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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Weingut der Fauchards kennen gelernt hatten, zu begrüßen.
    Während sie sich unterhielten, setzte sich der Lkw vor den Peugeot. Austin und Zavala warteten, bis der Lastwagen beladen war, dann schlüpften sie aus dem Wagen, kletterten auf die Ladefläche des Lasters und versteckten sich zwischen den Reben.
    Der dunkle Wald erschien wie die Kulisse aus einem Tolkien-Roman. Austin hatte ein Gerät bei sich, um das Gandalf der Magier ihn sicherlich beneidet hätte. Das miniaturisierte Global Positioning System konnte sie bis auf wenige Meter an das Schloss heranführen. Indem sie für die erste Etappe ihres Marsches einen Kompass zu Rate zogen, machten sie sich in Richtung Schloss auf den Weg.
    Der Wald war mit seinem weitläufigen Dornengestrüpp und dichtem Unterholz nahezu undurchdringlich, als ob die Fauchards ihre feindselige Haltung der Öffentlichkeit gegenüber sogar auf die Flora übertragen hätten. Im gleichen Maße, wie die Sonne dem Horizont entgegensank, wurde es im Wald dunkler.
    In dem dämmrigen Licht stolperten die beiden Männer ständig über Wurzelstränge, und nadelspitze Dornen verfingen sich in ihrer Kleidung. Schließlich stießen sie auf einen Lehmweg, der offenbar auch als Wildwechsel genutzt wurde. Austin warf des Öfteren einen Blick auf den GPS-Computer, dessen Einsatz sich in dem Augenblick als sinnvoll erwies, als Austin durch die Bäume einen Lichtschein von den Türmen des Château Fauchard wahrnahm.
    Am Waldrand kauerten sie sich zwischen die Bäume und beobachteten, wie ein einzelner Wächter am Burggraben patrouillierte. Als der Wächter um die hintere Mauer des Château bog und außer Sicht geriet, betätigte Austin die Stoppuhrfunktion seines Chronometers.
    »Wir haben Glück«, stellte Zavala fest. »Nur ein einziger Wächter.«
    »Das gefällt mir nicht.« Austin wiegte nachdenklich den Kopf.
    »Während meiner kurzen Bekanntschaft mit den Fauchards habe ich keinerlei Anzeichen dafür entdeckt, dass sie ihre eigene Sicherheit auf die leichte Schulter nehmen.«
    Was ihm noch verdächtiger vorkam, war die Tatsache, dass die Zugbrücke herabgelassen und das Fallgitter hochgezogen war.
    Das Wasser in dem seltsam kriegerisch gestalteten Brunnen plätscherte melodisch. Die friedliche Szenerie stand in einem krassen Gegensatz zu seinem letzten Besuch, als er den Rolls unter einem dichten Kugelhagel in den Burggraben gelenkt hatte.
    Das Ganze erschien einfach zu verführerisch, um echt zu sein.
    »Glaubst du, es ist eine Falle?«, fragte Zavala.
    »Das Einzige, was fehlt, ist ein Riesenstück Käse.«
    »Wie sehen unsere Möglichkeiten aus?«
    »Begrenzt. Wir können entweder umkehren, oder weitermachen und zusehen, dass wir den bösen Buben immer einen Schritt voraus sind.«
    »Mein Bedarf an Weintrauben ist reichlich gedeckt«, sagte Zavala. »Du hast noch nichts von einer Rückzugsstrategie erwähnt.«
    Austin klopfte Zavala auf die Schulter. »Das ist mal wieder typisch für dich. Du hast eine aufregende Besichtigungstour durch das Château Fauchard vor dir und denkst bereits daran, diese gastliche Stätte zu verlassen.«
    »Tut mir Leid, dass ich nicht so sorglos bin wie du. Ich hatte an einen etwas würdigeren Abgang gedacht, als einen Rolls-Royce in einen Burggraben zu setzen.«
    Austin wand sich innerlich, als er daran erinnert wurde.
    »Na schön. Dann mein Plan: Wir bieten ihnen an, Emil gegen Skye auszutauschen.«
    »Nicht schlecht«, sagte Zavala. »Da gibt es nur einen winzigen Haken. Du hast Emil im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runtergehen lassen.«
    »Das weiß Madame Fauchard aber nicht. Und wenn sie es erfährt, sind wir schon längst von der Bildfläche verschwunden.«
    »Du solltest dich dafür schämen, eine alte Dame austricksen zu wollen.« Zavala nickte bedächtig. »Das gefällt mir, aber was ist, wenn sie nicht anbeißt? Benachrichtigen wir in diesem Fall die Gendarmerie?«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach, alter Freund. Stell dir nur mal vor, die Polizei klopft am Schlosstor, und die Fauchards sagen: ›Schauen Sie sich ruhig um.‹ Ich war unten in den Katakomben. In diesem Labyrinth könnte man ganze Armeen verstecken. Es würde Wochen dauern, bis man Skye findet.«
    »Und so viel Zeit haben wir nicht.«
    Ein nachdenklicher Ausdruck schlich sich in Austins Augen.
    »Eine Stunde ist hundert Jahre wert«, murmelte er und sah auf die Uhr.
    »Ist das ein Zitat aus einem deiner philosophischen Bücher?«, fragte Zavala. Austin hatte Philosophie

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