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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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aufgebaut, indem er marode Unternehmen aufgekauft und saniert hat. Bei Manassas Packaging war das auch nicht
anders. Als er die Firma übernommen hat, stand sie vor dem Bankrott. Er hat damals viele der alten Arbeiter rausgeschmissen und Leiharbeitskräfte aus einer seiner Firmen eingestellt, aber wir glauben nicht, dass die etwas von dem Verbrechen gewusst haben. Die Untersuchungen haben zwar gerade erst begonnen, aber wie es bisher aussieht, hat Collins die Sache mit vier bis fünf eingeweihten Arbeitern durchgezogen, nach denen bereits gefahndet wird.«
    »Und Pembroke?«, fragte Ben. »Weiß man schon, wie das Virus nach Pembroke gekommen ist.«
    »Es gibt da mehrere Theorien, aber die wahrscheinlichste ist wohl, dass einer der Arbeiter, die nichts von dem Virus wussten, eine Handvoll Pröbchen stibitzt und seinem Onkel mitgebracht hat, der bei einer Bingo-Party in Pembroke eine Runde Shrimps ausgegeben hat. Bei den alten Leutchen dort ist es angeblich ein Ritual, dass man die Shrimps mit der Hand aus der Tüte futtert, und nach dem Essen haben sie sich wohl die Hände mit dem Handgel eingeschmiert, damit sie ihre Hände wieder sauber kriegen. Diese Hygienemaßnahme hat sie dann tragischerweise das Leben gekostet.«
    Und nicht nur sie, dachte Ben. Er fragte sich, wann Tammy Fader wohl beerdigt würde. Mit Tammy hatte alles angefangen, und wenn es endgültig vorbei war, würde er an ihr Grab gehen und ein stilles Gebet für sie sprechen.
    »So, Ben, wir müssen jetzt gehen«, sagte Angie. »Ich schaue morgen wieder nach Ihnen.«
    »Wirklich?«, fragte Ben, dem bei ihren Worten innerlich ganz warm wurde. »Das würden Sie tun?«
    »Aber sicher doch«, antwortete Angie spitzbübisch. »Sie tragen ja schließlich etwas von mir am Herzen.«

    Ben legte noch einmal die Hand an die Scheibe, und Angie legte von außen die ihre dagegen. Fast hatte Ben das Gefühl, er könne sie durch das kalte Sicherheitsglas hindurch spüren.
    »Ich störe ja nur ungern«, sagte Agentin Grillo, die sich von ihrem Stuhl erhoben hatte, »aber ich muss jetzt auch gehen. Wir sehen uns morgen, Dr. Maxwell, und wenn Sie mit Ihrem Sohn telefonieren, dann grüßen Sie ihn schön von mir.«
    »Mein Sohn kennt eine FBI-Agentin?«, fragte Ben erstaunt.
    »Sagen Sie ihm lieber einen schönen Gruß von MafiaGrrl - er weiß dann schon, wer ich bin.«

EPILOG
    23. AUGUST 2011
12:37 UHR
WASHINGTON HOSPITAL CENTER, WASHINGTON, DC
    Die sommerliche Mittagssonne schien so grell, dass Ben am Haupteingang des Krankenhauses eine Sekunde lang die Augen schließen musste. Nach über sechs Wochen auf der von der Außenwelt abgeschotteten Isolierstation mit ihrem neutralen Neonlicht, ihrer vollklimatisierten Luft und ihren schallgedämpften Räumen kam ihm die Außenwelt unglaublich hell, heiß und laut vor.
    Ben war froh, das Krankenhaus endlich verlassen zu dürfen. Er konnte keine Tabletts mit Warmhalteglocken aus Plastik mehr sehen, unter denen ein fades, im Dampf gegartes und höchstens noch lauwarmes Essen zum Vorschein kam, keine orangefarbenen Plastikstühle mehr, mit denen sein Zimmer und der Besuchsraum mit der großen Glasscheibe ausgestattet gewesen waren, und auch keine Menschen in weißen Arztkitteln oder Schwesterntracht mehr.
    Sechs lange Wochen hatten die Ärzte und die Spezialisten von der Seuchenschutzbehörde, die Ben mehrmals in grotesken Infektionsschutzanzügen besucht hatten, gebraucht, bis sie sich sicher waren, dass das Virus in Bens Körper nicht mehr ansteckend war. In diesen Wochen waren Maria Grillo und andere Beamte des FBI mehr als
ein Dutzend Mal bei ihm gewesen und hatten ihn intensiv über alles vernommen, was sich zwischen dem 1. und 4. Juli zugetragen hatte.
    Nach und nach war dabei immer klarer geworden, dass die Menschheit nur um Haaresbreite an einer der größten Katastrophen in ihrer Geschichte vorbeigeschlittert war.
    Wäre es gelungen, das Virus bei der Menschenkette freizusetzen, hätte es binnen Stunden eine so große Anzahl von Menschen befallen, dass die Seuchenschutzbehörde es niemals mehr unter Kontrolle bekommen hätte. Durch Hautkontakt hätte es sich in wenigen Tagen überall in den Vereinigten Staaten verbreitet, und im Körper von ahnungslosen Flugreisenden wäre es rasch auf andere Kontinente gelangt und hätte eine weltweite Pandemie ausgelöst, wie sie so noch nie da gewesen war.
    In seinen einsamen Wochen auf der Isolierstation hatte Ben genug Gelegenheit gehabt, darüber nachzudenken, an was für einem

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