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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihrer Studienzeit. Inzwischen war so viel Zeit vergangen, daß sie sich fühlte, als wollte sie eine historische Rolle lernen. Bei ihren Proben stellte Killashandra fest, daß die Zeit wie im Flug verging. Wenn jetzt auch noch ihr geschundener Körper mitspielte ...
    Nach neun Stunden im Bad, verteilt auf drei Tage, erreichte Killashandra ihr Ziel. Sie legte sich eine bescheidene Garderobe zurecht. Am fünften Tag auf Bernards World Transfer Station folgte sie mit großen Augen und atemlos dem Anruf, gab dem Kontrolleur des FSPS-Linienschiffs Athena die Fahrkarte und bekam einen Sitzplatz im zweiten der beiden Shuttles, die den Kreuzer auf seiner parabolischen Bahn durch das Sonnensystem bedienen sollten. Die Shuttle-Fahrt war kurz, und durch das einzige Bullauge im Bug war nur der wuchtige orangefarbene Rumpf der Athena zu sehen. Die meisten Passagiere waren äußerst beeindruckt und plapper-ten aufgeregt und voller Vorfreude über die Reise und die Entbehrungen, die sie auf sich genommen hatten, um das Geld zu sparen. Sie redeten über ihre Ziele und ihre Sorgen um die daheimgebliebenen Familien. Das Geschnatter reizte Killashandra, und sie wünschte sich, sie hätte sich nicht die Rolle einer Studentin ausgesucht. Als Mitglied einer angesehenen Gilde hätte man sie in die erste Klasse gesetzt.
    Doch sie hatte sich entschieden und mußte dabei bleiben. Sie stieg wütend in der Touristenklasse der Athena aus und suchte im Labyrinth der Gänge ihre Einzelkabine.
    Der Raum war genauso groß wie ihre Studentenbude auf Fuerte, aber sie sagte sich philosophisch, daß sie es mit größerer Reife tragen konnte. Wie es schien, wurde nur beim Essen und dem Zugang zu den Bars nach dem Fahr-preis unterschieden; die Freizeiteinrichtungen waren jedermann zugänglich.
    Die Athena, eine Neuerwerbung der Kreuzfahrtgesell-schaft Galactica Federated, befand sich auf dem letzten Teil ihrer Jungfernfahrt in diesem Teil der Galaxis. Teilweise war Killashandras erstauntes Schnaufen, als sie mit den anderen Passagieren der Touristenklasse durchs Schiff geführt wurde, sogar echt. Ein Bildungsbereich schloß nicht nur ein Klassenzimmer für reisende Jugendliche, sondern auch kleine Proberäume ein, in denen viele verschiedene Musikinstrumente — allerdings keine tragbare optherianische Orgel — gemietet werden konnten, ein kleines Theater und mehrere große Werkstätten für Handwerker. Zu ihrem Erstaunen gab es im Sportbereich sogar drei kleine Regenerationsbecken.
    Der Führer erklärte, daß diese Einrichtung verkrampfte Muskeln entspannen und die Raumkrankheit dämpfen könne und zudem ein preiswerter Ersatz für ein Wasserbad sei, da die Flüssigkeit nach jeder Benutzung gereinigt werden konnte. Er erinnerte die Leute daran, daß das Wasser rationiert sei; pro Person gebe es nur zwei Liter am Tag.
    Die Kabinen waren mit Terminals ausgerüstet, die mit dem Hauptcomputer des Schiffes verbunden waren. Er erklärte stolz, der Rechner sei ein nagelneuer FBM 9000, dessen Unterhaltungsbibliothek umfangreicher sei als die mancher Planeten. Die FSPS Athena war wirklich eine Göttin des Weltraums.
    Während der ersten achtundvierzig Stunden der Reise, als die Athena Bernards World verließ und auf ihre Reise-geschwindigkeit beschleunigte, hielt Killashandra sich bewußt zurück und spielte die schüchterne Studentin. Sie amüsierte sich über die Paare, die sich in dieser ersten Phase der Reise fanden und wieder trennten. Sie wettete bei sich, welche junge Frau schließlich bei welchem jungen Mann landen würde. Auch zwischen den älteren Alleinreisenden wurden zarte Bande geknüpft.
    Vor Killashandras verwöhnten Augen hatte kein männlicher Passagier der Touristenklasse Bestand, ob jung oder alt. Es gab allerdings einen auffälligen Mann, der sich bewegte wie ein Tänzer oder Berufssportler, doch sein klassisches Gesicht war zu vollkommen, um seinen Charakter oder sein Temperament zu verraten. Er drehte, ein kleines Lächeln auf den vollkommen geschwungenen Lippen, seine Runden und war sich sehr bewußt, daß er nur zu nicken brauchte, um sich jedes Mädchen zu angeln, das er haben wollte. Lanzecki war nicht im üblichen Sinne schön, aber sein Gesicht war von seinem Charakter gezeichnet und strahlte eine Anziehungskraft aus, die bei diesem jungen Schönling fehlte. Dennoch spielte Killashandra mit der Idee, den jungen Mann zu locken; eine Zurückweisung konnte seine Charakterbildung ungemein fördern. Aber dazu hätte sie die Rolle der

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