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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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gewürfelt?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Aber Dad, du sagst doch immer, dass du ein fotografisches Gedächtnis hast. Jedes meiner Schulzeugnisse kannst du mir noch nach Jahren bis zur letzten Note herunterbeten, da wirst du dich doch wohl an einen Zettel erinnern, den du gestern gesehen hast.«
    So einfach, wie Jack sich das vorstellte, war es mit Bens Erinnerungsvermögen nicht. Sein Gedächtnis funktionierte zwar wirklich wie eine Kamera, die alles, was er jemals gesehen hatte, aufnahm und speicherte. Das Problem war nur, so eine Aufnahme später wiederzufinden. Es war in etwa so, als besäße man eine riesige Bibliothek voller dicker Fotoalben. Auf den einzelnen Fotos war alles vorhanden, aber er musste erst einmal das Album haben, in dem das gesuchte Foto klebte, und dann musste er darin auch noch die richtige Seite aufschlagen.
    »Gib mir eine Minute, Jack. Ich versuche, mich zu erinnern.«
    Das Problem war, dass Jack nicht sagen konnte, ob der Zettel, nach dem er suchte, wirklich existiert hatte, und Ben
deshalb keinen Anhaltspunkt hatte, nach dem er die Bilder in seinem Gedächtnis durchsuchen konnte. Er schloss die Augen und stellte sich Viteks Büro bildlich vor. Er sah einen Jahreskalender an der Wand, in den die Namen von Mitarbeitern eingetragen waren. Vermutlich ein Urlaubsverzeichnis oder etwas Ähnliches. Ben hätte jeden einzelnen Namen aus dem Gedächtnis zitieren können, ebenso wie das Datum, bei dem der Name stand. Er sah eine medizinische Fachzeitschrift auf dem Schreibtisch, bei der er die Überschriften und die Artikel auf der ersten Seite lesen konnte, er sah den Warnhinweis auf einer Schachtel mit Zigaretten, die von dieser Zeitschrift halb verdeckt wurde. »Wenn Sie jetzt mit dem Rauchen aufhören, verringern Sie schwerwiegende Risiken für Ihre Gesundheit.«
    »Denk nach, Dad«, sagte Jack. »Es ist sehr wichtig. War da eine Pinnwand oder irgendwas am Computermonitor? Du weißt schon, so Zettel, auf die du dein Gewicht schreibst und die du dir an den Kühlschrank klebst, wahrscheinlich, damit du nicht so viel isst.«
    »Das ist dir aufgefallen?«
    »Bin ja nicht blöd. Also, waren da solche Zettel in dem Büro?«
    Ben hatte den Monitor nur von hinten gesehen. Er hätte das Firmenschild und sogar die Inventarnummer des Labors vorlesen können, aber das war es nicht, wonach Jack suchte. Und eine Pinnwand hatte es nicht gegeben.
    »Tut mir leid Jack, ich glaube nicht, dass da ein Zettel war.«
    »Stand denn sonst irgendwo eine Nummer, eine Buchstabenkombination, irgendwas, das wie ein Passwort aussah?«
    »Leider kann ich mich an nichts dergleichen erinnern.«

    »Verdammt!«, schimpfte Jack. »Das war meine letzte Chance, dieses beschissene Passwort zu knacken. Jetzt können wir hundert Jahre warten, bis Angies Computer alles durchgespielt haben, und bis dahin hat uns entweder dieser Killer erwischt oder das FBI.« Er legte auf.
    »Können wir jetzt?«, fragte Angie, als Ben ihr den Hörer zurückgab.
    Ben nickte, aber innerlich schüttelte er den Kopf. Wo hatte der Junge bloß diese Sprache her?

61
    19:45 UHR
BIOMETRIX ZENTRALE, MRT-RAUM, VIRGINIA
    »Muss ich da wirklich rein, Angie?«, fragte Ben und deutete auf den leise vibrierenden Tomografen in der Mitte des Raumes. Natürlich kannte er die Antwort.
    »Ben, wir müssen herausfinden, was AMT mit meinem Pflaster gemacht hat, darin sind wir uns doch einig, oder? Nur wenn ich die Bilder von einem möglicherweise manipulierten CardioPatch mit denen vergleiche, die ich von meinen eigenen Testmustern gemacht habe, kann ich sehen, was daran anders ist. Und dieses CardioPatch in Ihrer Brust ist nun mal das Einzige, das wir untersuchen können. Also tun Sie mir den Gefallen und legen Sie sich auf diese Liege. In zwanzig Minuten ist alles vorbei.«
    »Zwanzig Minuten in dieser finsteren Röhre können verdammt lang sein.«
    »Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie Platzangst haben.« Angie legte den Kopf schief und sah Ben fragend an.
    »Ein bisschen«, gestand Ben.
    »Ich würde Ihnen ein Beruhigungsmittel geben, aber dazu haben wir jetzt keine Zeit. Wenn ich die Aufnahmen habe, brauchen wir Sie bei klarem Verstand. Also reißen Sie sich zusammen, das wird schon gehen. Außerdem können Sie von da drinnen jederzeit Kontakt mit mir aufnehmen …«

    Sie trat an die Liege, die wie eine metallene Zunge aus dem Apparat ragte und erklärte Ben die Sprechanlage im Inneren des Tomografen. Dann bat sie ihn, den Oberkörper frei zu machen, und ließ ihn

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