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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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noch bescheiden dazu.« Sie nickte anerkennend und fixierte ihn mit einem Blick, der mehr als nur beiläufiges Interesse bekundete. »Ich habe von diesem schrecklichen Mann gelesen, der die Wissenschaftler bedroht hat. Was könnte er gewollt haben?«
    »Eine komplizierte Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Er wollte offenbar dafür sorgen, dass niemand den Toten würde bergen können. Und er hat eine Stahlkassette mitgenommen, die möglicherweise irgendwelche Dokumente enthielt.«
    »Sehr schade«, sagte sie seufzend. »Vielleicht hätten diese Dokumente Licht in das seltsame Verhalten meines Großonkels bringen können. Sie fragten, was er in den Alpen zu suchen hatte, Mademoiselle Bouchet. Darüber kann ich nur vage Vermutungen anstellen. Sehen Sie, Jules hat sehr gelitten.«
    »War er krank?«
    »Nein, aber er war ein sehr sensibler Mensch, der die Kunst und die Literatur liebte. Er hätte in eine andere Familie hineingeboren werden sollen. Jules hatte Probleme damit, zu einer Familie zu gehören, deren Mitglieder auch als ›Händler des Todes‹ bekannt waren.«
    »Das ist durchaus verständlich«, sagte Austin.
    »Man hat uns schon schlimmere Titel verliehen, Monsieur.
    Das können Sie mir glauben. Es muss als besondere Ironie des Schicksals betrachtet werden, dass Jules der geborene Geschäftsmann war. Er war verschlagen, und die Art und Weise, wie er hinter den Kulissen seine Fäden spann, hätte einem Machiavelli Ehre gemacht. Unser Familienunternehmen florierte unter seiner Ägide.«
    »Dieses Bild passt aber gar nicht zu dem, was Sie mir über seinen sanften Charakter erzählt haben.«
    »Jules hasste das Gewaltpotenzial, das in den Waren steckte, mit denen er Handel trieb. Aber er argumentierte, wenn wir keine Waffen herstellten und verkauften, würde das ganz gewiss jemand anderer tun. Er war ein aufrichtiger Bewunderer Alfred Nobels. Genauso wie sein großes Vorbild verwendete er einen großen Teil des Familienvermögens für friedliche Zwecke. Er betrachtete sich selbst als eine Art Beispiel für das Gleichgewicht der Kräfte der Natur.«
    »Irgendetwas oder irgendwer muss ihn aus dem Gleichgewicht gebracht haben.«
    Sie nickte bestätigend. »Wir glauben, es waren die Vorzeichen und Begleitumstände des Ersten Weltkriegs. Begonnen wurde dieser Krieg von wichtigtuerischen und beschränkten politischen Führern, doch es ist kein Geheimnis, welche Rolle die Waffenhändler dabei gespielt haben.«
    »Waffenhändler wie die Fauchards und die Krupps?«
    »Die Krupps sind Emporkömmlinge«, sagte sie und rümpfte die Nase, als nehme sie einen fauligen Geruch wahr.
    »Sie waren im Grunde nichts anderes als bessere Bergleute, Parvenüs, die ihr Vermögen dem Blut und dem Schweiß anderer zu verdanken hatten. Die Fauchards waren bereits seit Jahrhunderten im Waffengeschäft tätig, ehe die Krupps im 19.
    Jahrhundert zum ersten Mal in Erscheinung traten. Was wissen Sie über unsere Familie, Mr. Austin?«
    »Im Grunde nicht viel mehr, als dass Sie äußerst verschwiegen und öffentlichkeitsscheu sind.«
    Madame Fauchard lachte amüsiert. »Wenn man mit Waffen handelt, ist
Verschwiegenheit
kein Schimpfwort. Ich hingegen ziehe den Begriff
Diskretion
vor.« Sie wiegte den Kopf nachdenklich, während sie sich aus ihrem Sessel erhob. »Bitte folgen Sie mir. Ich möchte Ihnen etwas zeigen, das Ihnen mehr über die Fauchards verrät als tausend Worte.«
    Sie führte sie durch einen langen Korridor zu einer hohen gewölbten Doppeltür, die mit dem Emblem eines dreiköpfigen Adlers aus schwarzem Stahl verziert war.
    »Dies ist die Waffenkammer des Schlosses«, sagte sie, während sie durch die Türöffnung traten. »Sie ist Herz und Seele des Fauchard-Imperiums.«
    Sie befanden sich in einem riesigen Raum mit hoch aufragenden Wänden und einer geriffelten Decke. Sein Grundriss entsprach offenbar dem einer Kathedrale. Sie standen in einem langen, mit Säulen gesäumten Hauptschiff, das von einem Querschiff gekreuzt wurde, hinter dem sich der Altarraum anschloss. Das Mittelschiff wurde von Nischen gesäumt, doch anstelle von Heiligenfiguren enthielten die Nischen Waffen, die offensichtlich in chronologischer Reihenfolge geordnet waren.
    Weitere Waffen und Rüstungen waren auf einem Sims über den Nischen zu sehen, das sich rund um den gesamten Raum an den Wänden entlangzog.
    Direkt vor ihnen, mitten in der Bewegung erstarrt, saßen vier lebensgroße Ritter auf ihren imposanten ausgestopften Rössern, alle in

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