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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die eine halbe Ewigkeit senkrecht in der Luft stehend auszuharren schien, ehe sie schäumend in sich zusammenfiel.
    Cabrillos erster Befehl, während er gestützt von Max ins Operations-Zentrum hüpfte, galt einem Angehörigen der Mannschaft, den er in seine Kabine schickte, um ihm eine Beinprothese zu holen. Er kam sich reichlich lächerlich vor, als er wie der Krüppel, der er einfach nicht sein wollte, durch das Schiff hüpfte.
    Der High-Tech-Raum summte von mühsam gebändigter Energie, die die Luft elektrisch auflud. Eric und Mark Murphy nahmen ihre angestammten Plätze ein. Hali Kasim saß rechts von ihnen und überwachte die gesamte Kommunikation. Linc hatte die Radarstation übernommen, die normalerweise von Linda Ross besetzt wurde, wenn dem Schiff irgendeine Gefahr drohte. Gomez Adams saß an einer Reservestation und ließ eine unbemannte Flugdrohne über dem Gebiet kreisen. Die Drohne – im Grunde nichts anderes als ein großes ferngesteuertes Flugzeug – war mit einer hochauflösenden Minicam ausgerüstet, die erstaunlich scharfe und detailreiche Realzeit-Bilder lieferte.
    »Lagebericht«, verlangte Juan, während er sich in den Kirk-Chair fallen ließ.
    »Ein einzelner Raketenzerstörer der Hainan-Klasse in etwa zwölftausend Metern an Steuerbord mit vierzehn Knoten auf Rendezvouskurs«, meldete Eric.
    »Wie sieht es mit unseren Waffen aus?«, wollte Cabrillo wissen.
    Mark Murphy, der während der Kampfeinsätze mit den Waffensystemen der Oregon herumjonglierte, hatte die Anfrage bereits erwartet.
    »Eine Exocet ist zielprogrammiert, und ich habe die 120-mm-Kanone ausgefahren. Außerdem sind zwei Gatlings bereit für die Raketenabwehr.«
    Die Exocets wurden aus Röhren im Deck gestartet, deren Verschlüsse wie völlig normale Inspektionspunkte aussahen. Die Gatling Guns waren im Rumpf installiert und wurden durch Stahlplatten geschützt, die wie Türen aufschwingen konnten. Die große Kanone, die mit dem gleichen Feuerleitsystem ausgestattet war wie ein M1A1-Abrams-Kampfpanzer, befand sich in einem Gehäuse im Bug. Muschelförmige Klappen öffneten sich nach außen, und die Kanone saß auf einer hydraulischen Lafette, die ihr zu einem Schussfeld von fast einhundertachtzig Grad verhalf. Das einzige Manko des Systems bestand darin, dass die Kanone von der Ladeautomatik getrennt werden musste, wenn sie in den Randbereichen des Schussfeldes eingesetzt werden sollte.
    Auf dem Hauptbildschirm war ein Luftbild von dem birmanischen Kriegsschiff zu sehen, wie es durch die Wellen pflügte. Alle paar Sekunden wallte ein Watteball aus einem der Zwillingsrohre ihrer Geschütztürme, aus denen es weiterhin auf die Oregon feuerte. Das Schiff war knapp sechzig Meter lang, hatte einen messerscharfen Bug und einen kastenförmigen Decksaufbau. Die Bildschirmauflösung war hoch genug, um zu erkennen, dass das Schiff schon einige Jahre auf dem Buckel hatte.
    Cabrillo rief die technischen Daten des in China erbauten Kanonenbootes auf und gab ein lautes Knurren von sich, als er sah, dass es eine Höchstgeschwindigkeit von dreißig Knoten schaffte. Die Oregon könnte ihm immer noch entkommen, aber sie befände sich für einen unangenehm langen Zeitraum in Reichweite des 57-mm-Deckgeschützes.
    »Moment, was meintest du, wie schnell kommt das Schiff näher?«, fragte er.
    »Mit vierzehn Knoten.«
    »Man muss die Dritte Welt lieben«, sagte Juan. »Sie haben nicht das Geld für eine anständige Wartung. Ich wette, diese vierzehn Knoten sind alles, was sie aus dem Kahn herausholen können.«
    Eine Alarmsirene ertönte an der Radarstation. »Der Zerstörer hat uns im Visier«, warnte Linc.
    »Stören!«
    »Es wurde ein Raketenstart registriert.«
    »Murph?«
    »Ich hab sie.«
    Die Gatling-Kanone an Backbord suchte mit ihrem eigenen Radar den Himmel ab und fand die große Rakete, die dicht über der Wasseroberfläche mit Höchstgeschwindigkeit auf sie zuraste. Mit ihrem dreihundert Pfund schweren Sprenggefechtskopf würde die Rakete ein Loch in die Oregon reißen, das groß genug wäre, um mit dem Schaden zu konkurrieren, der der USS Cole zugefügt worden war. Der Rechenchip der Gatling analysierte die Bedrohung, verbesserte die Zielgenauigkeit und gab vier Sekunden lange Feuerstöße ab. Dabei klang es nicht wie eine Kanone, die abgefeuert wurde, sondern eher wie eine mechanische Säge im industriellen Großeinsatz.
    Gleichzeitig schleuderten spezielle Vorrichtungen eine Wolke dünner Aluminiumstreifen in die Luft, die die Oregon

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