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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Taillenhöhe. Dort befanden sich auch zwei weitere Türen, doch beide waren von innen verschlossen.
    Indem er an den glatten Außenwänden des Aufbaus hochsah, fiel sein Blick auf eine Rolle, die man angebracht hatte, um an einer Antenne, die etwa drei Meter hoch vom Dach aufragte, eine Flagge hochzuziehen. Das dünne Stahlseil war zwar ziemlich abgenutzt und zerfranst, doch es stellte immerhin eine Möglichkeit dar.
    Er öffnete den Spanner, der aus dem dünnen Seil eine Endlosschlinge machte, und suchte nach einer geeigneten Möglichkeit, eines der Enden irgendwo festzubinden. Ein halbvolles Fass stand in einiger Entfernung auf dem Deck. Da er nur eine Hand benutzen konnte, brauchte er einige Minuten, um es in die Nähe der Rolle zu schieben. Als er das endlich geschafft hatte, war er in Schweiß gebadet. Mehr wertvolle Zeit verlor er damit, das eine Ende des Seils um die Tonne zu legen und zu fixieren. Wenn der Knoten nicht halten sollte, würde er sich wahrscheinlich das Genick brechen, daher müsste er absolut fest sein.
    Dann knüpfte er das andere Ende des dünnen Seils zu einer Fußschlinge. Der schwierigste Teil bestand darin, das Stahlfass auf die Seite zu legen. Dazu musste er in die Knie gehen, sich mit dem Rücken dagegenstemmen und alle Kraft aufwenden, bis das Fass endlich mit einem lauten Klirren, begleitet vom Schwappen einer Flüssigkeit, umkippte. Er schob den Fuß in die Schlinge und schob das Fass zurecht, so dass es parallel zur Schlagseite des Schiffes lag.
    Für ein paar Sekunden reichte sein Eigengewicht aus, um es an Ort und Stelle zu halten, daher stemmte er einen Fuß gegen das Fass und versetzte ihm einen Stoß. Den Rest besorgte die Schwerkraft. Das Fass begann über das Deck zu rollen, dabei wanderte das Seil durch die Rolle, und Cabrillo vollführte einen eleganten Aufstieg an der Außenwand des Decksaufbaus, einen Fuß in der Seilschlinge und die gesunde Hand am Seil. Nach ein paar Sekunden erreichte er das Dach des Aufbaus und stieg aus der Schlinge. Diese verfing sich im Rad und stoppte das Fass bei seiner Reise über das Deck.
    Die obere Partie des Aufbaus bestand aus einem Gewirr von Leitungen und Lüftungsrohren. Cabrillo brauchte ein paar Minuten, um sich darüber klar zu werden, welche Leitungen ins Gebäude hinein- und welche herausführten. Als er das Rohr, das seinen Absichten entsprach, schließlich identifiziert hatte, klappte er ein Taschenmesser auf. Es war ein Emerson CQC (Close Quarters Combat), das Linc ihm empfohlen hatte.
    Anstatt sich mit den teerverschmierten Schrauben herumzuquälen, die die sechzig mal sechzig Zentimeter großen quadratischen Rohre verschlossen, stieß Juan das Messer durch das Metall und hackte eine Öffnung heraus, die für ihn groß genug war. Die Messerklinge ging durch das Material, als handele es sich um Papier, und wies am Ende nicht einmal den winzigsten Kratzer auf.
    Cabrillo schlängelte sich in diese Röhre hinein, achtete dabei darauf, seine lädierte Schulter so gut wie möglich zu schonen, und schob sich vorwärts, bis er zu einer Biegung kam, die durch das Dach abwärts führte. Das Innere der Röhre war mit einer dichten Staubschicht bedeckt, die bei jeder Bewegung um seinen Kopf herumwirbelte und ihn schließlich derart heftig niesen ließ, dass sein Kopf dröhnend gegen die Innenwand der Röhre schlug. Ausreichend Licht drang durch die Öffnung und an seinem Körper vorbei herein, um zu erkennen, dass die Röhre etwa anderthalb Meter weit abwärts führte und dann in eine weitere Neunzig-Grad-Biegung überging.
    Er arbeitete sich aus der Röhre heraus und drang danach mit den Füßen zuerst wieder ein. Als er endlich zu der Biegung kam, drehte er sich auf den Bauch und schlängelte sich langsam über die Kante, wogegen seine Schulter lautstark protestierte. Er tastete so lange mit den Füßen herum, bis er schließlich den Grund des Rohrs berührte, und verlagerte dann sein Gewicht. Das Metall knackte, als es die gesamte Last seines Körpers tragen musste.
    Eine Minute später lag er im unteren Teil des Rohrs und grinste unwillkürlich, als er ein Stück voraus Licht gewahrte. Er schob sich mit Hilfe seiner Füße weiter, bis er sich über einem Deckenrost befand, der so groß war, dass er hindurchkriechen konnte. Er hatte angenommen, er müsse sich einen Weg aus dem Belüftungssystem frei schneiden. Stattdessen entfernte er mit einem Tritt mit der Ferse das Belüftungsgitter, wand sich durch die Öffnung und ließ sich auf den

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