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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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skeptisch. Er hatte mehrmals in die hasserfüllten Augen des sogenannten Samariters geblickt, und wenn dieser Miller auch nur halb so fanatisch war, würde sich das FBI die Zähne an ihm ausbeißen.
    Nachdem sich Bens Augen langsam an das grelle Sonnenlicht gewöhnt hatten, trat er hinaus auf den weiten, betonierten Platz vor dem Haupteingang des großen Klinikums und hielt Ausschau nach einem Taxi. Eigentlich hatte Angie Howlett ihn abholen wollen, aber sie hatte in letzter Minute angerufen, dass sie wegen einer geschäftlichen Besprechung verhindert sei und ihn erst in dem Lokal treffen könne, in dem sie Bens erstes Mittagessen in Freiheit genießen wollten.
    Angie war Ben in der Zeit auf der Isolierstation sehr ans Herz gewachsen. Obwohl auch sie viele Gespräche mit FBI-Beamten zu absolvieren und darüber hinaus beide Hände voll zu tun hatte, um ihre angeschlagene Firma zu retten, hatte sie alle paar Tage bei Ben vorbeigeschaut und mindestens eine Stunde mit ihm verbracht - stets getrennt durch die große Glasscheibe in dem Besuchszimmer der Isolierstation.
    Zuerst hatten sie viel über das Geschehene, das Virus und A AMT gesprochen und natürlich über die seltsame Rolle, die ngies Herzpflaster in der ganzen Geschichte gespielt hatte,
aber dann hatten sie begonnen, sich gegenseitig aus ihrem Leben zu erzählen und irgendwann waren sie auch einfach nur so dagesessen, hatten ihre Hände an die Scheibe gelegt und sich lange stumm in die Augen gesehen.
    Angie hatte Ben gebeten, ihr nach seiner Zeit in der Klinik für weitere Untersuchungen im Magnetresonanz-Tomografen zur Verfügung zu stehen, und er hatte trotz seiner Angst vor der engen Röhre zugesagt. Angie wollte unbedingt herausfinden, wie Allan Low ihr CardioPatch manipuliert hatte, damit es einen Schutz vor dem von ihm selbst entwickelten Virus bot. Vermutlich, so hatte sie Ben erklärt, griff es in rasender Geschwindigkeit die Mikrofibrillen an, den elementaren Aufbaustoff der Zellwand.
    Warum dies nur in der herznahen Aorta ascendens geschah und nicht im ganzen Körper, war für Angie ein großes Rätsel, das sie hoffte, mittels weiterer Scans von Bens Aorta herauszufinden.
    Schon auf dem ersten MRT bei Biometrix war ihr aufgefallen, dass das Pflaster sich weitaus schneller und besser mit dem Gewebe von Bens Aorta verbunden hatte als die Original-Pflaster. Aufgrund dieser Beobachtung war es durchaus denkbar, dass das manipulierte Pflaster einen Stoff enthielt, der sich von selbst immer weiter in der Aorta ascendens einlagerte und sie so im Lauf der Zeit mit einer gegen das Virus unempfindlichen Schutzschicht auskleidete.
    »Ich kann es gar nicht erwarten, dich wieder in meine Röhre zu legen«, hatte Angie ihm mit einem strahlenden Lächeln bei ihrem letzten Besuch auf der Isolierstation verkündet. Ben hatte gespürt, wie sein Herz schneller geschlagen hatte, was mit Sicherheit nicht allein auf den klaustrophobischen Scanner bei Biometrix zurückzuführen war.

    Als er jetzt nach einem Taxi Ausschau hielt, das ihn in die Innenstadt und zu Angie bringen sollte, spürte er wieder dieses Herzklopfen. Wie ein Teenager vor seinem ersten Rendezvous, dachte er lächelnd. Wie es Jack wohl gerade gehen mochte?
    Der Junge war seit einem Monat wieder bei seiner Mutter in Kalifornien, und bis auf ein paar sporadische SMS hörte Ben nichts von ihm. Trotzdem war er noch immer von jenem warmen, väterlichen Gefühl seinem Jungen gegenüber erfüllt, das er in dieser Form erst seit den gemeinsam bestandenen Abenteuern kannte. Die Todesangst, der Vater und Sohn ausgesetzt gewesen waren, hatte sie einander so nahegebracht, dass Ben seither die enge Verbundenheit mit seinem Sohn geradezu körperlich spüren konnte. Jack war auf dem richtigen Weg, dessen war Ben sich jetzt sicher, er war an den Irrungen und Wirrungen der vergangenen Tage gewachsen und in seiner charakterlichen Entwicklung ein großes Stück weitergekommen. Und vielleicht hatte ihm die Begegnung mit Maria Grillo, von der er seinem Vater mit leuchtenden Augen erzählt hatte, auch in Hinblick auf seine Hackerei die Augen geöffnet. Dass ausgerechnet MafiaGrrl, sein aus der Ferne angebetetes Idol, eine Agentin des FBI war, die sich als Beobachterin in diese hermetisch abgeschottete Szene eingeschlichen hatte, war zunächst ein Brocken gewesen, an dem Jack schwer zu beißen gehabt hatte. Ben rechnete es Maria Grillo hoch an, dass sie sich einen ganzen Abend lang Zeit genommen hatte, um mit Jack ein intensives

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