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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Dr. Nancy DeLuca. Ich habe Dr. DeLuca mitgeteilt, dass ich die von mir erwartete Unterschrift unter die Zulassungsbestätigung für CardioPatch der Firma Biometrix bis auf Weiteres nicht leisten kann.
    Ich möchte Ihnen im folgenden meine Gründe für diese Weigerung erläutern, da sich aus ihnen möglicherweise weitreichende Folgen für die Gesundheit der Patienten ergeben könnten, denen CardioPatch bereits eingesetzt wurde oder denen es in Zukunft eingesetzt wird.
     
    In der vergangenen Nacht habe ich von einer befreundeten Ärztin erfahren, dass mehrere Personen, denen im Rahmen der klinischen Studien Versuchsmuster von CardioPatch implantiert worden sind, innerhalb weniger Stunden in die Klinik von Pembroke eingeliefert wurden. Sie glaubten, verdorbene Lebensmittel gegessen zu haben, aber die Ärztin hat an ihnen Symptome einer akuten Aortenruptur diagnostiziert. Mehrere dieser Personen sind offenbar verstorben, und der Verdacht liegt nahe, dass ein Zusammenhang
zwischen ihrem Tod und dem Implantat CardioPatch besteht.
    Leider hat die Ärztin mir nur auf die Mailbox gesprochen, und meine Rückrufe bei ihr blieben bisher erfolglos. Sobald ich weitere Informationen habe, lasse ich sie Ihnen unverzüglich zukommen.
    Ich halte es für meine Pflicht, Ihnen diese E-Mail zu schreiben. Auch wenn Dr. DeLuca anderer Meinung ist, darf CardioPatch erst dann genehmigt werden, wenn die Vorfälle in Pembroke restlos aufgeklärt sind.
     
    Mit freundlichen Grüßen
Ben Maxwell
    »Sieh mal einer an«, murmelte Larrick leise vor sich hin. »Ein verdorbenes Lebensmittel, das Herzanfälle verursacht. Sieht eher danach aus, als wäre im Fernsehen wieder einer von diesen Psychokrimis gelaufen, die die alten Leute reihenweise in Angst und Schrecken versetzen. Aber man kann ja nie wissen …«
     
    Dann griff er zum Telefonhörer und tippte auf die Gabel, bis sich seine Sekretärin meldete.
     
    »Margie, machen Sie mir bitte eine Verbindung zu Dr. Browning bei der Seuchenschutzbehörde. Ja, vielen Dank, ich warte.«
    Er nahm sich noch ein paar Erdnüsse und biss ganz sanft darauf, so dass sie mit einem kaum hörbaren Knacken in seinem Mund zerbröselten. Seltsam, dass die Dinger »Virginia Jumbos« hießen, obwohl sie doch aus Texas stammten.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Margie den Direktor der Seuchenschutzbehörde an der Strippe hatte. Er war ein aufstrebender, ehrgeiziger Mann, der erst letztes Jahr auf seinen Posten gekommen war und nicht den Stallgeruch seines Vorgängers hatte, mit dem Larrick eng befreundet gewesen war. Als Larrick ihn fragte, ob er irgendwelche Meldungen aus einem Ort namens Pembroke habe, fing er an zu mauern und versuchte seinerseits in Erfahrung zu bringen, was er, Larrick, denn über Pembroke wisse.
    Es war ein unerfreuliches Telefonat, wie es nur zwischen den Mitarbeitern zweier Behörden stattfinden kann, die ständig darauf lauern, der anderen einen Fehler nachweisen zu können. Larrick, der dieses Spiel besser beherrschte als sein jüngerer Kollege, konnte schließlich einen Sieg nach Punkten verbuchen.
    Er dürfe ihm eigentlich überhaupt nichts sagen, meinte Browning, nachdem Larrick einige geschickte Vorstöße gemacht hatte, aber möglicherweise habe es in einem Krankenhaus in Roanoke County den Ausbruch eines bisher noch nicht identifizierten Virus der Gefahrenstufe vier gegeben. Alles weitere unterliege strengster Geheimhaltung, und wenn Larrick mehr über die Sache wissen wolle, müsse er sich an die Gesundheitsministerin wenden. Larrick versuchte trotzdem, dem Mann weitere Informationen zu entlocken, indem er ihn auf die immense Bedeutung hinwies, die die Vorfälle von Pembroke für die Zulassung von CardioPatch hätten, aber vergebens. Die Geheimhaltung sei ein Befehl von ganz oben, da könne er auch nichts machen.
    »Verdammter Sesselfurzer«, knurrte Larrick, nachdem Browning das Gespräch mit dem Hinweis, er müsse gleich in eine wichtige Sitzung, abrupt beendet hatte. Diese jungen
Bundesbeamten waren lebende Dienstvorschriften in Anzug und Krawatte, die nichts anderes als ihre Karriere im Kopf hatten. Für wen hielt dieser Grünschnabel sich eigentlich? Einen alten Hasen wie Larrick konnte man doch nicht einfach so auflaufen lassen. Larrick hatte Verbindungen, von denen dieser Jungspund nur träumen konnte! Er hatte zahlreiche Freunde in allen Bereichen des amerikanischen Gesundheitswesens und mindestens ebenso viele Leute, die ihm noch einen Gefallen schuldeten. Es würde vielleicht

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