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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eine Gruppe vorauszuschicken, um es wenigstens zu versuchen.
    Sie würden fünf Tage damit verlieren, das Schiff in Position zu bringen, fünf Tage, in denen die Spur weiter erkalten würde. Während dies Cabrillo und die übrige Mannschaft erheblich wurmte, kam die Forderung eines persönlichen Zusammentreffens mit Roland Croissard erst recht ungelegen.
    Als Juan L’Enfant seine grundsätzliche Zustimmung zu dem Auftrag per E-Mail mitgeteilt hatte, war die Antwort wie immer umgehend erfolgt. Die finanziellen Konditionen waren bereits vereinbart worden, aber Croissard hatte die Bedingung hinzugefügt, dass er mit Cabrillo persönlich zusammentreffen wolle. Cabrillo war mit einer Zusammenkunft mit Gunawan Bahar nur deshalb einverstanden gewesen, weil der Mann nach Mumbai geflogen war, wo die Oregon gerade zwei Container südafrikanischer Hirse abgeladen hatte die auf dem Vorderdeck festgezurrt gewesen waren. Croissard hielt sich zurzeit in Singapur auf und wünschte, dass Cabrillo zu ihm käme.
    Das bedeutete, dass Juan mit dem Hubschrauber nach Karatschi zurückkehren, in die G-V umsteigen, nach Singapur fliegen, dem Mann für ein oder zwei Stunden die Hand halten und dann entweder nach Chennai, dem ehemaligen Madras, oder nach Vishakhapatnam an der Ostküste Indiens weiterfliegen musste. In welche Stadt, hinge letztlich von der Dauer des Gesprächs und der Geschwindigkeit ab, die die Oregon während ihrer Fahrt beibehalten konnte. Am Ziel angekommen, müssten sie das Schiff abbremsen, damit Gomez Adams mit dem Hubschrauber starten konnte, um ihn abzuholen.
    Dabei könnte er durch alle möglichen bürokratischen Verwicklungen auch länger aufgehalten werden. Er teilte L’Enfant seine Bedenken mit, musste jedoch erfahren, dass der Klient auf seiner Forderung bestand.
    Was ihm am meisten auf die Nerven ging, war aber gar nicht diese Forderung an sich oder die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Was Cabrillo wirklich ärgerte, war die Tatsache, dass er, bis sich die Corporation wieder des Wohlwollens der amerikanischen Regierung erfreuen durfte, keine andere Wahl hatte, als solche Aufträge wie diesen anzunehmen. Wie jedes andere Unternehmen auch hatten sie Betriebskosten und Auslagen, die sich immerhin auf einhunderttausend Dollar pro Tag summierten. Natürlich hatte er den jungen Setiawan aus der Gewalt der Taliban befreien wollen, und er wollte Croissard auch seine Tochter zurückbringen, aber erst wenn Uncle Sam echtes Geld für eine Geheimoperation herausrückte, hatte Juan das Gefühl, dass er wirklich etwas bewirkte und den Lauf der Welt ein wenig beeinflusste.
    Ein Selbstmordattentäter mehr oder weniger, ein Adrenalin-Junkie mehr oder weniger, das war im großen Zusammenhang der Dinge nicht von Bedeutung. Aber ein ganzes Terroristennest auszuheben oder ein großräumiges Attentat zu vereiteln – das waren schon eher die Aufgaben, für die er die Corporation geschaffen hatte. Deshalb war er ursprünglich auch zur CIA gegangen.
    Man mochte es Ego nennen oder ein überentwickeltes Gespür für Richtig oder Falsch. Was auch immer der Grund war, Juan Cabrillo strebte stets nach positiven Veränderungen. Er würde die bevorstehende Mission mit hundertprozentiger Entschlossenheit und Sorgfalt durchführen, aber er würde sich selbst belügen, wenn er behauptete, er wolle nicht noch viel mehr bewirken.
    Und die Erkenntnis, dass er einstweilen nahezu vollständig ins Abseits gedrängt worden war, war wie ein Krebsgeschwür in seinem Bewusstsein.
    Er entschied, Max aus keinem anderen Grund mitzunehmen als dem, sich seiner Gesellschaft während der langen Flugetappen erfreuen zu können. Damit lag die Führung des Schiffes vorübergehend in Linda Ross’ Händen. Nach Verlassen der Navy hatte Linda im Golf von Mexiko ein Bohrinsel-Tenderschiff befehligt. Sie kam mit einem Schiff genauso gut zurecht wie mit einer Schusswaffe.
    Sie landeten auf dem Changi Airport nördlich des futuristisch anmutenden Stadtstaates Singapur. Die Skyline zeichnete sich durch einige der schönsten architektonischen Meisterwerke der Welt aus, darunter war auch ihr Ziel, das neue Marina Bay Sands Hotel. Hanley war nahezu untröstlich, als Juan ihm erklärte, dass sie wohl kaum die Zeit hätten, um dem Spielkasino des Hotels einen Besuch abzustatten.
    Wie üblich, wenn sie mit einem Privatjet reisten, waren die Zollformalitäten reine Routine. Der uniformierte Beamte erwartete sie an der Treppe, als sie das Flugzeug verließen, warf einen

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