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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Knoten Geschwindigkeit auf die Reise gehen. Damit war es wesentlich schneller als ein herkömmlicher Schleppzug, der mit einer so schwerfälligen Last wie einer Ölplattform kaum fünf Knoten schaffte.
    Eric beugte sich wieder über den Laptop, und seine Finger flogen über die Tasten, als er Datenbanken und Firmenarchive durchsuchte. Nach vier Minuten, in denen die einzigen Geräusche im Operations-Zentrum das unterschwellige Pulsieren der Schiffsmaschinen und das Rauschen der Luft in den Belüftungsschächten waren, blickte er auf. »Es gibt nur fünf Schwerlastschiffe auf der Welt, die groß genug sind, um eine Plattform wie J-61 zu tragen. Zwei stehen bei der U. S. Navy unter Vertrag und transportieren Kriegsschiffe, damit deren Maschinen geschont werden und keine zusätzlichen Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen, während sie zu ihrem Bestimmungsort unterwegs sind. Ein anderes Schwerlastschiff ist zurzeit in Richtung Nordsee unterwegs und bringt einen Bohrturm von der Werft in Korea zu den Erdgasfeldern, und ein Schiff hat soeben eine Ölplattform in Angola abgeliefert. Das fünfte transportiert eine ganze Ladung Luxusjachten vom Mittelmeer in die Karibik. Es sieht so aus, als wechselte soeben die Jachtsaison. Tut mir leid, Juan, aber so gut deine Idee auch war, sie haut nicht ganz hin.«
    Ein enttäuschter Ausdruck breitete sich auf Cabrillos Miene aus. Er war so sicher gewesen, auf dem richtigen Weg zu sein.
    »Nicht so eilig«, sagte Mark Murphy. Während sich Stone mit einem Laptop beschäftigt hatte, war Murph mit seinem iPad auch nicht untätig gewesen, über das er ebenfalls drahtlos mit dem Cray-Supercomputer des Schiffes kommunizieren konnte. »Groissard unterhält eine ganze Reihe von Briefkastenfirmen, die alle auf den Kanalinseln registriert sind. Keine davon ist bis vor etwa einer Woche aktiv gewesen. Da es sich offenbar um einen längerfristigen Plan handelt, habe ich mich nur flüchtig umgeschaut. Die Firma heißt Vantage Partners PLC und wurde von einer Offshore-Bank auf den Cayman-Inseln gegründet. Ihre einzige Aufgabe als eingetragene Rechtsperson bestand darin, sich selbst an eine brasilianische Firma zu verkaufen. Ich habe dann die Suche abgebrochen, da ich der Meinung war, es handele sich um einen völlig legalen Vorgang, der nichts mit Croissards Plänen in Myanmar zu tun hat.«
    »Ich gehe davon aus, dass du noch ein wenig tiefer gegraben hast«, sagte Juan.
    »Habe ich. Die brasilianische Firma hat einen Ableger in Indonesien, der eine Abwrackwerft betreibt. Es wurden keine finanziellen Details dieser geschäftlichen Transaktionen offen gelegt, aber ich denke, dass Croissard Vantage Partners für erheblich weniger verkauft haben dürfte, als ihn die Gründung gekostet hat, um auf diesem Weg in Besitz der Abwrackwerft und aller Schiffe zu gelangen, die vertragsgemäß dort zerlegt werden sollen.«
    »Könnte es sein, das eins dieser Schiffe zufällig ein Schwerlastschiff ist?«
    »Warte noch einen Moment, ich habe mich gleich vollständig in den Computer der Firma gehackt.« Noch während er das sagte und auf sein iPad starrte, erschien ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht. »Ich hab’s schon. Zurzeit nehmen sie drei Schiffe auseinander. Zwei Fischereifrachter und einen Massengutfrachter. Der nächste Auftrag ist die MS Hercules, Schwerlast-FLO-FLO, die auf Grund einer Insolvenzvereinbarung seines Eigentümers verschrottet wird. Hier steht, dass sie aus eigener Kraft dort eingetroffen ist, daher dürfte sie noch in einem funktionsfähigen Zustand sein.«
    »Bingo!«, rief Cabrillo triumphierend. »So haben sie den Bohrturm bewegt. Croissard hat sich einfach ein Schwerlastschiff gekauft.«
    »Das bringt uns zur nächsten Frage«, sagte Eric. »Warum? Warum wollte er überhaupt den Standort der Bohrinsel wechseln?«
    »Ganz sicher nicht, weil Linda an Bord ist«, erwiderte Juan. »Es muss noch etwas anderes darauf sein, von dem Croissard nicht will, dass es von irgendjemandem gefunden wird.«
    »Es muss etwas ziemlich Großes sein«, sagte Murph. »Sonst hätten sie es einfach von der Insel herunterholen und damit verschwinden können.«
    Cabrillo schwieg und dachte nach. Ihn interessierte nicht das Warum, sondern er wollte viel lieber wissen, wohin Croissard die Insel brachte. Er drückte auf der Tastatur herum, die in die Armlehne seines Sessels eingebaut war, und rief eine Karte des Südchinesischen Meeres auf. Da waren die großen indonesischen Inseln Java, Sumatra und

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