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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schifffahrtsroute der Welt, und die an einen innerstädtischen Verkehrsstau erinnernden Verhältnisse hatten die Oregon gezwungen, auf den Einsatz ihrer gesamten technischen Fähigkeiten weitgehend zu verzichten.
    Dies war nicht Juans übliche Wache. Es war acht Uhr abends, und die dritte Wache hatte das Steuer übernommen. Hinter ihnen sank die Sonne eilig dem Horizont entgegen und verwandelte das Meer in eine wellige Platte polierten Kupfers. Sobald sie untergegangen wäre, das wusste er, würde der Schiffsverkehr noch langsamer werden. Die großen Containerschiffe und Tanker verfügten über moderne Navigationshilfen und konnten ihre Reisegeschwindigkeit unter nahezu allen Bedingungen beibehalten. Vielmehr würde die Verzögerung durch die zahlreichen Fischerboote und Küstenfrachter hervorgerufen werden, denen sie ständig ausweichen mussten.
    Sein einziger Trost war, dass sie sich dem Ende der engen Wasserstraße näherten. Sobald sie die offene See erreichten, könnte er seinem geliebten Schiff wieder die Zügel schießen lassen und den magnetohydrodynamischen Antrieb auf volle Kraft hochfahren.
    »Guten Abend allerseits«, machte Julia Huxley sich bemerkbar, während sie das Operations-Zentrum durch eine Tür im hinteren Teil des Raums betrat. Bekleidet mit einem Krankenhausnachthemd saß MacD Lawless vor ihr in einem Rollstuhl. »Ich veranstalte mit meinem Patienten eine kleine Rundfahrt. Du erinnerst dich sicherlich, Juan, dass er bisher lediglich den kurzen Korridor auf der anderen Seite der Kantine zu sehen bekommen hat.«
    »Donnerwetter«, sagte Lawless mit großen Augen. »Das sieht ja wie die Kommandobrücke der Enterprise aus. Und dort hat Chris Pine gesessen.«
    »Wer?«, fragte Cabrillo.
    »Chris Pine. Er spielt den Kirk in den Kinofilmen.«
    Juan schenkte sich einen Kommentar zu dieser Bemerkung, um nicht zu verraten, wie weit er in gewissen Dingen hinter der Zeit her hinkte. »Wie geht es Ihnen?«
    »Mir fällt die Decke auf den Kopf, um ehrlich zu sein«, antwortete er gedehnt. »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Ich kann es nicht ertragen, den ganzen Tag im Bett zu liegen. Sagen Sie mal, wo sind wir eigentlich?«
    »In der Straße von Malakka.«
    »Wir kommen aber schnell voran«, stellte Lawless fest.
    »Das alte Mädchen hat einiges mehr unter der Haube, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Allerdings machen wir im Augenblick wegen des verdammten Verkehrs nicht mehr als fünfzehn Knoten.«
    Lawless studierte den Sichtschirm. »Das sieht da draußen wie auf der I-10 in der Heimat aus.«
    »Ich bin in Kalifornien aufgewachsen«, erklärte ihm Juan. »Sie wissen nicht, was dichter Verkehr ist, bevor Sie die 405 gesehen haben. Was hat Julia Ihnen sonst noch gezeigt?«
    »Ihren Speisesaal, der das Eleganteste ist, was ich jemals gesehen habe. Das muss ich zugeben. Dann den Swimmingpool, der einfach atemberaubend war, die Turnhalle und einige Mannschaftsquartiere. Was sonst noch? Die Bootsgarage und den Hangar. Ich muss Ihnen gestehen, Chef, Sie haben mir über dieses Schiff keine Märchen erzählt. Es ist wirklich sensationell.«
    »Dabei haben Sie höchstens erst die Hälfte zu Gesicht bekommen. Unten im Kiel befinden sich große Tore, die wir öffnen können, um Unterseeboote ins Wasser abzulassen oder aufzunehmen. Und dann sollten Sie noch wissen, dass die Oregon über mehr Feuerkraft verfügt als jedes andere Schiff auf den Weltmeeren.«
    »Verdirb mir doch nicht alles«, schimpfte Julia.
    »Sobald Sie sich besser fühlen«, sagte Juan, »reden wir über Ihre Kabine. Sie ist zurzeit noch leer, aber wenn Ihnen klar ist, wie Sie sie eingerichtet haben wollen, dann werden wir dafür sorgen.«
    »Ich hab mit ein paar anderen Typen in einer ehemaligen Karosseriewerkstatt in Kabul zusammengewohnt, und davor hat Uncle Sam für meine Unterbringung gesorgt. Ich habe also nicht die geringste Ahnung von Innenarchitektur.«
    »Dann reden Sie mit Linc. Er hat sich für eine Koje und einen Stahlspind entschieden und den Rest der Einrichtungsbeihilfe in eine Harley Fat Boy gesteckt, die unten im Laderaum steht.«
    »Diesen Stil mag ich.«
    Wieder ergriff Julia das Wort. »Sie können später noch ausgiebig über Ihre neue Motorradgang diskutieren. Jetzt bringe ich Sie aber erst mal in die Krankenstation zurück.«
    »Jawohl, Ma’am«, sagte Lawless mit einer Stimme, die so trotzig klang wie die eines störrischen Kindes, und zwinkerte Cabrillo zu.
    In diesem Moment stürmten Eric

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