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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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befinden wird und nicht draußen auf dem flachen Land, wo wir sie brauchen.«
    »Aber genau dafür halten wir eine ganze Armada von Bussen bereit, um die Leute dahin zu karren, wo wir sie brauchen.«
    »Auch in die Wüste?«
    »Wenn’s sein muss, sogar ins Black Rock Desert, wo uns die Veranstalter vom Burning Man ihre Beteiligung zugesagt haben.« Es war eine von seinen brillantesten Ideen, die Menschenkette mit einer Sonderveranstaltung des beliebten Kunstevents zu verbinden. »Auch ganz Nevada bis hinauf nach Reno ist gesichert, dort wollen die Leute sogar gemeinsam singen. Apropos Singen, Hands To Heal, das offizielle Lied von H.A.T., ist nun schon seit drei Wochen Nummer eins und hat mit dieser Platzierung inzwischen We Are The World von Michael Jackson und Lionel Ritchie überholt.« Bernie grinste breit. »Green Day und Bruce Springsteen sind eben eine geniale Kombination.«

    Neal ließ sich jedoch offenbar nicht beeindrucken. »ABC-News hat Ihre letzte Menschenkette - ich zitiere wörtlich - ›einen der ambitioniertesten Flops in der Geschichte der USA‹ genannt. Ich möchte sichergehen, dass das morgen bei unserer Veranstaltung nicht der Fall sein wird.«
    Sie trat ans Podium und bedeutete Bernie mit einer herrischen Geste, dass er sich setzen solle. Mit einem Laserpointer ging sie auf der Karte alle größeren Städte entlang der Menschenkette durch und zählte auf, wie viele Menschen in jeder Stadt erwartet wurden. Die Menschenkette sollte am Ground Zero in New York beginnen, wo einst das World Trade Center gestanden hatte. Von dort ging es über New Jersey, Pennsylvania und Maryland die Ostküste entlang nach Washington, wo sie den Rosengarten des Weißen Hauses durchqueren würde, bevor sie vor dem Kapitol vorbei und die Mall hinunter lief. Von Washington aus ging es durch Virginia nach Westen und über Cleveland, Chicago und St. Louis hinunter nach Memphis und Dallas. Von Texas aus sollte die Menschenkette dann über die Ebenen und Wüsten nach Phoenix und Reno gelangen und von dort aus weiter nach San Francisco, Los Angeles und schließlich nach San Diego.
    Als Neal mit ihrer Aufzählung fertig war, hob sie die Hände und sagte: »Wenn alles so läuft, wie Bernie geplant hat, werden morgen fünfzehn Millionen Amerikaner überall in diesem Land auf der Straße stehen, sich die Hände reichen und God Bless America singen.«
    »Und den Hochzeitsmarsch«, ergänzte Bernie. »Vergessen Sie nicht, dass wir vierzig Paare haben, die sich in der Menschenkette das Ja-Wort geben wollen. Darunter auch zwei gleichgeschlechtliche Paare in San Francisco.«

    Am Tisch waren einige leise Lacher zu hören.
    »Hat jemand noch Fragen?«, wollte Neal wissen. Niemand meldete sich.
    »Dann war’s das, was die operative Seite anbelangt. Als Nächstes bitte ich unseren Finanzexperten um seinen Situationsbericht.«
    Bernie spielte wieder mit seinem Ohrring, und ein breites Grinsen erschien auf seinem ledrig gebräunten Gesicht. Er freute sich schon darauf, den Jungs in Hollywood von seinem Auftritt im Heiligtum des amerikanischen Militarismus berichten zu können.

55
    14:00 UHR
BIOMETRIX ZENTRALE, LAKE ANNA, VIRGINIA
    »Wow, das nenne ich ein voll fettes Büro«, sagte Jack und ließ sich in einen der breiten Ledersessel fallen. Durch eine zwei Stockwerke hohe Glasfront hatte man einen ungehinderten Blick auf den regenverhangenen Lake Anna.
    »Mach’s dir nur bequem«, sagte Angie, die Ben in einem Rollstuhl in ihr Büro schob. Als Angie draußen am Steg den Rollstuhl geholt hatte, war Ben nicht gerade begeistert gewesen, aber Angie hatte sich auf keine Diskussion eingelassen.
    »Kann ich jetzt endlich aufstehen?«, fragte Ben, als Angie den Rollstuhl vor ihren Schreibtisch lenkte. Er fühlte sich in dem Ding wie ein alter, kranker Mann, insbesondere wenn eine attraktive Frau wie Angie ihn darin herumschob.
    »Tun Sie mir den Gefallen, Ben, und schonen Sie sich noch eine Weile«, sagte Angie, während sie aus einer großen Karaffe Wasser in ein Glas goss. »Hier, trinken Sie. Das ist auch wichtig.«
    Ben trank das halbe Glas auf einmal aus. Er fühlte sich tatsächlich wie ausgetrocknet.
    »So, und jetzt seien Sie ein guter Junge und nehmen noch diese Tabletten hier.«
    »Was ist das?«

    »Ein Mittel zum Blutdrucksenken. Das brauchen Sie in Ihrem Zustand.«
    »Was haben Sie eigentlich mit mir gemacht, Angie?«, fragte Ben. »Jack hat mir erzählt, dass Sie ihm geholfen haben, mich aus dem Fluss zu ziehen, und mich dann

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