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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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drückte auf den Knopf, der den Sekundenzeiger in Gang setzte, und warf die Bombe aus dem Fenster. Eddie bremste scharf und musste seine gesamte Kraft zusammenraffen, um am Lenkrad zu kurbeln, weil der Bus keine Servolenkung besaß. Wie zuvor schon sackte die Straße in einer scharfen S-Kurve weg und beschrieb eine enge Kehre.
    Geröll spritzte unter den Rädern hervor, als der Bus um die Biegung schleuderte und aufgrund der Zentripetalkraft und Eddies brutalem Fahrstil mit den Innenrädern fast vom Boden abhob. Der Bus fiel wieder zurück auf die Räder, was die Federung mit einem lauten Ächzen quittierte, und Eddie gab erneut Gas.
    Und genau wie bei der ersten Haarnadelkurve hatte der Pick-up der Taliban angehalten, damit das Maschinengewehr das ungeschützte Dach des Busses beharken konnte. Der Schütze hatte soeben die Waffe auf ihrem Drehzapfen herumgerissen, so dass der Lauf auf den Bus zielte, und sein Finger begann bereits Druck auf den Abzugsbügel auszuüben, als die Bombe, die neben der Straße gelandet war und, in der Dunkelheit unsichtbar, nur gut einen Meter vom Pick-up entfernt lag, in einer Wolke aus Qualm, Feuer und Stahlschrott explodierte.
    Der alte Toyota wurde vollständig von der Straße gefegt und rutschte die steinige Böschung zur darunter liegenden Fahrbahn hinab. Der Schütze war bei der Explosion verschwunden, während der Fahrer und einer der Passagiere im Führerhaus durch ein offenes Fenster geschleudert wurden, als sich das Fahrzeug aufs Dach legte.
    Das war der Moment, in dem MacD ihnen allen entweder das Leben rettete oder sie beinahe umbrachte.
    Im Gegensatz zu den anderen, die den Lastwagen beobachteten, um zu sehen, ob er den Bus verfehlte, wenn er den Berghang hinabstürzte, blickte er über das Tal hinweg und gewahrte am Himmel einen seltsamen ringförmigen Lichtblitz. Der Nintendo-Soldat in Creech, der vor seinem Computermonitor und seinen Joysticks saß, hatte die Erlaubnis erhalten, die Hellfire-Rakete seiner Predator abzufeuern.
    Lawless vergeudete keinen Atem mit einem Ruf. Er rannte nach vorn, machte einen Satz über den benommenen Franklin Lincoln hinweg und erreichte den Fahrersitz in wenig mehr als einer Sekunde. Er packte das Lenkrad, ehe Eddie überhaupt begriff, dass er Gesellschaft bekommen hatte, und zog es eilig herum.
    Das Vorderrad versank im weichen Bankett, während der Bus die Fahrbahn verließ, gefolgt von den Hinterrädern, und dann kippte das Fahrzeug auf die Seite und warf die Insassen auf die rechte Seitenwand. Glas zerschellte, aber bevor noch jemand über den harten Untergrund rutschte, rollte sich der Bus schon wieder aufs Dach.
    Sekundenbruchteile später bohrte sich die Hellfire-Rakete mit ihrer achtzehn Pfund schweren Sprengladung an genau der Stelle in den Berghang, wo sich der Bus eigentlich hätte befinden müssen. Die Explosion glich einem Mini-Vulkan, als Staub und Erdreich aus dem Loch schossen, das die Rakete ins Gestein gegraben hatte.
    Wie ein führerloser Zug rauschte der Bus die steile Böschung hinab und warf seine unglücklichen Passagiere wie Kinderspielzeug durcheinander. Er krachte in eine dichte Buschgruppe, ehe er von der Straße, die in die Felswand hineingeschnitten worden war, herunterflog. Da seine Geschwindigkeit erheblich gedrosselt worden war, wälzte sich der Bus schwerfällig auf die Seite und kippte auf der Fahrbahn zurück auf seine Räder. Nach dem ohrenbetäubenden Lärm der Explosion und der wilden Rutschpartie wirkte diese Stille geradezu überwältigend.
    »Sind alle okay?«, fragte Juan mit lauter Stimme, als er sich wieder halbwegs orientiert hatte. Sein Körper schmerzte vom Kopf bis hinab zu den Füßen.
    »Ich glaube, ich bin tot«, sagte Linc mit zitternder Stimme. »Zumindest fühle ich mich so.«
    Cabrillo fand das REC7 auf dem Boden und knipste seine Lampe unter dem Lauf an. Ein dünner Blutfaden sickerte von einer Wunde, die an Lincs Haaransatz verborgen gewesen wäre, hätte er sich nicht den Schädel rasiert, über seine Stirn. Danach entdeckte Cabrillo Linda, die zwischen zwei Bankreihen auftauchte. Sie massierte ihre Brust.
    »Ich glaube, ich kann jetzt von Körbchengröße B auf A umsteigen.«
    Als Nächstes leuchtete Juan Seti an. Der Junge hatte eine Beule am Kopf, mit dem er gegen die Wand geschlagen war, als sich der Bus das erste Mal überschlagen hatte. Aber das Gurtgeschirr, mit dem er angeschnallt worden war, hatte ihn in seinem Sitz sicher festgehalten, und das Betäubungsmittel hatte ihn

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