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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fahrstühlen herauszukommen.«
    »Wem sagen Sie das«, meinte Cabrillo. »Nachdem die Chinesen mir das Bein weggesprengt haben, habe ich drei Monate lang in einem solchen Ding gesessen, ehe ich mit einer Prothese laufen konnte.«
    »Ich dachte, ein wenig frische Luft würde mir guttun, aber ich wurde gewarnt, mich vom Hauptdeck lieber fernzuhalten.«
    »Solange Sie nichts für einen windzerzausten Look übrig haben, ist das allerdings ein Rat, den Sie befolgen sollten. Wir sind mit mehr als vierzig Knoten unterwegs.«
    Lawless konnte seine Verblüffung nicht verbergen. Weil er in einem Rollstuhl saß, konnte er durch die Fenster der Kommandobrücke nur Himmel sehen. Cabrillo erhob sich aus seinem Sessel und ging zur Brückennocktür auf der Backbordseite. Es war eine Schiebetür, so dass sie bei sämtlichen äußeren Bedingungen geöffnet werden konnte. Sobald sie nur ein paar Zentimeter aufgeglitten war, heulten Windböen in Hurrikanstärke durch den Spalt und brachten die antike Seekarte, die auf dem Tisch lag und durch ebenso alte Bücher über Navigation an Ort und Stelle fixiert wurde, zum Flattern. Obgleich noch früher Morgen, war die Luft heiß und feucht, aber bei dem Tempo, mit dem sie durch die Kommandobrücke wehte, brachte sie dennoch ein wenig Erfrischung.
    Cabrillo öffnete die Tür vollständig und trat zurück, damit MacD seinen Rollstuhl auf die Brückennock bugsieren konnte. Sein Haar flatterte um seinen Kopf herum, und er musste die Stimme erheben, um sich bei dem Sturm überhaupt verständlich zu machen. »Das ist unglaublich. Ich hatte keine Ahnung, dass sich ein so großes Schiff derart schnell vorwärts bewegen kann.«
    »Es gibt auf sämtlichen Meeren nichts Vergleichbares«, erklärte Juan voller Stolz.
    Lawless blickte eine Minute lang mit undurchdringlicher Miene auf das Meer hinaus, dann rollte er sich wieder rückwärts hinein. Cabrillo schloss die Tür.
    »Ich sollte wohl lieber in die Krankenstation zurückkehren«, sagte Lawless widerstrebend. »Doc Huxley weiß nicht, dass ich mich weggeschlichen habe. Viel Glück heute.« Er streckte eine Hand aus.
    Juan machte keine Anstalten, sie zu ergreifen. »Tut mir leid, aber in diesem Punkt sind wir ein wenig abergläubisch. Wünsche jemandem vor einer Mission niemals Glück.«
    »Oh, Verzeihung. Ich wusste nicht …«
    »Machen Sie sich nichts draus. Jetzt wissen Sie es und bringen die Nerven der anderen mit gut gemeinten Wünschen nicht mehr zum Flattern.«
    »Wie wäre es damit? Bis später. «
    Cabrillo nickte. »Sie haben es erfasst. Dann also bis später.«
    Auf Juans Befehl gingen die Maschinen der Oregon in Umkehrschub, als sie die Grenze des Leistungsradius erreichten, den der Hubschrauber besaß. Damit hätten sie nur wenig Zeit über dem Zielgebiet zur Verfügung, aber er wollte die Hercules so schnell wie möglich orten. Falls er sich verrechnet hatte und das FLO-FLO-Schwerlastschiff nicht zum Palawan-Graben unterwegs war, hätten sie praktisch keine Chance, es vom Hubschrauber aus zu finden, ganz gleich wie lange sie sich über dem Zielgebiet aufhalten konnten. Das Schiff und seine Fracht wären längst verschwunden.
    Der Anstellwinkel der Flügelräder in den auf Hochglanz polierten Antriebsröhren wurde verändert, und das Wasser, das aus dem Heck gepresst worden war, schoss plötzlich aus den vorderen Ansaugöffnungen. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als hätten zwei Torpedos das Schiff getroffen, als das Wasser an beiden Enden aufschäumte. Die schlagartige Verzögerung reichte aus, um einen in die Knie gehen zu lassen. Sobald die Geschwindigkeit unter zehn Knoten gesunken war, rollte die hintere Ladeklappe nach vorn, und ein hydraulischer Lift katapultierte den schwarzen Hubschrauber ans Tageslicht. Cabrillo hatte sich bereits auf dem vorderen Passagiersitz angeschnallt und ein starkes Fernglas über der Schulter. Max Hanley saß als zweiter Beobachter auf dem Rücksitz.
    Solange sie beide das Schiff verlassen hätten, ginge die Befehlsgewalt automatisch auf Linda Ross über. Da ihr während ihrer Zeit bei der Navy ein Kommando verweigert worden war – hauptsächlich wegen ihres Geschlechts, auch wenn ihr das niemand offen ins Gesicht gesagt hatte –, war dies eine Aufgabe, die sie besonders liebte. In diesem Fall jedoch übernahm Eric Stone das Kommando über die Oregon.
    Techniker klappten die fünf faltbaren Rotorblätter auf, sobald sie sich über die Reling gehoben hatten, und Gomez ließ den auf

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