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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mühsamen Witz mit einem gequälten Stöhnen.
     
    Acht Stunden später und einen halben Ozean entfernt stabilisierte Gomez Adams den MD 520N der Corporation über der hintersten der fünf Ladeklappen der Oregon. Das Schiff stampfte leicht, aber von Backbord frischte ein Wind auf. Adams streichelte die Kontrollen, passte die Geschwindigkeit des großen Choppers an und setzte auf dem Deck auf. Sobald die Kufen das stählerne Deck berührten, schaltete er den Turbinenmotor aus und verkündete: »Wir sind zu Hause. Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber in den Benzintanks sind höchstens noch ein paar letzte Dampfschwaden übrig.«
    Ein Techniker beeilte sich sofort, den Hubschrauber sicher zu vertäuen.
    Der Elftausend-Tonnen-Trampfrachter befand sich an der äußersten Grenze der Dienstreichweite des Hubschraubers vor der Ostküste des indischen Subkontinents und schob sich durch die sanfte Dünung seinem Rendezvouspunkt in Bangladesh entgegen. Im Westen färbte die untergehende Sonne die Wolkendecke rot, orange und violett und zauberte einen goldenen Schimmer auf die Wellenkämme.
    Nirgendwo auf der ganzen Welt waren Sonnenuntergänge so wunderschön wie auf dem Meer, dachte Cabrillo, während er sich unter den immer noch kreisenden Rotorblättern des Helikopters duckte. Der Abwind ließ seinen viel zu großen Overall knattern und knallen wie eine Peitsche.
    Max grinste, als der Kragen Juan ins Gesicht schlug.
    »Willkommen daheim, Freunde«, sagte Linda Ross, während sie ihnen entgegenkam, um sie zu begrüßen. Sie trug eine Jeans mit abgeschnittenen Beinen und ein Tank-Top. Die Kleidung zeigte ihre schlanke Gestalt und die nur sparsam vorhandenen weiblichen Rundungen. »Ihr habt eine besondere Begabung, ständig in Schwierigkeiten zu geraten, nicht wahr?«
    Hanley deutete mit dem Daumen auf Juan. »Er ist schuld. Dieser Kerl zieht Selbstmordattentäter, Terroristen und Irre geradezu magisch an.«
    »Vergiss nicht die herrenlosen Frauen«, erinnerte ihn Juan. »Linda, gibt es was Neues über das Bombenattentat?«
    »Irgend so eine neue Gruppe namens Al Kaida des Ostens hat die Verantwortung für das Attentat übernommen. Keine Toten und nur fünf Leichtverletzte. Die beiden Bomben auf dem Dach waren die üblichen Westen mit Semtex und Metallschrott. Du weißt schon, die typische Killer-Mode. Die Explosion im Kasino war deutlich schwächer. Bisher gab es keinen Hinweis, was da passiert ist, oder zumindest wurde nichts darüber gemeldet. Mark und Eric glauben, dass sie sich in eine Datenbank der Polizei von Singapur hacken können, sind sich dessen aber nicht allzu sicher.«
    »Sag ihnen, sie sollen sich nicht weiter bemühen«, meinte Cabrillo. »Ich vermute, dass der Typ, der die Bombenträger führte, eine Granate in einem Mülleimer versteckt hat, um für noch mehr Chaos zu sorgen. Ich wage gar nicht daran zu denken, wie viele Tote es gegeben hätte, wenn Max und ich nicht dort gewesen wären.«
    »Amen«, sagte Hanley und entfernte sich, um Adams und seinen Deckhelfern und Mechanikern weitere Anweisungen zu geben.
    An der Steuerbordreling hatte ein Mannschaftsangehöriger den Deckel eines vermeintlich regulären Fünfundfünfzig-Gallonen-Fasses geöffnet. Es war zerbeult und vernachlässigt, wie fast alles auf dem Deck der Oregon. Dieses Fass war weniger ein Stück nautischen Gerümpels, das zu Tarnzwecken aufs Oberdeck gestellt worden war, als vielmehr ein sorgfältig positioniertes Gehäuse für ein M6o-Maschinengewehr. Der Techniker der Waffenkammer hatte das Gewehr ausgefahren und in horizontaler Lage fixiert, während er es reinigte und auf Korrosionsspuren untersuchte, die durch Luft und Salzwasser erzeugt worden sein könnten. Dies war eine von mehreren identischen Waffen, die am Rand des Oberdecks installiert worden waren, um Eindringlinge abzuwehren.
    »Warum dort?«, fragte Linda, während sie und Cabrillo zu dem mittschiffs aufragenden Decksaufbau gingen. Seine weiße Farbe war zu einem schmutzigen Beige verblasst und blätterte großflächig ab, als wäre es ein Reptil, das im Begriff war sich zu häuten.
    Da sich keine anderen Schiffe in Sichtweite befanden, wurde darauf verzichtet, künstlichen Rauch durch den einzigen Schornstein des Schiffes zu pumpen. Im Gegensatz zu allen anderen Wasserfahrzeugen, die die Ozeane befuhren, verließ sich die Oregon auf einen magnetohydrodynamischen Antrieb. Dieses High-Tech-System sammelte mittels supragekühlter Magnete freie Elektronen aus dem umliegenden

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