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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Ihnen.«
    »Ein Anruf bei den richtigen Leuten würde mir schon genügen.«
    Neal lachte laut auf. »Touché«, sagte sie. »Ich drücke mich manchmal viel zu pathetisch aus. Das ist wohl eine Berufskrankheit von Politikern.«
    Ben konnte nicht anders, er fand die Frau sympathisch. Sie sah nicht nur umwerfend gut aus für ihr Alter, sie schien auch über einen feinen Humor und sogar so etwas wie Mitgefühl zu verfügen - lauter Eigenschaften, die er an Frauen zu schätzen wusste.
    »Also gut, ich fahre für Sie zu AMT«, sagte er. »Ich hoffe nur, dass ich das mit dem USB-Stick auch hinkriege.«
    »Das schaffen Sie bestimmt.« Neal stand auf, und Ben wusste, dass die Unterredung zu Ende war. Die Senatorin
hatte, was sie wollte, jetzt war es für sie höchste Zeit, etwas anderes zu tun.
    »Wem gebe ich eigentlich den USB-Stick, wenn ich die Daten habe?«, fragte Ben.
    »Martin Larrick«, antwortete sie. »Aber nur persönlich und unter vier Augen. Offiziell existiert dieser Stick nicht. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja.« Er erhob sich ebenfalls. Neal war schon an der Tür.
    »Ach Ben, noch etwas«, sagte sie. »Es ist von ganz entscheidender Wichtigkeit, dass über die Vorfälle in Pembroke nichts an die Öffentlichkeit dringt. Kann ich auf Ihre Verschwiegenheit zählen?«
    »Finden Sie nicht, dass die Bürger dieses Landes von dieser Bedrohung erfahren sollten?«
    »Natürlich sollen sie das. Aber nur, wenn eine solche Bedrohung auch wirklich existiert. Bevor wir aber nicht wissen, was es mit diesem Virus wirklich auf sich hat, würden wir nur eine Massenpanik auslösen, und das wäre unverantwortlich. Erinnern Sie sich noch an die Hysterie wegen der Vogel- oder der Schweinegrippe? Da können wir Politiker uns den Mund fusselig reden und eine Aufklärungskampagne nach der anderen starten, die Leute brauchen nur das Wort Virus zu hören, und schon drehen sie völlig durch. Du meine Güte, ich kenne Menschen, die haben Todesangst vor dem Ebola-Virus, obwohl es hierzulande nachweislich noch nie aufgetreten ist. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Krankenhauskeim zu sterben, ist da ungleich höher.«
    Wahrscheinlich hat sie nur Angst um ihre Menschenkette, dachte Ben insgeheim. Andererseits hatte die Senatorin natürlich auch Recht. Es half nichts, den Menschen Angst vor etwas zu machen, von dem man noch nicht einmal
wusste, was es war. Für gewisse Zeitungen und Fernsehstationen wäre die Meldung über ein heimtückisches Killervirus aus der Giftküche der Army ein gefundenes Fressen, das sie auf jede nur erdenkliche Weise ausschlachten würden. Von den Folgen für Neals Menschenkette einmal ganz abgesehen, eine landesweite Panik am Nationalfeiertag nützte ja niemandem.
    »Eine frühzeitige Veröffentlichung dieser Geschichte würde auch Ihrer Tammy Fader schaden«, fügte Neal hinzu, als Ben nichts sagte. Offenbar glaubte sie, ihren Worten zusätzliches Gewicht geben zu müssen. »Wenn herauskommt, dass sie die undichte Stelle war, kann das schwerwiegende Konsequenzen für sie haben.«
    »Sie brauchen mich nicht mehr zu überzeugen«, sagte Ben. »Solange noch nicht bekannt ist, was es mit dem Virus auf sich hat, werde ich nicht an die Presse gehen. Schließlich arbeite ich für eine Behörde und weiß um meine Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Und wenn wir wissen, womit wir es zu tun haben, sind Sie bestimmt die Erste, die dieses Land über eine mögliche Gefahr aufklärt.«
    »Aber natürlich«, sagte Kathleen Neal und beschenkte Ben noch einmal mit dem Aufblitzen ihres berühmten Megawatt-Lächelns.

23
    14:07 UHR
MANASSAS, VIRGINIA
    Rudy Collins saß hinter dem Steuer seines blau-schwarzen BMW Z4 und genoss das sanfte und doch kraftvolle Geräusch des Sechszylindermotors unter der langen Motorhaube, dessen raubkatzenartiges Schnurren sich mit den rhythmischen Jazzklängen aus dem Autoradio und dem Trommeln des Regens auf das dünne Verdeck des Roadsters mischte. Collins liebte schnelle, PS-starke Autos. Auch wenn sie sich hier in Virginia, wo hinter jedem Baum ein Polizist mit Radarpistole lauern konnte, nie richtig ausfahren ließen, erfüllte ihn allein der Gedanke, dass er nur einmal kurz aufs Gas zu treten brauchte, um das fünfzigtausend Dollar teure Luxusgefährt in ein 250 Stundenkilometer schnelles Geschoss zu verwandeln, mit wohliger Befriedigung.
    Im Sprühnebel eines vor ihm fahrenden Tanklasters lenkte er den tiefliegenden Sportwagen vom Highway 66 auf die vom Regen glänzende Centreville

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