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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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um zu verhindern, dass er einen lauten Ruf ausstieß.
    Der Gefangene erstarrte für einen kurzen Moment, dann rollte er sich auf den Rücken, während Linc seine Hand an Ort und Stelle ließ. Es war zu dunkel, um zu erkennen, was da geschah, daher beugte sich Linc zu seinem Ohr hinunter und flüsterte: »Freund.«
    Er spürte, wie der Mann unter seiner Hand nickte, daher zog er sie weg und half dem Gefangenen aufzustehen. Linc schob eine Schulter unter den Arm des Mannes, und mit Juan als Nachhut, der seine Pistole auf die Tür des Nebenzimmers gerichtet hielt, schlichen sie aus dem Haus.
    Obgleich Linc den Mann stützte und ihm einen beträchtlichen Teil seines Gewichts abnahm, humpelte der Gefangene heftig. Sie entfernten sich von dem Gebäude und hielten sich so gut es ging in den tiefen Schatten. Cabrillo verstaute die Pistole und brachte sein Sturmgewehr wieder in Anschlag. Sie erreichten den Dorfplatz unweit der Moschee und fanden hinter einer Mauer Deckung. Draußen auf der Straße konnten sie den bunt bemalten Bus sehen. Das Mondlicht verlieh der Farbenpracht etwas Unheimliches.
    »Vielen Dank«, flüsterte der Gefangene mit breitem texanischem Akzent. »Mir ist egal, wer Sie sind, aber auf jeden Fall bedanke ich mich bei Ihnen.«
    »Bedanken Sie sich nicht, bevor wir von hier verschwunden sind«, warnte Cabrillo.
    Eine Bewegung weiter die Straße hinunter ließ Juan aufmerken. Er richtete das Gewehr auf den Punkt, hielt den Finger in der Nähe des Abzugshebels und blickte am Lauf entlang. Ein einzelnes Klicken in seinem Funk-Headset teilte ihm mit, dass Linda und Eddie den Jungen herausgeholt hatten. Ein zweiter Blick die Straße hinunter bestätigte ihm, dass es seine Leute waren. Er antwortete mit einem zweifachen Klicken, und beide Gruppen trafen am Bus zusammen.
    Sie hatten ein Betäubungsmittel benutzt, um Seti ruhigzustellen, da sie ihn lieber in schlafendem Zustand mitnahmen, als das Risiko einzugehen, dass er irgendwann vor Angst zu schreien begann. Linc nahm dem viel kleineren, dennoch erstaunlich kräftigen Eddie Seng den Jungen sofort ab und lud ihn sich auf die Schulter. Eddie klemmte sich eine schlanke Kugelschreiberleuchte zwischen die Zähne, glitt durch die Ziehharmonikatüren des Busses und traf Anstalten, die Zündung des Motors kurzzuschließen.
    Cabrillo suchte den Himmel ab und spitzte die Ohren, während er nach der Predator-Drohne lauschte, die sicherlich noch irgendwo da oben herumschwirrte. Wurden sie in diesem Moment beobachtet? Wenn ja, was dachten die Techniker in der Creech Air Force Base in Nevada? Waren sie ein willkommenes Ziel, und näherte sich der Finger des Drohnenpiloten in diesem Augenblick dem Knopf, der die tödliche Hellfire-Panzerabwehrrakete startete?
    Um nicht länger über etwas nachzugrübeln, worauf er sowieso keinen Einfluss hatte, fragte er Linda: »Irgendwelche Probleme?«
    »Das reinste Kinderspiel«, erwiderte sie mit einem verwegenen Grinsen. »Wir haben das Betäubungsgas ausströmen lassen und gewartet, bis es seine Wirkung entfaltete, dann sind wir reingegangen und haben uns den Jungen geschnappt. Ich habe das Fenster einen Spalt breit offen gelassen, damit das Gas abziehen kann. Sie werden mit rasenden Kopfschmerzen aufwachen und keine Ahnung haben, was mit ihrem jungen Möchtegern-Märtyrer geschehen ist.«
    »Wie viele Personen waren im Haus?«
    »Eltern, zwei ihrer eigenen Kinder, plus Seti und sein Vetter.« Ein besorgter Ausdruck erschien auf Cabrillos Miene. Linda fügte hinzu: »Das kam mir auch ein wenig seltsam vor. Keine Wächter, nicht wahr? Aber die beiden Indonesier waren ja freiwillig hier. Also brauchte man sie nicht zu bewachen.«
    »Ja«, sagte Juan langsam, »du hast wahrscheinlich recht.«
    »Ich bin bereit«, meldete sich Eddie aus dem Fußraum unter dem Armaturenbrett. Er hatte ein Bündel Drähte in der Hand und brauchte jetzt nur noch zwei von ihnen miteinander zu verbinden, um den Dieselmotor rumpelnd in Gang zu setzen.
    Der Motorenlärm würde sicherlich das halbe Dorf wecken, daher müssten sie, sobald die Maschine kurzgeschlossen war, zusehen, dass sie schnellstens verschwanden.
    Setiawan wurde mit einem ihrer Kampfgeschirre auf einem Sitzplatz angeschnallt. Der Gefangene, nach dessen Namen sie ihn noch gar nicht gefragt hatten, saß in einer Sitzreihe hinter ihm. Linc und Linda besetzten die beiden vorderen Plätze, daher ging Cabrillo hinten in Position, um ihren Rückzug zu decken.
    In diesem Moment brach die Hölle

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