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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Souvenir«, als eine rote Wolke seine Windschutzscheibe ausfüllte und das Führerhaus seines Lastwagens unter ohrenbetäubendem Dröhnen erzitterte. Er riss das Lenkrad nach rechts und lenkte das schwer beladene Fahrzeug frontal in einen Entwässerungsgraben. Der Lastwagen krachte gegen eine Böschung, und die Ladung Holzkisten wurde von der Ladefläche herunterkatapultiert. Als sie auf dem Erdboden aufschlugen, lösten die Kisten sich zu einem Splitterregen auf, und hunderte gackernder Hühner entkamen in die Freiheit. Der Fahrer schlängelte sich aus dem Führerhaus und drohte mit der Faust dem karminroten Flugzeug mit dem Adleremblem auf dem Leitwerk. Er warf sich in einer Wolke umherflatternder Federn in Deckung, als das Flugzeug erneut über die Szene hinwegzischte.
    Die Maschine stieg in den Himmel und vollführte eine triumphierende Rolle. Der Pilot lachte so heftig, dass er fast die Kontrolle über das Flugzeug verlor. Er wischte sich mit einem Ärmel die Tränen aus den Augen und flog niedrig über die Weinberge, die sich kilometerweit in alle Richtungen erstreckten. Indem er einen Schalter betätigte, schickte er eine Wolke Pestizide auf die Reise, die von den Zwillingsdüsen unter den Tragflächen ausgestoßen wurde. Dann schwenkte er in eine andere Richtung. Die Weinberge gingen in düsteren Wald und dunkle Seen über, die der Landschaft unter ihm einen schwermütigen Charakter verliehen.
    Das Flugzeug schwebte über die Wipfel hinweg und hielt auf vier ferne Türme zu, die über die Bäume hinausragten. Während das Flugzeug sich ihnen näherte, entpuppten sie sich als Wachtürme, die die Ecken einer dicken, mit Zinnen versehenen Steinmauer bildeten. Ein breiter Graben, gefüllt mit stehendem grünem Wasser, umgab die Mauer und wurde von ausgedehnten Ziergärten und Waldwegen gesäumt. Das Flugzeug überquerte das Dach des imposanten Schlosses innerhalb der Mauer, flog dann weiter über den Wald, landete auf einer grasbewachsenen Fläche und rollte zu einer Jaguarlimousine, die am Rand der Rollbahn geparkt war. Während der Pilot aus dem Cockpit kletterte, erschien wie aus dem Nichts eine Bodenmannschaft und schob das Flugzeug in einen kleinen gemauerten Hangar.
    Ohne sich um die Mannschaft zu kümmern, schritt Emil Fauchard zu seinem Wagen. Dabei bewegte er sich mit athletischer Eleganz, die die Muskeln unter seiner Fliegerkluft aus schwarzem Leder spielen ließ. Er riss sich die Fliegerbrille herunter und reichte sie zusammen mit seinen Handschuhen dem wartenden Chauffeur. Immer noch über den entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht des Lastwagenfahrers lachend, ließ er sich auf den bequemen Rücksitz sinken und schenkte sich aus einer Bordbar einen doppelten Cognac ein.
    Fauchard hatte die klassischen Gesichtszüge eines Stummfilmstars und ein Profil, auf das die Schauspielerdynastie der Barrymores stolz gewesen wäre. Trotz all der physischen Vollkommenheit war Fauchard jedoch ein abstoßender Mensch.
    Mit seinem attraktiven, nahezu ebenmäßigen Gesicht wirkte er wie eine Marmorskulptur, die zwar mit Leben, aber nicht mit Menschlichkeit erfüllt war.
    Die einheimischen Bauern erzählten sich hinter vorgehaltener Hand, dass er aussah wie ein Mensch, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte. Vielleicht war er sogar der Teufel höchstpersönlich, meinten andere. Die Abergläubischen unter ihnen gingen jedenfalls kein Risiko ein und schlugen das Kreuzzeichen, wenn sie ihm begegneten, ein Überbleibsel aus der Zeit, als man noch an den bösen Blick glaubte.
    Der Jaguar folgte einem Fahrweg, der unter einem lang gestreckten tunnelähnlichen Baldachin aus Baumkronen verlief und sich dann zur Einfahrt des Schlosses hinaufschwang. Er rollte über eine gewölbte Brücke, die den Graben überspannte, dann durch das Tor in der Mauer und auf einen weiträumigen gepflasterten Innenhof.
    Das Schloss der Fauchards war ein in jeder Hinsicht feudales Bauwerk, jedoch zeigte es nichts von jenen architektonischen Feinheiten, wie man sie bei Renaissanceschlössern bewundern kann. Es war ein eher schlichter, etwas geduckt wirkender Bau von imposanten Ausmaßen, gesichert von mittelalterlichen Türmen an seinen vier Ecken – Pendants zu den Wachtürmen der Außenmauer. Große Fenster ersetzten hier und da die Schießscharten seiner Außenfassade, und flache Steinreliefs waren an verschiedenen Stellen als Zierrat angebracht worden, doch diese kosmetischen Verschönerungen konnten die düstere, kriegerische

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