert wird.«
    »Also geht es um Beschneidung der Grundrechte?
    Aber wäre das nicht eher eine Angelegenheit für ...«
    Trag hob die Hand. »Es geht um eine Beurteilung der

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