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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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fühlen.«
    »Und wie?«
    » Sie werden das bewerkstelligen, Ben. Sie als der verantwortliche Projektleiter können bei AMT ein und aus gehen, ohne dass die dort Verdacht schöpfen. Wenn Sie erst einmal hinter der Firewall sind, zapfen Sie das Netzwerk von AMT an und laden sich alle Informationen runter, die man uns freiwillig niemals geben würde.«
    »Aber wie soll ich denn ein Computernetzwerk in irgendeiner Firma anzapfen?«, fragte Ben überrascht. »Ich bin schon froh, wenn ich mein E-Mailprogramm bedienen kann.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Larrick mit seinem breiten texanischen Grinsen. »In Ihrer Abteilung nennt man Sie den ›digitalen Neandertaler‹, wenn ich richtig informiert bin.«
    Sieh mal einer an, dachte Ben. Da erfährt man Dinge über sich, die einem bisher völlig unbekannt waren.
    »Aber lassen Sie sich deshalb keine grauen Haare wachsen«, fuhr Larrick gut gelaunt fort. »Da wird sich schon eine Lösung finden.«
    »Wenn Sie meinen …«, erwiderte Ben mit Skepsis in der Stimme.
    Larrick grinste breit. »Na, wie sieht es aus, Ben, tun Sie mir den Gefallen?«
    Die Aussicht, zu AMT fahren zu müssen und dort irgendwelche Daten zu klauen, fand Ben alles andere als verlockend. Widersprüchliche Gedanken kreisten wie ein Mahlstrom in seinem Kopf. Er musste raus aus diesem Gefängnis aus Blech, er musste frei atmen und sich sammeln,
bevor er eine Entscheidung treffen konnte. Und er brauchte jetzt dringend eine Ladung Nikotin.
    »Sind Sie mit im Boot?«, bohrte Larrick nach.
    »Geben Sie mir etwas Zeit, Martin. Ich muss das alles erst einmal überdenken, bevor ich mich darauf einlasse.«
    »Ich kann Ihnen eine Stunde geben, länger nicht«, erwiderte Larrick und zog eine Visitenkarte aus der Brusttasche seines Jacketts. »Hier ist meine Handynummer. Rufen Sie mich bis spätestens halb zwölf an. Und ich hoffe schwer, dass Sie sich für meinen Vorschlag entscheiden. Kann ich Sie noch irgendwo hinbringen?«
    »Nein, danke, ich steige lieber aus und gehe ein Stück zu Fuß.«
    »Bei diesem Regen?«
    »Da bekomme ich einen klaren Kopf.«
    Larrick drehte sich um und nahm einen Taschenschirm von der Rückbank. »Hier, nehmen Sie wenigstens einen Regenschirm mit. Wenn Sie sich eine Erkältung holen, ist keinem von uns gedient.«
    Ben gab keine Antwort. Er nahm den Schirm, riss die Wagentür auf und trat hinaus auf die vom Surren nasser Autoreifen erfüllte Straße.

17
    10:20 UHR
SENATE RUSSELL BUILDING, WASHINGTON, DC
    Das Interview mit CNN war für Senatorin Kathleen Neal anstrengender gewesen als sie geglaubt hatte. Vielleicht war es das deprimierende Regenwetter, das sich langsam auf ihre Stimmung auswirkte, vielleicht steckte ihr aber auch noch das Erlebnis mit dem Hund in den Knochen, den sie sterbend auf der Straße zurückgelassen hatte. Auf jeden Fall fiel es ihr schwerer als sonst, dem Objektiv der Kamera das zu zeigen, was die Menschen auf ihren Bildschirmen sehen wollten: Eine starke, entschlossene und blendend aussehende Frau, die das Zeug zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika hatte.
    Jetzt saß sie wieder in ihrem Büro, trank Mineralwasser und sah die weiteren Termine des Tages durch, die ihr Michael Weinstein auf den Schreibtisch gelegt hatte. In Abschnitten von fünfzehn Minuten ging es Schlag auf Schlag - Telefonkonferenzen, Besucher, Besprechungen. Weinstein selbst saß auf einem Sessel in der Ecke des Zimmers und sah etwas auf seinem Laptop nach. »Sie haben noch drei weitere Fernsehinterviews heute Nachmittag«, verkündete er, »und danach einen Fototermin für USA Today . Die wollen Ihr Bild in der nächsten Ausgabe auf dem Titel bringen.«

    »Wurde aber auch Zeit«, sagte Neal. »Und was ist mit meinem Auftritt bei der Early Show ?«
    »Der ist auf übermorgen verschoben. So sind Sie ein paar Stunden vor der Menschenkette noch einmal auf den Fernsehschirmen und können die letzten Teilnehmer mobilisieren.«
    »Da hat jemand mitgedacht«, sagte Neal anerkennend. »Wie sieht es eigentlich mit den Prominenten bei H.A.T. aus? Ist Oprah Winfrey nun mit von der Partie oder nicht?«
    »Das entscheidet sie angeblich heute. Wussten Sie eigentlich, dass sie vor zwanzig Jahren bei Hands Across America auch dabei war?«
    »Wie viele andere auch, die jetzt bei unserer Kette mitmachen. Lily Tomlin, Raquel Welch … manche Promis haben offenbar das ewige Leben.«
    »Im Gegensatz zu hohen Geistlichen«, sagte Weinstein und deutete auf das Display seines Laptops. »Haben

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