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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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paar Steppenläufer.
    Cabrillo ging zu den Mannschaftsunterkünften, einem dreistöckigen würfelförmigen Aufbau, der den Charme einer russischen Mietskaserne verströmte. Sämtliche Fenster auf der untersten Ebene waren kleine Bullaugen, nicht viel größer als Menüteller. Er untersuchte die einzelne Stahltür, die es dort gab. Dabei konnte er erkennen, dass sie früher mit einer Kette verschlossen gewesen war. Die Kette hing immer noch am Türgriff, jedoch war die Öse vom Türrahmen abgebrochen worden. Dafür verrieten jetzt mehrere Metallklumpen, dass der Eingang zugeschweißt worden sein musste. Trotzdem zog und zerrte er am Türgriff, bis sein Arm schmerzte. Doch sie gab keinen Millimeter nach.
    Er hatte keine Waffe mitgenommen, weil das Ganze als Aufklärungsmission geplant war. Daher begab er sich auf die Suche nach irgendeinem Gegenstand, mit dem sich eins der Fenster einschlagen ließ. Es dauerte zehn frustrierende Minuten lang, um die herrenlose Schutzhaube einer Acetylengasflasche zu finden. Sie war kaum größer als eine Pampelmuse, aber immerhin schwer und stabil genug, um Glas damit zu zertrümmern. Mit einem Arm in einer Schlinge hatte er Schwierigkeiten beim Zielen, daher brauchte er drei Versuche, ehe er überhaupt das Fenster seiner Wahl traf. Und auch diese Attacke erzeugte lediglich ein paar Risse und Sprünge in der bruchsicheren Glasscheibe. Er benutzte die Schutzhaube wie einen Hammer und entfernte damit das Glas aus dem Rahmen.
    »Linda?«, rief er in den leeren Raum dahinter. Er konnte erkennen, dass es sich um einen Vorraum handelte, in dem Arbeiter ihre mit Öl getränkten Overalls abstreifen konnten, um danach ihre Kabinen aufzusuchen. »Linda?«
    Seine Stimme wurde von dem metallenen Käfig und der geschlossenen Tür gegenüber verschluckt. Er rief lauter. Brüllte. Hämmerte gegen die Stahlwände. Es bewirkte alles nichts. Die Antwort war Totenstille.
    »Linda!«
     
    Max sprang aus dem 520, sobald seine Kufen das Deck berührten, und duckte sich unter der flirrenden Scheibe des Rotors, als er sich bereits von der Maschine entfernte. Er hatte zwei Footballfeldlängen zu überwinden, ehe er den festungsähnlichen Aufbau erreichte. Bereits nach den ersten Schritten merkte er, dass er jämmerlich außer Form war. Trotzdem rannte er mit stampfenden Beinen und rudernden Armen weiter. Hinter ihm setzte Gomez den Chopper aufs Deck und schaltete den Motor aus.
    Erst als er vor dem mächtigen Ponton-Schwimmer stand, erkannte Max, dass er einen entscheidenden Fehler gemacht hatte. Der Ponton erstreckte sich über die gesamte Breite des Decks der Hercules und war eine Wand aus Stahl, fast zehn Meter hoch und ohne Leiter oder Handgriffe. Die Schiffsmannschaft brauchte während des Transits sicherlich auch manchmal einen Zugang zum hinteren Teil des Schiffes, daher kehrte er zu seinem Ausgangspunkt zurück und machte sich auf die Suche nach einer Luke.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Adams. Er nahm seinen Pilotenhelm ab und öffnete den Reißverschluss seiner einteiligen Flugkombination bis zum Bauchnabel.
    »Man kommt nicht über den Schwimmer. Ich suche nach irgendeinem Eingang ins Schiff.«
    Die beiden Männer suchten das Deck ohne Erfolg ab. Der einzige Weg zum Aufbau führte über die beiden riesigen Pontons der Ölbohrinsel, für jeden der beiden Männer war er unmöglich zu bewältigen.
    »Okay«, sagte Hanley, der mit einer Alternative aufwarten konnte. »Zurück zum Hubschrauber also. Es muss irgendwo auf dem Aufbau eine Stelle geben, über der du schweben kannst, um mich rausspringen zu lassen.«
    Weil der Motor noch warm war, waren sie nur Sekunden später schon wieder in der Luft. Am Bug der Hercules herrschte ein Durcheinander von Aggregaten und Antennen, und das Dach des Ruderhauses verschwand unter den Abspanndrähten des Radarmastes. Gomez Adams hatte tausende von Stunden an den Steuerinstrumenten nahezu jeden Helikoptertyps der Welt verbracht und konnte mit dem MD 520N Nähgarn in eine Stopfnadel einfädeln, aber es gab keinen Fleck, der groß und zugänglich genug war, damit Max ungefährdet aus der Maschine springen konnte. Daher schwenkte Adams nach einigen Minuten ab.
    »Neuer Plan«, kündigte Hanley an. »Setz mich auf dem vordersten Ponton ab.« Er kletterte zwischen die beiden Vordersitze, kramte im Gerätefach herum und holte ein etwa sieben Meter langes und einen Zentimeter dickes Nylonseil heraus. Es war zwar nicht lang genug, aber es musste ausreichen.
    Adams bugsierte

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