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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Martin Larrick auf bestialische Weise umgebracht, und wenn dein Vater nicht gekommen wäre, hätte er auch mich getötet. Wenn ich Martin richtig verstanden habe, ist es gut möglich, dass der Mann kein wahnsinniger Einzeltäter ist, sondern Teil einer ganz großen Verschwörung, die irgendetwas mit meinem Herzpflaster zu tun hat und möglicherweise bis in höchste Politikerkreise hinaufreicht. Verstehst du? Wir sind alle in höchster Gefahr, und die Polizei kann uns dabei nicht helfen. Dein Vater muss so schnell wie möglich an einen sicheren Ort gebracht werden, damit ich ungestört mit ihm reden kann. Er ist der Einzige, der diese ganze Sache aufklären kann.«
    »Ist er denn transportfähig?«
    »Wozu meinst du eigentlich, dass ich so viel Energie in die Entwicklung von CardioPatch gesteckt habe?«

    »Dann haben Sie meinem Vater eines von Ihren noch nicht genehmigten Pflastern eingesetzt?«
    »Es war seine einzige Chance.«
    »Und die liegen hier im Krankenhaus einfach so herum?«
    »Nein, aber dein Vater hatte eines in seiner Jackentasche.«

44
    9:38 UHR
WASHINGTON HOSPITAL CENTER, WASHINGTON, DC
    Ben erwachte vom Klappern einer Metalljalousie. Nach dem Besuch der Schwester vorhin musste er wohl wieder eingeschlafen sein, und er wusste nicht, wie lange. Graues Tageslicht flutete ins Zimmer, und Ben sah einen Mann im weißen Kittel neben dem Fenster stehen.
    »Es regnet noch immer«, sagte der Mann.
    »Wer sind Sie?«, fragte Ben mit trockener Stimme. Er fühlte sich längst nicht mehr so gut wie vorhin, als er zum ersten Mal aufgewacht war. Abgesehen davon, dass ihm sämtliche Glieder wehtaten, spürte er einen dumpfen Schmerz, der sich von seiner Leiste bis hinauf in die linke Brusthälfte zog, und er litt unter brennendem Durst. Vermutlich lag das daran, dass die Narkose nun völlig abgeklungen war.
    »Ich bin Dr. Patterson«, antwortete der Mann. »Ich habe Sie gestern operiert. Wie fühlen Sie sich denn heute Morgen?«
    »Als wäre ich unter eine Dampfwalze geraten.«
    Der Arzt lachte leise und deutete auf Bens Kleider, die über einem Stuhl in der Ecke des Raumes hingen. »Bisschen ungewöhnlich, mitten in der Nacht ein Bad im Potomac zu nehmen, oder? Und das in voller Montur.«

    »Wo ist mein Sohn?«
    »Es geht ihm gut. Sie werden ihn bald sehen, aber zuerst müssen wir noch ein wenig miteinander plaudern. Ich hatte ja gestern keine Gelegenheit, Sie richtig kennenzulernen. Können Sie sich noch daran erinnern, was Ihnen zugestoßen ist?«
    Ben hatte keine Lust, irgendwelche Fragen zu beantworten. »Ich möchte meinen Sohn sehen.«
    »Tut mir leid, aber diese Befragung muss sein«, beharrte der Arzt in entschlossenem Ton. »Ich muss wissen, was Ihnen passiert ist, damit ich Sie optimal behandeln kann.«
    Wie eine Landschaft, die aus dem Morgennebel auftaucht, nahmen die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden in Bens Bewusstsein langsam Gestalt an - kleine Puzzleteilchen, die er erst sortieren und dann zusammensetzen musste: Das Treffen mit Larrick, die Fahrt zu AMT, das abstürzende Flugzeug und das explodierende Labor, Larricks grässlich verstümmelter Körper in der blutbespritzten Küche in Georgetown, die Schmerzen in der Brust, die gefesselte Frau in Larricks Wohnzimmer, die Verfolgungsjagd, das schwarze Wasser des Potomac, das über ihm zusammengeschlagen war und alles andere ausgelöscht hatte. Wie hätte er das alles diesem Arzt erzählen sollen?
    »Ich kann mich nicht erinnern«, log er. »Und außerdem habe ich Kopfschmerzen.«
    »Das ist nach so einer Operation normal«, sagte Dr. Patterson. »Die üblichen Nachwirkungen der Narkose. Aber konzentrieren Sie sich jetzt bitte. Ich muss wissen, was Sie gestern alles getan haben, bevor wir Sie aus dem Potomac gefischt haben.«
    »Wollen Sie mir nicht lieber erst etwas gegen meine
Kopfschmerzen geben?«, fragte Ben, dem der Arzt in zunehmendem Maße unsympathisch wurde. Seine tiefbraunen, fast schwarzen Augen waren mit einem stechenden Blick auf ihn fixiert, der ihm sehr unangenehm war. »Außerdem möchte ich erst meinen Sohn sehen.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Dr. Patterson und fing an, ihm die Infusionsnadel aus der Armbeuge zu ziehen.
    »Was tun Sie da?«, fragte Ben beunruhigt.
    »Ich verlege Sie auf eine andere Station, damit Sie Ihren Sohn sehen können. Hier in der OP-Nachsorge hat er keinen Zutritt.«
    Ben fand das ziemlich merkwürdig. Er lag schließlich in einem ganz normalen Krankenzimmer und nicht auf der Intensivstation.
    Der

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