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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fußboden der Kabine herab, die einem Ölarbeiter als Quartier gedient haben mochte. Der Raum verfügte nur über ein einziges Bullauge, mit Blick auf den Ozean, und einen eisernen Bettrahmen ohne Matratze. Was auch immer sich hier an Einrichtungsgegenständen befunden haben mochte, es war sicher schon vor langer Zeit entfernt worden.
    Er trat in den Korridor hinaus und rief abermals Lindas Namen, während er dreißig identische Kabinen und einen großen Raum in der Mitte des Gebäudes durchsuchte, der als Freizeit- oder Konferenzraum benutzt wurde. Er bestand aus nichts anderem als kahlen Wänden und einem abgewetzten Linoleumfußboden und wurde von Leuchtstoffröhren an der Decke erhellt.
    Die Treppe zur nächsten Etage war stockdunkel. Er holte eine Halogen-Kugelschreiberlampe aus der Tasche und drehte an der Blende, bis sie ein schmales Lichtbündel aussandte.
    »Linda!«, rief er erneut, als er die Treppe überwunden hatte. Seine Stimme hallte wider und kam zu ihm zurück, als befände er sich in einem riesigen Saal. In der Luft lag ein schwacher Ozongeruch. Er erinnerte an alte Elektronik und verschmorte Stromkabel.
    Sofort konnte er erkennen, dass dieser Raum umfangreich umgebaut worden war. Die abgesenkte Decke war entfernt worden, desgleichen alle Trennwände. Die Fenster hatte man geschwärzt, und zusätzliche Lüftungsrohre in Form von silbernen verformbaren Röhren wanden sich eine weitere Treppe hinauf und schlängelten sich dort über den Fußboden. Was jedoch Cabrillos besonderes Interesse weckte, war das, was außerdem noch hinzugefügt worden war. Eng beieinanderstehende deckenhohe Regale füllten den gesamten Raum, und in ihnen stapelten sich offenbar Hochleistungscomputer – reihenweise –, die alle zu einer einzigen Recheneinheit zusammengeschaltet waren. Es mussten an die zehntausend oder mehr PCs sein, die zu einem einzigen Computer verbunden worden waren. Die Rechenleistung war Schwindel erregend. Sie entsprach der des Rechenzentrums einer großen Universität oder gar der NASA. Die zusätzlichen Lüftungsrohre sollten die Wärme ableiten, die zwangsläufig entstand, wenn die Maschinen in Betrieb waren.
    Er durchsuchte den Raum so schnell er konnte – für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich Linda dort befand, und stieg danach in den nächsten Raum hinunter, der genauso eingerichtet war. Tausende von Computern standen stumm in den Regalen, durch dicke Datenkabel miteinander vernetzt.
    Er rätselte, zu was Croissard so viel Rechenleistung brauchte. Irgendwie musste es mit dem zusammenhängen, was dieser Smith aus dem Buddha-Tempel in Myanmar geborgen hatte. Aber er hatte nicht die leiseste Idee, um was es sich dabei handeln konnte.
    Alles in ihm wehrte sich gegen die Vorstellung, dass Linda sich in einer der tiefer liegenden Ebenen unter dem Hauptdeck der Bohrinsel befand. Es wäre der reinste Kaninchenbau aus Kriechgängen, Korridoren und Vorratsräumen, den zu durchsuchen Stunden in Anspruch nehmen würde. Er wagte gar nicht daran zu denken, dass sie in einer der Stützen der Bohrinsel oder sogar in einem der riesigen Schwimmer eingesperrt sein könnte. Schnell richtete er den Lichtstrahl der Lampe auf seine Armbanduhr und stellte zu seinem Schrecken fest, dass er sich jetzt schon seit über einer Stunde an Bord von J-61 aufhielt. Er schätzte auch, dass die Schlagseite des Bohrturms in dieser Zeit um einiges zugenommen hatte. Noch stand sie allerdings fest und unverrückbar auf der Hercules. Aber … für wie lange?
    Die nächste Ebene war das Parterre des Mannschaftsquartiers. Seine erste Handlung bestand darin, dass er eine der Türen entriegelte und öffnete, die zu dem Laufgang führten, der an der seewärts gerichteten Seite des Aufbaus hing. Die frische Luft trug dazu bei, den Ozongeruch zu vertreiben. Außerdem nahm er sich einen kurzen Moment Zeit, um sich bei Max zu melden. Hanley suchte noch immer einen Zugang zum Schiff und lag momentan flach auf dem Rücken, um seine Schmerzen zu lindern. Er teilte Juan mit, dass Adams im Begriff war, den Hubschrauber auf den Ponton des Bohrturms zu setzen und ihn mit der Winde an Bord zu hieven.
    Auf dieser Ebene fand Cabrillo vorwiegend Büros sowie Umkleideräume für die Bohrturmarbeiter. Aber noch immer keine Spur von Linda! Daher setzte er seine Suche fort und drang weiter ins Innere des Bohrturms vor, wobei seine winzige Lampe einen fast aussichtslosen Kampf gegen die Finsternis führte, die darin herrschte.
    Ein Kreischen von Stahl

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