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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht mit einem Chinesen, einem schwarzen und einem blonden Mann, einem indonesischen Jungen und einer jungen Amerikanerin.
    »Fahr um sie herum und bete, dass sie neben der Straße kein Minenfeld angelegt haben. Haltet die Gewehre bereit.«
    »Mr. Chef«, sagte der Fremde. »Mein Schussfinger ist völlig intakt.«
    Juan kam nach vorn und reichte ihm seine FN Five-seveN. »Wie heißen Sie?«
    »Lawless«, antwortete er. »MacD Lawless. Ich war Ranger, ehe ich in die Privatwirtschaft wechselte.«
    »MacD?«
    »Die Kurzform für MacDougal. Mein zweiter Vorname und nur wenig besser als mein erster.«
    »Und der wäre?«
    Man konnte den Mann durchaus attraktiv nennen, und als er lächelte, sah er aus wie ein Rekrutierungsplakat oder wie ein Fotomodell von Abercrombie & Fitch. »Das verrate ich Ihnen, wenn ich Sie ein wenig besser kenne.«
    »Abgemacht«, sagte Juan und blickte durch die Windschutzscheibe.
    Im matten Schein der Busscheinwerfer konnte er einen dunklen Pick-up-Truck erkennen, der quer auf der einspurigen Straße stand. Drei Männer hatten sich davor aufgebaut, die Köpfe mit Turbanen umhüllt und die Gewehre auf den Bus gerichtet. Zwei weitere Kämpfer befanden sich auf der offenen Ladefläche. Einer kauerte hinter einem schweren Maschinengewehr, der andere hockte daneben und hielt sich bereit, um einen Patronengurt nachzuführen, den er wie ein Kleinkind im Arm hielt.
    »Wenn sie uns mit dieser Kanone erwischen«, warnte Linc, »dann bleibt uns nur noch Heulen und Zähneknirschen.«
    »Sieht so aus, als hätten die Jungs die Nachricht über Tommy Talibans Magical Mystery Tour gar nicht erhalten«, meinte MacD. Cabrillos Respekt vor dem Mann nahm um einiges zu. Jeder, der vor einem Kampfeinsatz faule Witze machen konnte, war ihm sympathisch.
    »Ich versuche, links vorbeizukommen«, sagte Eddie, »damit sich das Führerhaus des Pick-up zwischen uns und dieser russischen Flak befindet.«
    Juan hatte längst erkannt, welche Seite Eddie wählen würde, weil es taktisch am sinnvollsten wäre. Er kauerte bereits unter einem Fenster auf der rechten Busseite und hielt sein Gewehr schussbereit, so dass der Lauf einen Zentimeter über den zerbeulten Fensterrahmen ragte. Ein metallischer Geschmack füllte seinen Mund, als frisches Adrenalin in seinen Kreislauf gepumpt wurde.

3
    Noch zwanzig Meter lagen vor ihnen. Eddie war ein wenig langsamer geworden, um anzuzeigen, dass er die Absicht hatte, den Männern zu gehorchen, die die Straßensperre errichtet hatten. Aber er stoppte nicht. Keiner der Männer auf der Straße vor ihm machte einen sonderlich besorgten Eindruck, aber als sie misstrauisch wurden, hob einer der Soldaten die Hand zu einer universell verständlichen Geste, die ihnen befahl anzuhalten.
    Das war Sengs Stichwort. Er trat das Gaspedal durch und lenkte den Bus vorsichtig auf den unbefestigten Untergrund neben der Fahrbahn. Loses Geröll wurde gegen die Unterseite des Fahrzeugs geschleudert, und eine dichte Staubwolke wallte hinter ihm hoch.
    Der Taliban zögerte nur kurz nach diesem unerhörten Akt dreister Missachtung seiner Autorität. Schüsse fielen von der Straßensperre aus. Der massive Motorblock schluckte eine Kugel nach der anderen, während die Windschutzscheibe an dutzenden Stellen von Rissen und Sprüngen durchzogen wurde und schließlich ganz aus dem Rahmen platzte. Eddies Gesicht war nach wenigen Sekunden blutüberströmt – Glassplitter hatten seine Haut geritzt.
    Das Team der Corporation zahlte mit gleicher Münze zurück und beharkte den Pick-up von Stoßstange zu Stoßstange. Wären sie über ebeneres Gelände gefahren, sie hätten einzelne Ziele herauspicken können, aber so konnten sie nur blindlings aus ihrem Fahrzeug feuern, was das Zeug hielt, und auf mögliche Treffer hoffen.
    Das Innere des Busses füllte sich mit einem Dunst aus Schießpulverresten und pulverisiertem Glas. Beide Seiten deckten sich auf kürzeste Entfernung mit einem mörderischen Feuer ein. Der Mann hinter dem Maschinengewehr, das auf einem Stahlzapfen dreh- und kippbar gelagert war, brach zusammen, als Linc fast ein ganzes Magazin auf ihn abfeuerte. Der Munitionshelfer blieb jedoch völlig unversehrt. Die drei Männer auf der Straße hatten sich fallen gelassen, und ihnen wurde die Sicht durch das Chassis ihres eigenen Wagens versperrt, während der Bus an ihnen vorüberrumpelte.
    Sie hatten die Straßensperre kaum überwunden, als der Helfer am Maschinengewehr seinen gefallenen Kameraden an den

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