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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das Tal. Einige fanden sogar ihr Ziel und stanzten weitere Löcher in die Karosserie an der Rückseite des Busses.
    Unverdrossen schoss Lawless zurück. Er schoss besonnen und sorgfältig, und als Linc und Linda sich beteiligten, jagten sie zu viert eine Menge Blei die staubige Straße hinunter – genug, wie es schien, um den Fahrer abzuschrecken, denn er verlangsamte die Fahrt, bis das Gefährt eine Kurve weit zurückblieb.
    Ohne Vorwarnung trat Eddie hart aufs Bremspedal und riss das Lenkrad herum. Der Bus schien sich wie ein Korkenzieher in die Erde zu drehen, als er die erste steile Haarnadelkurve umrundete. Das äußere Rad der doppelt bestückten Hinterachse verlor für einen Moment den Bodenkontakt, ehe Eddie alle Räder wieder auf festen Untergrund lenken konnte. Die vier Kämpfer am Ende des Busses wurden wie Puppen hin und her geschleudert. Linc krachte mit dem Kopf gegen eine Stahlstange und blieb reglos auf dem Boden liegen. Linda blutete heftig aus der Nase, nachdem sie sich gestoßen hatte, und Juan hatte MacD Lawless unabsichtlich einen harten Kopfstoß versetzt, so dass die Luft mit einem lauten Zischen aus seiner Lunge gepresst wurde.
    Ihr Gewehrfeuer hatte den anderen Fahrer nicht im Mindesten gebremst. Er hatte lediglich über die Haarnadelkurve Bescheid gewusst und deshalb die Fahrt verlangsamt.
    Ohne Warnung regneten Kugeln durch das papierdünne Blechdach des Busses. Das Fahrzeug hatte über ihnen auf einem Felsvorsprung angehalten, so dass der Maschinengewehrschütze sie mit einem Kugelregen überschütten konnte. Es gab keinen Platz, wo sie sich hätten verstecken können, keinerlei Deckung. Die Projektile schlugen durch Dach und Boden, ohne merklich abgebremst zu werden. Aber dank ihres Glücks und Eddies überragenden Fahrkünsten überstanden sie diese prekäre Situation weitgehend unbeschadet.
    Juan schaute sofort nach Setiawan Bahar, der aber nach wie vor friedlich schlief.
    Sekunden später tauchten die Scheinwerfer des Pickup am Ende der Spitzkehre auf, und die Jagd ging weiter.
    »Sind Sie eine Spielernatur, Mr. Chef?«, fragte Lawless, während er nach Luft rang, um seine Lungen wieder zu füllen. »Ich weiß jedenfalls, dass ich es bin, und ich finde, dass unsere Gewinnchancen immer mieser werden.«
    Juan musste ihm recht geben. Irgendetwas würde schon in Kürze schiefgehen. Bei der nächsten Haarnadelkurve hätten sie wahrscheinlich nicht mehr so viel Glück.
    »Schaut euch um«, rief er. »Vielleicht gibt es in diesem Schlitten irgendetwas, das wir benutzen können.«
    Sie suchten unter den Sitzen. Juan zog einen alten Koffer unter einer der Bänke hervor. Er war mit einem Vorhängeschloss gesichert, das aussah, als sei es zur gleichen Zeit geschmiedet worden, als sein Vorfahr und Namensvetter Kalifornien entdeckt hatte. Er zog seine Pistole, zielte und schoss. Die Kugel zerschmetterte das schmiedeeiserne Schloss, und die Kugel segelte als harmloser Querschläger noch ein paar Meter durch den Bus.
    In dem Koffer befanden sich mehrere Burkas, doch der Größe nach zu urteilen waren sie für Männer bestimmt, die sie als Verkleidung benutzten. Für Cabrillo war es ein feiger Trick, aber immerhin war er wirkungsvoll. Unter den graubraunen Gewändern lag ein Selbstmordgürtel aus ziegelsteingroßen Würfeln Plastiksprengstoff, Säcken voller Metallschrott für Granatsplitter und einem Zeitzünder, der so hoch an der Weste angebracht war, dass der Möchtegern-Märtyrer, falls er es sich im letzten Moment anders überlegen sollte, nicht mehr heranreichen konnte. Außerdem wurde der Gürtel dergestalt befestigt und geschlossen, dass der Träger ihn nicht allein abnehmen konnte.
    Juan fragte sich, ob diese Vorrichtung für Seti ins Dorf gebracht worden war, und kam zu dem Schluss, dass diese Vermutung wahrscheinlich zutraf. Wut kochte in ihm hoch und verursachte ein Brennen in seiner Brust, das seine Kehle zusammenzog und seine Schultern wie straff gespannte Stahlseile vibrieren ließ.
    »Egal, was du vorhast«, rief Eddie über dem Pfeifen des Windes, der durch den mit Einschusslöchern durchsiebten Bus fegte, »beeil dich damit. Gleich kommt die nächste Kurve.«
    Cabrillo und Lawless wechselten einen kurzen Blick, während ihnen der gleiche Gedanke durch den Kopf ging.
    »Was meinen Sie, wie lange?«, fragte MacD.
    »Fünfundvierzig Sekunden müssten ausreichen.« Juan stellte den Zeitzünder ein, aktivierte ihn jedoch nicht, bevor sie dicht vor der Haarnadelkurve waren.
    Cabrillo

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