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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Glas Eistee servierte und der Sanitäter die Infusionsnadel in seinen linken Unterarm stach, damit er den rechten Arm zum Essen benutzen konnte.
    »Gibt es etwas Neues von MacD?«, erkundigte er sich.
    »Tut mir leid. Keine Veränderung. Er ist immer noch bewusstlos.«
    Juan fluchte leise.
    Eddie Seng und Max Hanley kamen wenig später herein, gefolgt von Eric Stone und Mark Murphy. Die beiden Technik-Freaks hatten Laptops mitgebracht, mit denen sie sich ins WiFi-System des Schiffes einklinken konnten, und diskutierten darüber, welches das sinnloseste App für das iPhone sei.
    Jeder bediente sich von den Speisen und nahm dann seinen gewohnten Platz am Tisch ein. Lindas leerer Sessel war eine traurige Erinnerung daran, weshalb sie zusammengekommen waren, und das Fehlen ihres elfenhaften Gesichts und ihrer geistreichen witzigen Bemerkungen sorgte für eine ernste Stimmung.
    »Okay«, begann Juan und legte seine Serviette beiseite. »Sehen wir uns erst einmal an, was wir wissen. Roland Croissard hat uns getäuscht. Dass er uns engagiert hat, damit wir seine Tochter suchen, war nur ein Vorwand, um seinem Handlanger, Smith, zu helfen, nach Myanmar zu kommen und dort zu stehlen, was immer ein kleiner Rucksack enthalten haben mag, den wir bei der Leiche von jemandem gefunden haben, von dem ich nur annehmen kann, dass er zu einem Team gehörte, das einige Zeit früher ins Land geschickt worden war.«
    »Dessen Scheitern war der Grund, weshalb wir hinzugezogen wurden«, unterstrich Max. Es klang logisch, und alle nickten zustimmend.
    »Was befand sich in dem Rucksack?«, fragte Eddie.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Juan. »Wahrscheinlich etwas, das aus einem alten Buddha-Tempel gestohlen wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, war ein Holzpodest im Hauptgebetsraum beschädigt. Was es auch war, es dürfte dort versteckt gewesen sein.«
    »Es ist nur so eine Idee«, ergriff Max das Wort, »aber was wäre denn, wenn Croissard absolut sauber ist und Smith derjenige war, der uns getäuscht hat?«
    »Hat irgendjemand mit ihm Kontakt aufnehmen können, seit die Mission gescheitert ist?« Juan blickte fragend in die Runde.
    »Nein«, gab Hanley zu.
    »Außerdem«, fügte Juan hinzu, »wurden wir losgeschickt, um seine angeblich verschollene Tochter zu suchen. Ich bin mir jetzt sicher, dass es sich bei der Leiche im Fluss um einen schlanken Mann mit langem Haar gehandelt hat. Habt ihr versucht, Croissard unter seiner Büronummer anzurufen und nicht nur sein Mobiltelefon?«
    »Ja. Wir haben es sogar geschafft, bis zu seiner Privatsekretärin vorzudringen. Sie sagt, dass er auf Reisen und daher unerreichbar sei.«
    »Das typische Ausweichmanöver«, fasste Juan zusammen. Er sah zu Mark und Eric hinüber. »Versucht mal, ihn aufzustöbern. Ich bin sicher, dass er mit einem Privatjet nach Singapur gekommen ist. Findet heraus, mit welchem und wohin er nach unserem Treffen geflogen ist. Wahrscheinlich gehört die Maschine seiner Firma. Daher dürfte das nicht allzu schwierig sein.«
    »Was ist mit dem Attentat in Singapur?«, fragte Max. »Ändert das, was wir mittlerweile wissen, unsere Betrachtungsweise?«
    »Ich hatte während meiner Gefangenschaft Zeit zum Nachdenken. Ich kann nicht erkennen, wie Croissards Betrug unsere Meinung über das Attentat beeinflussen sollte. Ich glaube immer noch, dass es so war, wie ich ursprünglich angenommen habe. Falscher Ort und falsche Zeit. Die einzige Frage, die sich mir stellt, ist: Warum? Warum hat Croissard das getan? Warum hat er uns engagiert, nur um uns an der Nase herumzuführen?«
    »Weil er genau wusste, dass wir ihm das, was er haben wollte, niemals beschaffen würden«, sagte Eric. Er hatte sich ein wenig Curry auf sein Button-Down-Hemd gekleckert und mit einer feuchten Serviette daran herumgerieben, bis nur noch ein blassgelber Fleck zu sehen war. »Croissard kam durch den zypriotischen Informationsmakler, L’Enfant, zu uns, richtig? Er weiß also darüber Bescheid, welche Missionen wir üblicherweise übernehmen. Damit wir auf sein Angebot wunschgemäß reagierten, musste Croissard mit etwas kommen, von dem er wusste, dass es unser Interesse wecken würde. Und sei mal ehrlich, Juan, wärest du in der Lage, der Versuchung zu widerstehen, die bildschöne Tochter eines Milliardärs zu retten? Könnte das überhaupt einer von uns?«
    »Die schöne Frau in Not«, knurrte Max. »Die älteste List der Welt.«
    »Da ist noch ein anderer Punkt, der mich nachdenklich stimmt«, warf Mark Murphy ein.

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