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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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anschauen.«
    »Das habe ich getan«, sagte Cabrillo. »Er hatte die am schlimmsten zugerichteten Fingerknöchel, die ich je in meinem Leben gesehen habe.«
    Lawless kicherte, aber die Schmerzen ließen ihn aufstöhnen. »Tun Sie das bitte nicht. Bringen Sie mich nicht zum Lachen. Es tut einfach zu weh.« MacD wurde plötzlich ernst, da ihm einfiel, mit wem er redete und wie er unter Soe Thans Folter zusammengebrochen war. »Es tut mir leid, Juan. Wirklich. Ich hatte keine Ahnung, dass es so schlimm werden würde.«
    Ihm kamen fast die Tränen.
    »Zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf. Sie haben nur meinen Namen und den Namen des Schiffes genannt – ein Name, wie ich hinzufügen darf, der auf dem Heckspiegel eher selten zu lesen ist. Hätten Sie ihm nicht verraten, wer ich bin, hätte sich die chinesische Regierung nicht um ein Arrangement bemüht, um uns nach Peking zu schaffen, und Eddie hätte sich keinen Weg ausdenken können, wie er unsere armseligen Hintern in Sicherheit bringen konnte. Ohne es zu wollen, haben Sie uns das Leben gerettet.«
    Lawless sah Juan zweifelnd an, als könne er nicht glauben, dass seine Schwäche einen positiven Aspekt gehabt hatte.
    »Ernsthaft«, fuhr Cabrillo fort. »Wir säßen jetzt beide in einem chinesischen Gefängnis mit Aussicht auf ein Lebenslänglich, wenn Sie Thans Fragen nicht beantwortet hätten. Wenn Sie sich mies fühlen, weil Sie zusammengebrochen sind, dann kann ich das verstehen, aber Sie sollten sich auch klarmachen, dass Sie dadurch unsere Flucht erst ermöglicht haben. So schlimm vieles aussehen mag, es kann auch seine guten Seiten haben. Worüber Sie sich klar werden müssen, ist, worauf Sie sich konzentrieren wollen. Wenn Sie die falsche Wahl treffen, habe ich keine weitere Verwendung für Sie. Okay?«
    MacD räusperte sich. »Ich verstehe. Und danke. Unter diesem Aspekt hatte ich das Ganze noch nicht betrachtet. Dann scheint es ja so, als wäre es bereits das zweite Mal, dass ich Ihnen das Leben gerettet habe.« Er versuchte zu lächeln, schaffte es jedoch noch nicht so richtig.
    Juan wusste, dass Lawless darüber hinwegkommen würde, und er wusste auch, dass ihn anzuheuern seit langem das Klügste gewesen war, das er getan hatte. »Ruhen Sie sich aus. Im Augenblick verfolgen wir Linda, daher wird diese Sache in ein paar Tagen nicht mehr sein als eine Episode, die wir uns bei einem Drink erzählen.«
    »Wie bitte? Warten Sie. Sie verfolgen Linda?«
    »Jeder aktive Agent der Corporation hat einen Ortungschip im Oberschenkel. Er wird biometrisch in Gang gehalten und kann von Satelliten angepeilt werden. Wir sind momentan nach Brunei unterwegs. Zur letzten Position, von der aus ihr Chip ein Signal gesendet hat. Wir werden sie zurückholen. Keine Bange.«
    »Keine Bange«, wiederholte Lawless.
    Cabrillo nickte Hux zu und verließ die Krankenstation, das Gesicht voller Sorgenfalten.

14
    Die Oregon stampfte unermüdlich vorwärts, gleichermaßen von der Unruhe ihres Kapitäns wie auch von ihren bemerkenswerten Maschinen angetrieben. Sie hatten das Glück, dass die See weitgehend ruhig war, denn bei den Geschwindigkeiten, die das Schiff erreichen konnte, wäre die Fahrt ein wilder Höllenritt gewesen, wenn auch nur mäßiger Seegang geherrscht hätte. Gewöhnlich vermied man eine direkte Route zu dem jeweiligen Ziel, damit niemand einen Eindruck von den wahren Fähigkeiten des Schiffes erhielt. Aber nicht dieses Mal. Es war Cabrillo gleichgültig, wer sie mit mehr als vierzig Knoten durch die Wellen pflügen sah. Sie wurden mehrmals angerufen, meist von gelangweilten Funkern, die wissen wollten, wer oder was sie seien. Auf Befehl des Chefs der Corporation hielt die Oregon jedoch strikte Funkstille ein.
    Die einzigen Maßnahmen, um annähernd normal zu erscheinen, bestanden in den Wolken künstlichen Qualms, die aus dem einzelnen Schornstein des Schiffes ausgestoßen wurden. Die meisten Seeleute, die die Oregon vorbeiziehen sahen, vermuteten, dass der alte Trampfrachter mit Gasturbinen ausgestattet worden war.
    Während er in seinem Sessel im Operations-Zentrum saß und den Arm in der Schlinge hatte – auch wenn eine regelmäßige Dosis Advil seine Schmerzen in erträglichen Grenzen hielt –, beobachtete Cabrillo das Vorbeiziehen des Ozeans auf dem großen Monitor. Zu seiner Rechten befand sich ein riesiger Radarschirm, der die Positionen der Schiffe in seiner direkten Umgebung zeigte. Die Straße von Malakka war die wahrscheinlich am stärksten frequentierte

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