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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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kurz durch und redete los.
    »Bei meinem ersten Besuch im Irak, kurz nach Ausbruch des Zweiten Golfkriegs, gab die Army einen Empfang in einem großen Zelt. Es waren ein paar hundert Soldaten da, sowohl amerikanische als auch irakische. Einen Augenblick lang hielten wir uns alle an den Händen und feierten unseren großen Sieg über die Mächte der Unfreiheit. Das war ein sehr ergreifender Moment für mich … ich war zutiefst gerührt. Und ich dachte bei mir, was für ein intensives Gefühl es wohl wäre, wenn alle Menschen dieses Landes eines Tages Hand in Hand gegen Terrorismus und Ungerechtigkeit zusammenstehen würden? So wie wir es in diesem Zelt in der irakischen Wüste getan haben, nur wenige Stunden nach dem Sieg unserer tapferen Soldaten …«

43
    9:35 UHR
WASHINGTON HOSPITAL CENTER, WASHINGTON, DC
    Jack saß in der hintersten Ecke der Krankenhauscafeteria und trank schon die dritte Dose Red Bull, um die Müdigkeit zu vertreiben, die sich nach einer schlaflosen Nacht seiner zu bemächtigen drohte. Auch wenn die nette Schwester aus Jamaika ihm eine mit einem frischen Laken bezogene Liege in einem Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt hatte, war er die ganze Nacht über an seinem Laptop gesessen und hatte vergeblich versucht, die Daten zu knacken, die der Nanocomputer aus dem Firmennetzwerk von AMT gesaugt hatte. Er hatte mehrere legale und illegale Password-Recovery-Programme darüberlaufen lassen, die unter anderem sämtliche in einem großen Lexikon vorhandenen Wörter in verschiedenen Kombinationen als Passwort probierten, aber schließlich entnervt aufgegeben. Wer auch immer diese Daten verschlüsselt hatte, er hatte sein Handwerk verstanden und eine AES-Chiffre mit mindestens 256 Bit verwendet. Eine solche Verschlüsselung ließ sich nur mit roher Gewalt knacken, und dazu brauchte man entweder einen Supercomputer oder mehrere hundert Jahre Zeit. Die hatte Jack nicht, deshalb musste er warten, bis er mehr Rechenpower mobilisieren konnte. Weil er aber nun schon mal am Computer saß, hatte er sich danach noch ins Netzwerk
des Krankenhauses eingehackt und dort einige beunruhigende Entdeckungen gemacht.
    Vor Jack auf dem Tisch stand ein orangefarbenes Tablett mit den Überresten eines Muffins, den leeren Verpackungen von zwei Schokoriegeln und einem angebissenen Stück Käsepizza.
    »Sieht aus, als hättest du einen Riesenappetit heute Morgen«, sagte auf einmal eine Stimme über ihm. Jack blickte auf. »Der viele Zucker ist aber nicht gerade das Beste für deine Haut«, fügte Angie noch hinzu.
    Jack trank die Dose aus und stellte sie auf das Tablett. »Sehe ich so aus, als ob ich mir große Sorgen um meine Haut machen würde? Sagen Sie mir lieber, wie geht es meinem Vater?«
    »Soviel ich weiß, gut. Die Operation hat er gut überstanden, und ich denke, heute Abend wird er wieder auf dem Damm sein. Dank der Fortschritte in der Medizin, denen er und seinesgleichen leider viel zu oft unnötige Stolpersteine in den Weg legen.« Sie lachte bitter. »Naja, vielleicht wird ihm das eine Lehre sein. Ich trinke nur rasch einen Kaffee, damit ich wenigstens halbwegs wach werde, dann schaue ich nach ihm.«
    »Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?«, fragte Jack und schob sein Tablett zur Seite.
    »Vielen Dank.« Angie Howlett stellte ihre Kaffeetasse ab und nahm gegenüber von Jack Platz.
    »Dann meinen Sie also, er kommt durch? Wird er wieder ganz der Alte werden?«
    »Kommt drauf an, was du damit meinst. Wenn es bedeutet, dass er so weitermachen kann wie bisher, dann lautet die Antwort Nein. Dein Vater sieht so aus, als ob er
einen ziemlich ungesunden Lebenswandel gepflegt hätte. Das ist nicht sonderlich empfehlenswert, wenn man eine Schwäche im Bindegewebe der Aorta hat. Viele Leute bemerken das nicht oder führen die Beschwerden auf andere Ursachen zurück. Bis es dann eines Tages plötzlich ›peng‹ macht.«
    »So wie gestern Nacht?«
    »Genau. Dein Vater hatte eine Aortendissektion, die kurz vor einer Ruptur war. Er hatte großes Glück, dass ich gerade in der Nähe war, sonst wäre er vermutlich gestorben. Er muss seinen Lebensstil von Grund auf ändern. Keine Zigaretten mehr, keinen Alkohol, kein fettes Essen und viel Bewegung …«
    »Ob er die im Gefängnis kriegt?«
    »Wie bitte? Wieso soll dein Vater denn ins Gefängnis kommen?«
    »Nicht nur er. Sie und ich auch.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Sehen Sie sich mal das hier an«, sagte Jack und drehte seinen Laptop so, dass Angie das

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