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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Herzpflasters so manipuliert hätte, dass sie die Aorta im Normalfall zusammenhielten, sich aber unter dem Einfluss eines speziellen mutierten Grippevirus rasend schnell zersetzten?
    »Ist hier noch ein Platz frei?«, hörte Ben auf einmal eine Stimme direkt über ihm fragen. Er öffnete die Augen und sah, dass Martin Larrick sich über seinen Tisch beugte.

    »Ist denn die Stunde schon vorbei?«, fragte Ben.
    Larricks teurer Nadelstreifenanzug war völlig durchnässt, und einzelne Regentropfen liefen ihm übers Gesicht. »Nein, aber wir Texaner sind nun mal ein ungeduldiges Volk«, sagte er grinsend. »Außerdem wollte ich Ihnen noch etwas sagen.«
    »Aber Sie sind ja total durchnässt«, sagte Ben. »Sie sollten nach Hause fahren und sich trockene Sachen anziehen.«
    »Das kommt davon, wenn man seinen einzigen Regenschirm verleiht.« Larrick verzog sein nasses Gesicht zu einem schiefen Grinsen. »Aber ich bin Gott sei Dank nicht aus Zucker.«
    »Was wollten Sie mir noch sagen?«, fragte Ben.
    »Ich habe gerade einen Anruf von Senatorin Kathleen Neal bekommen«, sagte Larrick, während er eine dunkelbraune Espressotasse auf den Tisch stellte. »Sie möchte mit Ihnen reden.«
    »Was sollte eine Senatorin mit mir zu besprechen haben?«, fragte Ben verwundert. »Sagen Sie der Dame einen schönen Gruß und dass die FDA eine unabhängig arbeitende Behörde ist, die sich von der Politik nicht unter Druck setzen lässt.«
    »Das brauche ich ihr nicht zu sagen, Ben, das weiß sie doch selbst«, erwiderte Larrick. Er hob die Tasse, die in seinen riesigen Händen wie Puppengeschirr aussah, und blies mit gespitzten Lippen auf den heißen Kaffee. »Kathleen Neal ist eine gute Bekannte von mir. Ich habe sie heute Vormittag angerufen, gleich nachdem ich Ihre E-Mail gelesen hatte, und ihr von Pembroke erzählt. Sie hat die Entwicklung von CardioPatch von Anfang an verfolgt und macht sich jetzt Sorgen. Sie möchte einfach mit dem
Beamten reden, der für die Zulassung des Herzpflasters zuständig ist.«
    Ben dachte nach. Wieso wollte eine der einflussreichsten Senatorinnen in Washington mit einem subalternen Beamten der Gesundheitsbehörde sprechen, wenn sie einen guten Draht zu dessen Vorgesetztem hatte? Vermutete sie, dass er, Ben, Informationen hatte, über die Martin Larrick nicht verfügte? Aber Ben besaß solche Informationen nicht, er konnte Kathleen Neal nichts sagen, was sie nicht auch über ihre offiziellen Kontakte zur FDA herausbekommen konnte.
    Andererseits blieb ihm keine andere Wahl: Wenn eine Senatorin ihn sehen wollte, musste er hingehen, ganz gleich, ob etwas dabei herauskam oder nicht. Und vielleicht konnte er ja mit ihr über Tammy Fader reden und mehr über deren Verbleib erfahren. Eine mächtige Politikerin wie Neal konnte viele Hebel in Bewegung setzen und möglicherweise sogar dafür sorgen, dass er Tammy in der Quarantäne besuchen durfte.
    »Ich habe einen Termin um eins für Sie ausgemacht«, sagte Larrick, als Ben nichts sagte. »Im Senate Russell Building. Ich empfehle Ihnen, sich vorher noch ein wenig präsentabler zu machen und sich eine Krawatte umzubinden.«
    »Na schön«, seufzte Ben. »Ich schätze, da kann ich wohl nicht Nein sagen.«
    »So ist es. Und danach setzen Sie sich in Ihr Auto und fahren hinaus zu AMT. Ich werde dort anrufen und sagen, dass Sie vorbeikommen.«
    »Aber ich habe doch noch gar nicht Ja gesagt«, protestierte Ben, dem das alles viel zu schnell ging.

    »Wenn Sie bei Kathleen waren, werden Sie Ja sagen, glauben Sie mir«, erwiderte Larrick und legte Ben eine seiner riesigen Pranken auf die Hand. »Ben, wir brauchen Sie.«
    »Wer ist wir?«
    »Ich, Senatorin Neal, die FDA, unser Land. Und vergessen Sie nicht Ihre Freundin Tammy Fader in Pembroke.«

19
    11:02 UHR
BIOMETRIX ZENTRALE, LAKE ANNA, VIRGINIA
    Dr. Angie Howlett trat an die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster ihres Büros, vor denen ein nicht enden wollender Regen auf das dunkelgraue Wasser des Lake Anna niederging. Vor etwas mehr als fünf Jahren hatte sie den Entschluss gefasst, den neuen Forschungs- und Verwaltungskomplex ihrer ständig expandierenden Biotech-Firma in einer stillen Bucht dieses großen Sees im Herzen von Virginia zu errichten, und sie hatte diese Entscheidung seither noch kein einziges Mal bereut. Ganz gleich, wie schlimm ihr Stress als Firmenchefin auch sein mochte: Immer, wenn sie aus ihrem weitläufigen, dreieckig geschnittenen Büro in der Spitze zweier rechtwinklig aufeinander

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