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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatten besetzen wollen – Ausrüstungsteile einluden, die sie brauchten, um den Decksaufbau des Schiffes aufzubrechen und eine Katastrophe abzuwenden. Dabei konnten sie allerdings nicht einfach an Bord des sinkenden Schiffes springen, da der Spalt, der durch die Gummifender zwischen beiden Schiffen geschaffen wurde, zu breit war.
    Um mehr Zeit einzusparen, würde Eddie am Seil der Helikopterwinde hängend zum Schiff hinüberfliegen, wo man ihn direkt auf dem Ruderhaus absetzte. Drei Minuten, nachdem er gelandet war, fuhr Gomez Adams den Turbinenmotor hoch und stieg auf, wobei er nicht vergaß, dass sein Freund unter dem Bauch des Helikopters baumelte.
    Er flog über die Oregon und ging nur Sekunden später in den Sinkflug, orientierte sich mit einem Blick durch das Plexiglas unter seinen Füßen, um Eddie genau im Ziel abzusetzen. Er senkte Seng geschickt auf das Dach des Ruderhauses hinab, das sich neben einer der ausladenden Brückennocks befand.
    Eddie hakte sich vom Windenseil los, winkte kurz und eilte dann den Laufgang hinab.
    Adams landete den Chopper schließlich auf dem vorderen Ponton, von dem er kurz vorher Max hatte abholen müssen. Mike und Linc warfen ihre Ausrüstung hinaus, sprangen hinterher und entfernten sich schnell, so dass Gomez zum Hubschrauberlandeteller der Ölplattform aufsteigen und darauf warten konnte, dass der Chef der Corporation erschien.
     
    Eddie landete mit einer eleganten Rolle auf der Brückennock und kam fast augenblicklich wieder auf die Füße. Er hielt sich nicht lange mit dem Schloss auf, sondern zog eine 9-mm-Pistole, schoss das Glas zur Hälfte aus der Tür und sprang dann eilig hindurch. Er vollführte eine weitere Rolle und kam vor der Steuerkonsole hoch, die nahezu die gesamte Breite des Ruderhauses einnahm. Der Raum war fast siebzig Meter breit, spartanisch eingerichtet und, wie er schnell feststellte, tot. Das heißt, es war kein elektrischer Strom mehr vorhanden. Alle Flachdisplays waren leer, die Kontrollen ließen sich nicht mehr bedienen, und die Anzeigeinstrumente blieben dunkel. Die Mannschaft hatte nicht nur die Maschinen stillgelegt, sondern auch die Batterien vom System getrennt. Die Hercules war tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Geisterschiff geworden.
    »Max, bist du da?«, fragte er per Funk.
    »Lass hören.« Er befand sich auf halbem Weg zum Operations-Zentrum.
    »Wir sitzen in der Klemme. Der Hauptantrieb ist ausgeschaltet. Das Reservesystem ebenfalls, und es sieht so aus, als hätten sie auch die Verbindung mit den Hilfsbatterien gekappt.«
    »Hast du irgendwas?«, fragte Hanley.
    »Nein«, erwiderte Seng. »Das ist es ja, was ich dir klarzumachen versuche. Dieses Ding ist völlig tot.«
    Ein paar Sekunden verstrichen, in denen Max ihre Optionen überschlug. »Okay«, sagte er schließlich, »dann mach Folgendes: Unten im Maschinenraum sind manuell zu bedienende Ventile, um die Flutungsrohre zu sperren. Du musst irgendwie an sie herankommen und sie schließen. Wir können das Schiff zwar nicht leer pumpen, aber zumindest können wir verhindern, dass es weiter sinkt.«
    »Reicht das denn?« Eric Stone hatte auf dem offenen Kanal mitgehört. In den wenigen Minuten, seit er mit der Oregon an dem Schwerlastschiff längsseits gegangen war, hatten sie die Hercules praktisch durchs Wasser geschoben und dabei einen Wellengang erzeugt, der beide Schiffe durchschüttelte. Einer der als unzerstörbar geltenden Fender, die sie auf Distanz zueinander hielten, war unter dem Druck bereits explodiert. »Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich sie noch so halten kann.«
    »Tu, was du kannst, Meister.«
     
    Linc und Mike Trono entschieden sich für den direkten Weg. Anstatt mit Schweißbrennern oder Sprenglandungen herumzuhantieren, legte sich Mike eine Panzerfaust auf die Schulter, sobald Adams abgehoben hatte, und nahm die Tür unter Beschuss, die in den Deckaufbau des Schiffes führte. Die Explosion sprengte die Tür aus den Angeln und schleuderte sie in den inneren Korridor. Er und Linc kletterten an dem Seil herunter, das Max zurückgelassen hatte. Die Farbe rund um die Tür stand in Flammen, aber sie waren darauf vorbereitet, und Linc besprühte sie aus einem winzigen Feuerlöscher und ließ den kleinen Kanister einfach fallen, als die Flammen erstickt waren. Das Metall war jedoch immer noch glühend heiß, daher schoben sie sich vorsichtig hindurch.
    Beide hatten starke Taschenlampen und 9-mm-Sig-Sauer-Pistolen in den Händen – für den Fall,

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