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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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verdienten Geld mit dem Tod deutscher Soldaten, und Spear Industries profitierte von gefallenen französischen Soldaten.
    Diese Entwicklung hatte Jules vorausgesehen, und die Tatsache, dass er letztendlich dafür mitverantwortlich war, dürfte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht haben.«
    »Also war auch er in gewissem Sinne ein Kriegsopfer?«
    »Mein Großonkel war ein Idealist. Seine Überzeugung bescherte ihm einen viel zu frühen und sinnlosen Tod. Das Traurige an der Geschichte war, dass sein Tod ebenso wenig bewirkte wie der Tod eines einfachen Soldaten, der im Schützengraben einem Gasangriff zum Opfer fiel. Nur wenige Jahrzehnte später verwickelten unsere Staatenlenker uns in einen weiteren Weltkrieg. Die Fabriken der Fauchards wurden in Schutt und Asche gebombt, und unsere Arbeiter wurden getötet.
    Unsere Verluste glichen wir sehr schnell während des Kalten Krieges wieder aus. Doch die Welt hat sich verändert.«
    »Als ich sie mir das letzte Mal eingehender ansah, kam sie mir noch immer als ein ziemlich gefährlicher Ort vor«, sagte Austin.
    »Ja, die Waffen sind tödlicher als je zuvor, aber die Konflikte sind mittlerweile noch enger regional begrenzt, und sie dauern bei weitem nicht mehr so lange wie früher. Regierungen – wie unsere eigene, zum Beispiel – haben den bedeutenden Waffenhändlern längst den Rang abgelaufen. Als ich die Leitung von Spear Industries geerbt habe, haben wir unsere Fabriken stillgelegt und sind nun im Grunde nicht mehr als eine Holdinggesellschaft, die Warenliefer- und Dienstleistungsverträge mit wechselnden Geschäftspartnern abschließt. Dank der Furcht vor Schurkenstaaten und Terroristen laufen unsere Geschäfte bestens.«
    »Eine erstaunliche Geschichte«, sagte Austin. »Vielen Dank, dass Sie uns einen so tiefen historischen Einblick in Ihre Familiengeschichte gestattet haben.«
    »Nun aber zurück in die Gegenwart«, sagte sie mit einem knappen Kopfnicken. »Mr. Austin, wie sind die Aussichten, das Flugzeug zu bergen, das Sie in dem Gletschersee gefunden haben?«
    »Es wäre eine schwierige Angelegenheit, aber für ein erfahrenes Bergungsunternehmen nicht unmöglich. Wenn Sie wollen, könnte ich Ihnen einige Firmen nennen.«
    »Vielen Dank. Wir sind stets daran interessiert,
alles
zurückzuholen, was von Rechts wegen uns gehört. Haben Sie die Absicht, heute noch nach Paris zurückzukehren?«
    »So hatten wir es eigentlich geplant.«
    »
Bien.
Ich bringe Sie hinaus.«
    Madame Fauchard führte sie durch einen anderen Korridor, an dessen Wänden hunderte von Porträts hingen. Vor dem Gemälde eines Mannes in einem langen Ledermantel blieb sie stehen.
    »Das ist mein Großonkel Jules Fauchard«, sagte Madame Fauchard.
    Der Mann auf dem Gemälde hatte eine Adlernase und einen Schnurrbart und stand vor einem Flugzeug ähnlich dem, das Austin im französischen Luftfahrtmuseum gesehen hatte. Er trug denselben Helm, den Skye ihrem Freund Darnay überlassen hatte.
    Ein leiser Zischlaut drang über Skyes Lippen. Er war kaum zu hören, doch Madame Fauchard fixierte Skye und fragte: »Gibt es ein Problem, Mademoiselle?«
    »Nein«, antwortete Skye und räusperte sich. »Ich habe nur diesen Helm bewundert. Befindet er sich in Ihrer Waffensammlung?«
    Racine musterte Skye argwöhnisch.
    »Nein. Das tut er nicht.«
    Austin versuchte, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken.
    »Er hat keine große Ähnlichkeit mit Ihnen oder Ihrem Sohn«, stellte er fest.
    Racine lächelte. »Die Fauchards waren das, was man gerne als herbe Schönheiten bezeichnet, wie Sie sehen können. Wir kommen eher nach meinem Großvater, der gar nicht zur Familie gehörte. Er heiratete in die Familie der Fauchards ein und nahm ihren Namen als seinen eigenen an. Es war eine arrangierte Ehe, um zwei Familien zu beider Nutzen miteinander zu verbinden.
    Damals hatten die Fauchards keinen männlichen Erben, daher schufen sie sich einen.«
    »Sie haben in der Tat faszinierende Vorfahren«, sagte Skye.
    »Sie ahnen gar nicht, wie faszinierend.« Racine musterte Skye für einen kurzen Moment nachdenklich und lächelte.
    »Mir kommt gerade eine wunderbare Idee. Warum bleiben Sie nicht zum Abendessen? Wir haben sowieso Gäste. Wir verkleiden uns ein wenig, so wie in der guten alten Zeit. Es ist eine Kostümparty.«
    »Es ist eine ziemlich lange Fahrt zurück nach Paris. Außerdem haben wir keine Kostüme mitgebracht«, sagte Austin.
    »Sie können hier übernachten. Und was die Party betrifft, so haben wir ein paar

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