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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schüchternen Studentin aufgeben müssen.
    Als sie zum erstenmal Yarran-Bier bestellen wollte, bemerkte sie, daß es auf der Athena doch einige Mängel gab. Es gab neun Sorten, nur kein Yarran. Ihr Versuch, einen genießbaren Ersatz zu finden, war gerade bis zum dritten Kandidaten gediehen, als sie von der Square Dance-Aufführung abgelenkt wurde und bemerkte, daß jemand an ihrem Tisch stand.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« Der Mann hob zwei Becher mit neuen Biersorten. »Ich habe bemerkt, daß Sie die Sorten durchprobieren. Sollten wir unsere Erfahrungen austauschen?«
    Er hatte eine angenehme Stimme, sein Schiffsanzug betonte die schlanke große Figur, das Gesicht war regelmäßig und ohne erkennbaren Schönheitsfehler, das mittel-lange dunkle Haar umrahmte das braune Gesicht. Doch etwas in seinen Augen und das feine kräftige Kinn erreg-ten Killashandras Aufmerksamkeit.
    »Ich bin auch nicht sehr gesellig«, sagte er, während er mit einem Becher auf die sich drehenden Tänzer deutete,
    »und ich habe bemerkt, daß Sie sich abseits halten; deshalb dachte ich, wir könnten die richtige Gesellschaft füreinander sein.«
    Killashandra deutete auf den Stuhl gegenüber.
    »Ich bin Corish von Mittelstern.« Er setzte die Becher neben ihrem Bier ab und rückte den Stuhl herum, damit er die Tänzer beobachten konnte. Killashandra wandte sich leicht von ihm ab, denn sie war nicht mehr sicher, ob die abweisende Resonanz ihres Körpers noch funktionierte.
    Gleichzeitig fragte sie sich, warum sie überhaupt von ihm abrückte. »Ich komme aus Rheingarten im Beta Jungische System. Ich will nach Optheria.«
    »Oh, ich auch!« Sie hob grüßend ihr Bier.
    »Killashandra Ree von Fuerte. Ich bin — ich bin Musikstudentin.«
    »Sie wollen zum Sommerfestival.« Dann sah Corish sie überrascht an. »Aber es gibt hier doch Bier von Fuerte ...«
    »Ach, dieses blöde Zeug! Ich muß vielleicht in der Vor-saison und in der Touristenklasse nach Optheria reisen, aber ich habe keine Lust, mir die Gelegenheit entgehen zu lassen, alles auszuprobieren, was es auf der Athena gibt.«
    Corish lächelte überlegen. »Ist dies Ihre erste Inter-stellarreise?«
    »O ja. Aber ich weiß eine Menge darüber. Mein Bruder ist Frachtaufseher auf der Blue Swan Delta. Und als Mutter ihm sagte, daß ich diese Reise machen will, hat er mir alle möglichen Ratschläge und Warnungen gegeben.« Killashandra kicherte albern.
    Corish lächelte wissend. »Mißachten Sie seine Ratschläge nicht! Also von Fuerte sind Sie? Das ist aber ein weiter Weg.«
    »Ich habe das Gefühl, schon mein halbes Leben unterwegs zu sein«, sagte Killashandra gedehnt, während sie zu überschlagen versuchte, wie lange sie unterwegs gewesen wäre, wenn sie wirklich auf Fuerte eingestiegen wäre.
    Sie hatte ihre Hausaufgaben nicht gründlich genug gemacht. Aber sie konnte sich kaum vorstellen, daß Corish es bemerkte, wenn sie sich irrte. Sie trank einen großen Schluck Bier. »Das hier ist ein Bellemere, aber es ist mir zu sauer.«
    »Das beste Bier der Galaxis ist das Yarran.«
    »Yarran?« Sie musterte Corish mit neuem Interesse.
    Wenn er wirklich aus dem Beta Jungische kam, dann war er vom Einzugsbereich des Yarran weit entfernt. Killashandras Neugierde wuchs.
    »Die Yarran-Braumeister haben nicht ihresgleichen. Ihr Bruder hat das Yarran doch sicher erwähnt?«
    »Oh, das ist schon möglich«, sagte Killashandra zö-
    gernd, als müßte sie nachdenken, »aber er hat mir so viel erzählt, daß ich die Hälfte schon wieder vergessen habe.«
    Sie wollte noch einmal kichern, aber dann dachte sie, daß ihr von diesem Gekicher nicht nur schlecht wurde, sondern daß sie möglicherweise auch Corish verschreckte.
    Sie wollte lieber ihre Neugierde befriedigen. »Warum reisen Sie nach Optheria?«
    »Eine Familienangelegenheit. Ein Onkel von mir machte dort einen Besuch und beschloß, sich einbürgern zu lassen. Wir brauchen für einige Familienpapiere seine Unterschrift. Wir haben mehrmals geschrieben, aber wir erhielten keine Antwort. Er könnte sogar tot sein, aber dann brauche ich eine amtliche Bestätigung, und wenn nicht, dann brauche ich seinen Abdruck auf den Doku-menten.«
    »Und deshalb kommen Sie den weiten Weg vom Beta Jungische System?«
    »Nun, es geht um eine Menge Geld, und so läßt es sich gut reisen.« Er vollführte mit seinem Becher einen weiten Halbkreis, der das Schiff und die Tänzer einschloß. Er lächelte Killashandra über den Rand an und nahm einen Schluck. »Das

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