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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Entscheidungen während der Kubakrise, Ronald Reagans Star-Wars-Fantasien oder die Schlachten der beiden Irakkriege analysiert worden. Die Planung einer Party zum Nationalfeiertag mit fünfzehn Millionen Gästen - eine Veranstaltung, wie die Welt sie bisher noch nicht gesehen hatte - gehörte eigentlich nicht hierher.
    Ich bin bereit, dachte Bernie. Gestiefelt und gespornt und gegen alles gewappnet. Besonders gegen Sie, Kathleen. Bernie konnte es sich leisten, selbstbewusst aufzutreten, schließlich hatte er schon viele spektakuläre Events organisiert
wie die Empfänge nach den Oscarverleihungen in Los Angeles und Hands Across America, die erste große Menschenkette quer über den amerikanischen Kontinent.
    Wenn Senatorin Neal die Braut von H.A.T. war, dann war Bernie der Bräutigam oder zumindest der Hochzeitslader.
    »Könnten wir bitte noch einmal die Karte sehen?«, fragte Neal. Bernie drückte auf eine Taste an seinem Laptop, und eine mehrfarbige Landkarte der Vereinigten Staaten erschien auf der LED-Wand hinter ihm. Eine dicke blaue Linie verlief von New York bis nach Los Angeles. Die Senatorin schob ihren Stuhl zurück.
    »Meine Damen und Herren«, begann sie. »Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte, aber dieses Bild hier sagt sogar mehr als Millionen von Worten. Dass sich fünfzehn Millionen Menschen morgen um Punkt 17 Uhr Ostküstenzeit …«
    »Das ist 14 Uhr Westküstenzeit«, warf Bernie ein.
    »… gleichzeitig an den Händen halten, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn wir Bernies Optimismus einmal außen vor lassen, gibt es doch eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten, die den planmäßigen Ablauf einer solchen Veranstaltung beeinträchtigen können.« Sie machte eine kurze Pause. »Die wichtigste Frage ist für mich, ob wir auch wirklich eine zusammenhängende Menschenkette zusammenbringen werden. Oder anders gefragt, Bernie, wieso sind Sie so sicher, dass H.A.T. keine Lücken haben wird wie damals Hands Across America ?«
    »Weil Hands Across America zwanzig Jahre her ist, Frau Senatorin«, erwiderte Bernie, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. »Damals gab es die ganzen modernen Kommunikationskanäle
wie Facebook und Twitter noch nicht, auf die wir bei H.A.T. zu einem großen Teil bauen.«
    Der Blick der Senatorin war so kalt und hart wie das Licht der Deckenlampen. »Aber was tun Sie, wenn es Ihnen trotz Facebook und Twitter nun nicht gelingt, mehr als fünf Millionen Menschen zu mobilisieren?«
    Bernie verschränkte die Arme. »Wir haben schon vorab dafür gesorgt, dass die Kette an neuralgischen Stellen geschlossen werden kann«, erwiderte er. »Von Froschmännern in den großen Flüssen bis hin zu texanischen Cowboys auf den Rücken ihrer Pferde, aber Sie haben natürlich Recht: Mit fünf Millionen können wir keine zusammenhängende Menschenkette bilden, die von Küste zu Küste reicht. Falls die Lücken nicht allzu groß sind, habe ich noch ein paar Sondereinheiten in der Hinterhand, mit denen wir sie schließen können.«
    »Lückenfüller?«, fragte jemand aus der Runde.
    »Nennen wir sie lieber Verbindungsglieder. Vor zwanzig Jahren habe ich zum Beispiel Boote in Häfen miteinander vertäuen oder Kühe auf einer Weide in New Mexico aneinander binden lassen, um die Kette weiterzuführen.«
    »Um es mal ganz klar zu sagen, Ihr Ziel, eine durchgehende Menschen kette zu bilden, ist damals nicht erreicht worden«, stellte Neal fest.
    »Stimmt. Aber 1986 hatte ich wirklich nur fünf Millionen. Morgen erwarten wir dagegen mindestens zwölf, wenn nicht fünfzehn. Lassen Sie es mich vielleicht so erklären …« Bernie spreizte die Arme im Winkel von fünfundvierzig Grad von seinem Körper ab. »Wenn ein durchschnittlicher Mensch seine Hände etwa so hält wie ich jetzt, dann überbrückt er eine Distanz von etwas mehr als einem Meter.
Wenn es uns also gelingt, mindestens sieben Millionen Menschen zu mobilisieren, sind wir auf der sicheren Seite, denn die Strecke, die wir festgelegt haben, ist etwa 7000 Kilometer lang.«
    Die um den Tisch Versammelten nickten zustimmend, nur Senatorin Neal schien noch immer nicht zufrieden.
    »Ihre Rechnung geht nicht auf, Bernie«, sagte sie.
    Bernard Rosenfeld ließ seine Hände sinken und spreizte sie nur noch ganz wenig vom Körper ab.
    »Na schön«, sagte er, »selbst wenn die Leute so stehen, kommen wir mit zehn Millionen hin …«
    »Das meine ich nicht. Mir geht es darum, dass sich die Masse dieser Menschen in den großen Städten

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